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Heizung austauschen: Hohe Zusatzkosten drohen ab 2024

Beim Heizungstausch drohen hohe Zusatzkosten. (© Imago / Wolfgang Maria Weber)

Der Heizungstausch kann wegen strengerer Regeln zum Anteil erneuerbarer Energien noch teurer werden. Davor warnen Verbraucherzentralen und andere Verbände. Bei den Klimaschutzplänen der Bundesregierung fordern sie ein Umdenken.

Heizungstausch ab 2024 noch teurer

Eine neue und effiziente Heizung kann den Energieverbrauch senken, weshalb das Thema gerade jetzt, in Zeiten massiv gestiegener Preise, immer interessanter wird. Doch ausgerechnet die Klimaschutzpläne der Bundesregierung könnten dazu führen, dass bessere Heizungen gar nicht erst verbaut werden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert deswegen Nachjustierungen, denn am Ende sind es die Verbraucher, die neue Heizungen einbauen und bezahlen. Die Pläne seien „ambitioniert und kostenintensiv“.

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Einem Konzeptpapier der Bundesregierung zufolge sollen ab 2024 prinzipiell nur noch neue Heizungen verbaut werden, bei denen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Möglich wäre also ein Anschluss an ein Wärmenetz, eine elektrische Wärmepumpe, eine Biomasseheizung (Holzpellets), eine grüne Gasheizung, eine Stromdirektheizung oder ein Hybridsystem.

Der VZBV sieht Unklarheiten, was die oft sehr unterschiedlichen Anschaffungs- und Betriebskosten der Heizungsarten angeht. Beim Anschluss an ein Wärmenetz könnten Verbraucher gar nicht einschätzen, welche Kosten für technische Nachrüstungen oder gar komplette Umrüstungen auf sie zukommen. Ähnliche Unwägbarkeiten sieht auch der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Bei hohen Investitionskosten sei es schwer, sich für eine bestimmte Heizungsart zu entscheiden.

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Neue Heizung: Grüner Wasserstoff nicht vorhanden

Die Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass Biomethan und grüner Wasserstoff in Deutschland bis auf Weiteres vorrangig in der Industrie und nicht in Privathaushalten verwendet werden dürfte. Deshalb fordern sie, die Nutzung von Heizungen mit grünen Gasen nicht als Option für Verbraucher zu präsentieren. Als „Wasserstoff-ready“ beworbene Gasheizungen sollten erst dann auch zugelassen werden, wenn genug Wasserstoff zur Verfügung steht.

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Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gibt an, dass die bestehende Gasinfrastruktur durchaus Vorteile gegenüber elektrischen Wärmepumpen haben kann. Sogar von einer Diskriminierung einzelner Energieträger ist bereits die Rede. Die Elektrifizierung des Wärmesektors sei kostspielig, worauf auch andere Organisationen bereits hingewiesen haben.

Dem DVGW zufolge muss die Politik „schon heute die Weichen für einen ambitionierten Hochlauf“ stellen, damit ab dem Jahr 2030 der Wärmesektor auch mit klimaneutralem Wasserstoff versorgt werden kann (Quelle: Handelsblatt).

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Heizung austauschen: Industrie fordert Technologieoffenheit

Der BDH stellt sich einen pragmatischeren Umgang vor und fordert eine Technologieoffenheit. Nur weil die Anforderungen zum Anteil der erneuerbaren Energien wie geplant anspruchsvoll ausgelegt würden, dürfe es nicht zu einem Markteinbruch kommen. Bei Unklarheiten könnten sich Verbraucher häufiger für eine Reparatur der bestehenden Anlage entscheiden, als eine neue Heizung einzubauen. Das könnte bei ohnehin knappen Kapazitäten zu einer Sanierungswelle führen.

Kritik an den Plänen der Bundesregierung gibt es auch vom Spitzenverband der Wohnungswirtschaft. Hier stört man sich vor allem daran, dass bereits erstellte Investitionspläne über den Haufen geworfen werden müssten, wenn es zu neuen gesetzlichen Anforderungen käme. Für Bestandssanierungen und den Einbau erneuerbarer Heizungsanlagen fordert der Verband deswegen verlässliche Fördermittel und eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren. Für den Einbau von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern sollen standardisierte Lösungen helfen.

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