Am heutigen Dienstag hat Apple unerwartet zwei neue portable Rechner vorgestellt: Das MacBook Air 2019 und das MacBook Pro 2019 mit 13 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide bieten eine kleine Überraschung, die von einem mutigen Schritt ergänzt werden: Apple hat zwei Geräte aus dem Programm genommen, die nicht direkt ersetzt werden. Mac-Experte Sebastian erklärt, was die neuen Modelle auszeichnet und spricht eine Empfehlung aus.
Ganz ohne großes Tamtam, einfach per Pressemitteilung, hat Apple die beiden neuen MacBooks vorgestellt. Kein Wunder also, dass es sich nicht um die ganz großen Updates handelt. Wer eine neue Tastatur erwartet, der wird enttäuscht. Als Anlass für die Aktualisierung nennt Apple den heutigen Start der Back-To-School-Aktion. „Mit günstigeren Preisen für das MacBook Air und dem aktualisierten 13″ MacBook Pro mit verbesserter Leistung, Touch Bar und Touch ID gab es für Studenten noch nie einen besseren Zeitpunkt, sich einen Mac für das Studium anzuschaffen.“ So will Tom Boger, Apples Senior Director of Mac Product Marketing, die Geräte im vierstelligen Eurobereich Studenten schmackhaft machen. Die Back-To-School-Aktion bietet neben dem Bildungspreis für Macs und iPads in diesem Jahr Beats-Kopfhörer und 20 Prozent Rabatt auf AppleCare+.
MacBook Pro: Endlich in 13 Zoll auf aktuellem Stand – und mit Touch Bar
Erst im Mai hat Apple das MacBook Pro aktualisiert – allerdings nicht alle Modelle. Das günstigste Gerät ohne Touch Bar blieb bis eben auf Stand von 2017. Jetzt heißt es Aufatmen bei allen, die an dem Einsteiger-MacBook interessiert sind: Dieses Modell frischt Apple nun gleich doppelt auf. Nicht nur neue Quad-Core-Prozessoren (1,4 GHz, Turbo: 3,9 GHz) der 8. Generation von Intel verbaut der Hersteller, wodurch der Rechner doppelt so leistungsstark sein soll wie zuvor. Überraschend stattet das Unternehmen das Gerät neben einem True-Tone-Display sogar mit Touch Bar und Touch ID inklusive T2-Sicherheits-Chip aus. Ein Modell ohne Touch Bar gibt es damit nicht mehr.
Für 1.499 Euro (UVP) ist das ein sehr überzeugendes Update – so günstig gab es die Touch Bar noch nie. In der günstigsten Konfiguration gibt es zwar auch schon ordentliche 8 GB Arbeitsspeicher, der Datenspeicher bietet aber nur 128 GB Platz. Wer mehr will, der muss gleich wieder einen happigen Aufpreis zahlen: Mit 256 GB kostet das Gerät gleich 1.749 Euro.
MacBook Air: Der günstigste Einstieg
Das MacBook Air – wie immer ohne Touch Bar, aber mit Touch ID – bekommt nun wie die Pro-Modelle ein True-Tone-Display, das also die Farbtemperatur anpassen kann. Auch hier verbaut Apple die Intel-Chips der 8. Generation. Sie bieten im Gegensatz zum MacBook Pro allerdings nur zwei Kerne (1,6 GHz, Turbo: 3,6 GHz).
Unerwartet ist, dass Apple den Preis senkt: von 1.349 Euro auf 1.249 Euro für die Einstiegsvariante. Gleiches Problem wie beim MacBook Pro: 128 GB Speicher sind knapp. 256 GB kosten gleich 250 Euro Aufpreis.
Die Preisreduzierung hängt vielleicht auch mit der Entscheidung zusammen, dass zwei günstige Modelle aus dem Programm geflogen sind:
R.I.P MacBook 12 Zoll, R.I.P altes MacBook Air
Zusammen mit der Veröffentlichung der beiden neuen Geräte hat Apple zwei bisherige aus dem Programm genommen:
- das alte MacBook Air mit klassischen USB-Ports, das Apple zuletzt 2017 aktualisiert hat (Auslaufmodell: 870 Euro).
- das MacBook 12 Zoll, das ein ähnliches Design wie das MacBook Air besitzt (Auslaufmodell: 1150 Euro).
Ein überraschender Schritt – vor allem die Einstellung des 12-Zoll-Modells. Doch schon seit Veröffentlichung des MacBook Air 2018 herrschte Verwirrung: Warum bietet Apple zwei (zumindest äußerlich) sehr ähnliche Geräte unter verschiedenen Namen an, anstatt nur die Bildschirmgröße an den Namen zu setzen? Die Einstellung des Gerätes bringt nun etwas Licht ins Dunkle: Ein MacBook (ohne Namenszusatz) gibt es vorerst nicht mehr, Apple setzt nur noch auf das Air. Und vielleicht sehen wir ja im Herbst ein MacBook Air in einer anderen Größe …
Einstiegsmodelle: MacBook Air oder MacBook Pro kaufen?
250 Euro beträgt bei gleichem Speicher der Unterschied vom MacBook Air zum MacBook Pro. Das ist den Aufpreis wert: Es bietet eine bessere Prozessor- und Grafikleistung (Quad-Core statt Dual-Core!), Bluetooth 5.0 statt 4.2 und besitzt nicht zuletzt eben die smarte Leiste, die Touch Bar. Das Gehäuse ist ebenfalls gut transportabel, wenngleich im vorderen Bereich nicht ganz so schlank wie das Air. Ich empfehle also das MacBook Pro – allerdings auch die Speichervariante 256 GB. Leider sind wir dann schon wieder bei 1749 Euro. Wem das zu teuer ist: Letztendlich macht man nach aktuellem Wissensstand mit keinem der neuen Geräte etwas falsch.
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