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Geheimplan enthüllt: So will Huawei WhatsApp und Co. auf seine Smartphones zurückholen

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Huawei seht wegen des US-Embargos vor massiven Problemen. Nun bastelt der Konzern an einer eigenen Lösung, damit Kunden nicht auf populäre Apps wie WhatsApp, Facebook und Google Maps verzichten müssen – doch wirklich ganz sauber dürfte die ganze Sache nicht sein.

 
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Huawei: Neue AppSuche soll Wende bringen

Amerikanischen Unternehmen ist es derzeit mit wenigen Ausnahmen untersagt, mit Huawei Geschäfte zu machen. Das betrifft die Hardware, aber auch die Software. Auf Google-Apps und -Dienste muss Huawei bei neueren Handys verzichten und auch der Play Store kann nicht ohne Zutun der Kunden genutzt werden. Um dieses riesige Problem aus der Welt zu schaffen, arbeitet Huawei laut mobiFlip nun an einem neuen Tool, das AppSuche getauft wurde. Hierbei kann es sich aber um nicht mehr als eine Zwischenlösung handeln.

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Die AppSuche ist im Grunde eine Art Suchmaschine für Android-Apps. Huawei dürfte sie bald schon als Teil der AppGallery bei neuen Smartphones einsetzen. Die AppGallery gilt als Huaweis Version des Play Stores – doch viele populäre Apps fehlen dort. Diese solle sich über die neue AppSuche auffinden und installieren lassen. Das Problem dabei: Die Apps stammen nicht aus dem Play Store, sondern von Drittanbietern wie dem APK Mirror. Sie sind nicht über Googles Play Protect geschützt.

Mehr zum US-Embargo gibt es hier im Video:

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Hinzu kommt auch, dass sich über die AppSuche installierte Apps nicht aktualisieren lassen. Das dürfe im Laufe der Zeit zu einem massiven Sicherheitsproblem werden. Rechtlich gesehen bewegt sich Huawei zudem mindestens in einer Grauzone. Apps von Google werden vom Konzern zwar theoretisch kostenfrei zur Verfügung gestellt, müssen aber eigentlich auf von Google zertifizierten Handys laufen – die wiederum ihre Apps aus dem Play Store beziehen. Beides ist bei der AppSuche nicht der Fall.

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Es bliebt spannend, wie Google und andere Anbieter auf Huaweis Vorgehen reagieren. WhatsApp (Facebook) dürfte es ebenfalls nicht gefallen, wenn Nutzer ihre Apps ohne Kontrolle durch Facebook beziehen.

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So sieht die AppSuche von Huawei aus:

Apps in der AppSuche von Huawei. (Bildquelle: mobiFlip)

Huaweis AppSuche: Nur eine Zwischenlösung

Huawei dürfte sich im Klaren darüber sein, dass die neue AppSuche keine dauerhafte Antwort auf drängende Fragen bieten kann. Als eine Zwischenlösung ist sie vielleicht akzeptabel, wobei die genannten Sicherheitsrisiken nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Gerade Nutzer, die sich mit der Materie nicht ganz so gut auskennen, laufen hier Gefahr, sich unbemerkt Schadsoftware auf ihre Handys zu holen.

In der Bilderstrecke: Die derzeit beliebtesten Android-Apps in Deutschland.

Sollte das US-Embargo weiter für längere Zeit bestehen bleiben, kann Huawei nur auf eine vollständig eigene Lösung setzen. Das eigene mobile Betriebssystem Harmony OS wurde bereits im August 2019 angekündigt, doch bislang sind keine Huawei-Handys damit ausgestattet worden. Während Facebook, Google und WhatsApp im Heimatmarkt China keine Rolle spielen, wollen Kunden in der westlichen Welt nicht auf bekannte Dienste verzichten. Hier wird Huawei auch in Zukunft nicht um US-Partner herumkommen.

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