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E-Autos: Ihre größte Errungenschaft ist in Wahrheit ein einziges Ärgernis

E-Autos überzeugen mit modernen Features, doch nicht alles dabei ist auch ein Vorteil für die Fahrer. (© IMAGO / Uwe Meinhold)
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Wer sich ein modernes, schickes, smartes Elektroauto zulegt, bekommt meist ein Versprechen mit dazu: Ein Versprechen für Software-Updates, ein Versprechen, dass der Hersteller künftig Veränderungen im Betriebssystem einspielen wird, wenn nötig. Bin ich der einzige, dem diese Update-Mentalität gegen den Strich geht?

 
E-Mobility
Facts 

Ein Kommentar von Felix Gräber

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Over-the-Air-Updates, so lautet das Stichwort, das neben E-Antrieben und autonomem Fahren die Automobilwelt bewegt. Was damit gemeint ist: Moderne Autos sind online mit dem Hersteller verbunden, der „durch die Luft“ Updates verteilen kann – nette Idee, schließlich braucht man bei kleineren Macken dann nicht in die Vertragswerkstatt. Aber die Online-Updates im Auto kann man mir nicht einfach so schmackhaft machen – und das hat vor allem zwei Gründe.

Grund 1: Wenn ich ein neues Auto kaufe, will ich, dass es fertig ist

Eigentlich sollte die Sorgfalt der Hersteller dafür sorgen, dass Autos erst auf den Markt gebracht werden, wenn auch die Software ausgereift ist. Bugfixes gehören zwar auch dazu, aber kein Unternehmen kann Software-Bugs vollständig ausschließen. Was von der Software mancher Hersteller und den damit einhergehenden Problemen zum Marktstart zu halten ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber fehlerfreie Auto-Software, das ist bis heute ein unerfüllter Traum:

Und so hat das Update-Versprechen vorweg den schalen Beigeschmack von Unfertigem. Mit halb gekochten Frühstückseiern habe ich es auch nicht sonderlich. Geht es um neuerschienene Android-Smartphones oder die Installation des neuesten macOS auf dem MacBook gilt auch die Faustregel: Besser erstmal abwarten, bis die ersten Wehwehchen sich gelegt haben, die Fixes bereitstehen und zeigen, dass sie wirken.

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So werde ich es wohl in Zukunft auch beim neuen E-Auto halten müssen. Mit den Kinderkrankheiten will ich mich nicht rumärgern müssen. Darum sage ich: Danke, nein!

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Wichtig anzumerken: Nicht nur E-Autos stehen vor diesem Problem. Software ist längst integraler Bestandteil vieler Fahrzeuge, Oldtimer einmal ausgenommen. Ihnen gegenüber ist es ein Vorteil, nicht zur Reparatur zu müssen, damit jemand mal eben frischen Code einspielt. Und der frische Code begleitet uns zu meinem zweiten Kritikpunkt:

Grund 2: Ich bin kein Fan von Abo-Verträgen

Abos, Abos, überall Abos, begleitet von Laufzeitverträgen, Nutzungsgebühren, etc. Inzwischen haben die Autobauer das Geschäftsmodell Abonnement längst für sich entdeckt. Von Ford, über VW bis zu BMW, Kia und vielen anderen – Abo-Funktionen gehören zum Auto heute schon dazu.

So werden es auch andere Autobauer halten: Die notwendigen Verbesserungen am Betriebssystem werden Autobesitzer kostenlos erhalten, davon ist auszugehen. Für alles andere, was man zu Geld machen kann, kommen schon heute Kosten auf uns zu – und es wird nicht weniger werden. Weitergehende Fahrassistenzsysteme etwa oder Multimedia-Angebote für die Pause, spezielle Software-Bundles für mehr Reichweite im E-Auto oder mehr Leistung – alles schon Realität.

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Der EV9 von Kia steckt voller Möglichkeiten – manche davon kosten extra:

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Dafür werden die Autos vor dem Verkauf – man muss es leider so drastisch sagen – künstlich verkrüppelt. Denn alles, was man per Software over the air freischalten lassen kann, ist bereits im Auto verbaut. Nur nutzen kann man es nicht, ohne draufzuzahlen. Ein Sportwagen mit angezogener virtueller Handbremse – mir vergeht bei dem Gedanken der Spaß.

Nicht zuletzt, wenn ich mir die Kosten dafür vorstelle. Mag sein, dass ich hier die Ausnahme bin. Aber ich habe gerne geringe monatliche Fixkosten. Ein Auto im Abonnement bezahlen und für (fast) jedes Extra wird der Monatspreis etwas hochgeschraubt? Ich sage: Danke, nein, muss nicht sein!

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