Das Pixel 4 brachte wieder einmal viele kleine Neuerungen und Verbesserungen für die Fans der Google-Smartphones. Eine der größten Neuheiten der diesjährigen Modelle soll aber bis auf Weiteres künstlich von Google beschnitten werden.

Google Pixel 4: Kein Zugriff auf Motion Sense für externe Entwickler

Mit dem Motion Sense genannten Feature ermöglicht Google unter anderem die Steuerung des Smartphones mit Hilfe von einfachen Handgesten, ohne dass man das Handy anfassen muss. Bislang wird diese Steuerung im Pixel 4 jedoch nur von wenigen Apps unterstützt. Wie Android Police nun berichtet, wird die Liste der Anwendungen in naher Zukunft wohl auch nicht deutlich länger werden.

Die US-Seite hatte bei Google nachgefragt, ob es derzeit Pläne gibt, externen Entwicklern offenen Zugriff auf die Radarsteuerung in Form einer Programmierschnittstelle (API) zu geben. Die Antwort eines Pressesprechers des Unternehmens war jedoch ernüchternd: Aktuell gebe es keine derartigen Pläne, sollte sich dies jedoch ändern, will man uns darüber informieren.

Damit endet zunächst die Hoffnung, dass Motion Sense abseits der aktuell bereits unterstützten Apps Einsatz finden wird. Gleichzeitig steigen die Befürchtungen, dass das Feature nur ein Dasein als kleines Gimmick fristen muss, da Google es zu stiefmütterlich behandelt.

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Motion Sense bislang nur mit ernüchternden Möglichkeiten

Google hatte bereits vor vielen Jahren im Rahmen der Google I/O 2015 die Technik mit dem Namen Project Soli vorgestellt. Damals war es noch eine Demonstration der geheimnisumwobenen Abteilung mit dem Namen „Advanced Technology and Projects“ (ATAP). Die schon vor mehr als vier Jahren gezeigten Gesten wurden entsprechend auch für Motion Sense im Pixel 4 erwartet.

Hier ein paar Dinge, die Project Soli schon vor einigen Jahren ermöglichte:

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So demonstrierte man etwa die extrem feine Steuerung durch ein Zusammenreiben von Daumen und Zeigefinger. Diese Bewegung könnte man etwa zur Kontrolle der Lautstärke nutzen. Das Pixel 4 erkennt im aktuellen Zustand jedoch bislang nur zwei vergleichsweise einfache Handgesten. Mit einem Wisch kann man in einer unterstützten Audio-App – wie beispielsweise Spotify – zwischen den Songs vor und zurück navigieren. Als zweite Möglichkeit kann man durch schnelles Winken über dem Smartphone Anrufe ablehnen oder den Alarm stummschalten.

 

In Zukunft hat Google also theoretisch durchaus noch viele Möglichkeiten mit Motion Sense. So könnte man beispielsweise die Google I/O im kommenden Mai dazu nutzen, um bis dahin die eigene Software intern zu verfeinern und dann externen Entwicklern Zugriff auf die Radar-Hardware zu geben.