Oak OS: Huaweis Android-Alternative kommt früher als gedacht

Huawei rüstet sich für eine Zeit ohne Android: Ein eigenes Betriebssystem für Smartphones soll schon in wenigen Monaten veröffentlicht werden. Auch der Name könnte nun bereits feststehen. Unterdessen setzt sich Google durch die Hintertür für den chinesischen Hersteller ein – mit einem Trick.
Huaweis „Oak OS“ könnte im August kommen
Die US-Regierung hat Unternehmen verboten, mit Huawei zusammenzuarbeiten. Von dem Bann ist auch Google betroffen. Huawei könnte nach Ablauf der Schonfrist von 90 Tagen den Zugang zum weltweit am meisten verbreiteten mobilen Betriebssystem verlieren. Die Antwort des chinesischen Herstellers dürfte ein eigenes System sein. Nach Angaben der Global Times aus China könnte Huaweis Alternative für Android im August oder September 2019 veröffentlicht werden und damit deutlich früher als bislang geplant. International soll dabei der Name „Oak OS“ genutzt werden, während im Heimatland China die Bezeichnung HongMeng OS im Raum steht. Ob es sich dabei aber wirklich um die finalen Namen handelt, steht noch offen. In Patentanträgen des Herstellers war bislang von einem „Ark OS“ die Rede. Huawei selbst hat sich zu den Bezeichnungen des eigenen Betriebssystems noch nicht offiziell geäußert.
Huawei plant mit „Oak OS“ für den Ernstfall, der dann eintreten würde, wenn die US-Regierung nach Ablauf der 90-Tage-Frist den Bann des Unternehmens fortsetzt. In diesem Fall wäre Huawei nicht nur von amerikanischer Hardware abgeschnitten, sondern auch von Android selbst. Google würde also einen wichtigen Partner verlieren und der Einfluss von Android sinken. Mit einer neuen Argumentation hat sich Google nun an die US-Regierung gewandt: Sollte Huawei auf AOPS (Android Open Source Project) setzen, wäre das ein Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten. Der Hersteller könnte so Hintertüren einbauen. Auch der fehlende Zugriff auf den Play Store könnte bedeuten, dass mehr Schadsoftware Verbreitung findet. Googles Play Protect würde schließlich nur im hauseigenen Play Store greifen.
Alles zum Hintergrund des Huawei-Banns seht ihr in unserem Video:
„Oak OS“ soll mit Android-Apps kompatibel sein
Bislang fehlen echte Details zu Huaweis mobilem Betriebssystem. Es soll bestehende Android-Apps unterstützen, also kein völlig neues System werden. Angeblich sollen diese Apps sogar schneller laufen als beim Standard-Android. Huawei könnte hier von dem Effekt profitieren, den auch Apple bei iOS nutzt. Die Software dürfte perfekt an die Hardware des Konzerns angepasst werden, die ebenfalls aus dem eigenen Hause kommt. Möglich wäre auch, dass Huaweis „Oak OS“ ein System für diverse Geräteklassen wird. Smartphones und Tablets wären da nur der Anfang. Sollte sich das System als Erfolg erweisen, könnten in Zukunft auch weitere chinesische Hersteller auf den Zug aufspringen, um einem möglichen Bann durch die US-Regierung zuvorzukommen.
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