HMD Global, der Hersteller hinter den Handys von Nokia, möchte die Sicherheit und Update-Schnelligkeit erhöhen. Dazu werden gesammelte Daten nun innerhalb der EU verarbeitet, genauer gesagt in Finnland. Zuvor war der Konzern in die Kritik geraten.

HMD Global: Google Cloud für mehr Datenschutz

Der finnische Hersteller HMD Global hat auf der eigenen Webseite angekündigt, Daten zur Aktivierung von Nokia-Handys nun in einer Google Cloud in Finnland zu sammeln. Der Konzern verspricht sich dadurch zum einen besseren Datenschutz und zum anderen eine strengere Kontrolle. Insbesondere bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die innerhalb der EU gilt, sieht der Hersteller Vorteile für sich selbst und für die eigenen Kunden. Auch erhobene Diagnosedaten sollen in Finnland gesammelt und ausgewertet werden. HMD Global möchte sich dabei auf Analyse-Tools von Google und der IT-Beraterfirma CGI verlassen.

Zunächst sollen die Smartphones Nokia 4.2, Nokia 3.2 und Nokia 2.2 von dem Wechsel profitieren. Weitere Handys sollen ebenfalls umgestellt werden, allerdings erst bei einem Update auf Android Q, der kommenden Version von Android, die wohl im August 2019 erscheinen wird. HMD Global verspricht weiter zwei Jahre lang Systemupdates und drei Jahre lang Sicherheitsupdates für Handys, die mit Android One betrieben werden.

Schnellere Android-Updates angekündigt

Android-Updates selbst sollen in Zukunft noch schneller an Nutzer verteilt werden, heißt es in der Ankündigung, auf die sich auch Android Central bezieht. Juho Sarvikas von HMD Global dazu: „Wir möchten, dass jedes Nokia-Smartphone länger frisch bleibt und jeder die neuesten Innovationen von Google genießen kann. Deshalb sind wir bestrebt, die neuesten Updates von Android schneller als jeder andere Hersteller zu verteilen. Deshalb können sich die Verbraucher auf ihr Nokia Smartphone verlassen, sie werden mit der Zeit immer besser.“

Dazu dürfte auch das Nokia 9 PureView zählen, das wir im folgenden Video vorstellen:

Nokia 9 PureView im Hands-On: Das kann das 5-Kamera-Smartphone Abonniere uns
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HMD Global: „Versehentlich“ Daten nach China geschickt

Der Schritt hin zu Finnland und mehr Datenschutz ist wohl auch damit zu begründen, dass der Hersteller vor wenigen Monaten einen nicht gerade unerheblichen Fehler im Umgang mit Nutzerdaten eingestehen musste. Das Nokia 7 Plus hatte versucht, ohne Wissen der Nutzer sensible Daten nach China zu senden.

Welche Hersteller verteilen die meisten Android-Updates? Findet es heraus in der Bilderstrecke:

Nach Aussage von HMD Global geschah dies „versehentlich“ und betraf nur einen kleinen Teil der Nutzer. Diese hatten wohl ein Handy erstanden, dass eigentlich nur innerhalb Chinas verkauft werden sollte. Zu den versendeten Daten sollen Seriennummer und Telefonnummer des Handys, die GPS-Koordinaten sowie die MAC-Adresse des WLANs, in dem sich das Handy befindet, gehören. Ein Software-Update hat den Fehler laut Hersteller behoben.