Moderne Desktop-Prozessoren haben sich in den letzten Jahren ganz schon gemausert. Während in der Vergangenheit oftmals schon bei 4 Rechenkernen Schluss war, bieten aktuelle Chips 8, 12 oder sogar 16 Kerne. Im Business-Sektor steigt diese Anzahl je nach Modell noch einmal um ein Vielfaches an. Doch im Vergleich zu diesem Rechenmonster sehen sie alle alt aus.
Cerebras Wafer Scale Engine: Neuer Prozessor mit 850.000 Rechenkernen vorgestellt
Viel hilft viel – so sagt man zumindest. Das Team von Cerebras scheint sich diesen Spruch auf jeden Fall sehr zu Herzen genommen zu haben. Wie Tom's Hardware berichtet, haben die Kalifornier während einer Fachkonferenz ihren neuen Monster-Prozessor vorgestellt: den WSE Gen 2. Die technischen Eckdaten der CPU: 850.000 Rechenkerne, 2,6 Billionen Transistoren und ein Energiebedarf von satten 15 kW. Zur Relation: moderne Desktop-Prozessoren wie der Ryzen 9 3900X oder i9-10900K haben eine TDP von 105 bzw. 125 Watt.
Im direkten Vergleich zu klassischen Prozessoren wirkt der WSE Gen2 wie ein waschechter Koloss. Mit einer Kantenlänge von rund 21,5 Zentimeter ist er größer als so mancher Laptop – und selbst die größte GPU der Welt mit einer Fläche von 826 mm² wirkt neben dem Rechengiganten mickrig. Der kommt nämlich auf eine von 46.225 mm².
Die riesige Anzahl an Transistoren und Rechenkernen konnte das kalifornische Start-Up dank des 7-nm-Verfahrens von TSMC auf dem Chip unterbringen.
Was sonst noch in der Tech-Welt passiert ist, erklären wir euch im Video:
Monster-Prozessor mit massig Rechenleistung: Wofür braucht man so einen Chip?
Die Frage, die sich viele jetzt stellen werden: Can it run Crysis? Aber warum? Ein konkreter Anwendungsfall für die zweite Generation des WSE wurde zwar nicht genannt, das Einsatzgebiet dürfte aber dem des ersten Modells ähneln. So nutzt ein Labor den Chip etwa dazu, um Krebs zu erforschen oder schwarze Löcher zu studieren.
In unsere Top 10 wird es dieser Prozessor wahrscheinlich nicht schaffen:
Man konnte es sich wahrscheinlich schon denken, aber für den Privatanwender ist der Chip selbstverständlich nicht gedacht. Das dürfte spätestens beim Preis klar werden. Eine genaue Zahl nannte Cerebras zwar für ein Gesamtsystem, bestehend aus Chip, Kühler, Motherboard, Netzteil und Schrank zwar nicht, potenzielle Käufer dürfen aber mit Kosten von „mehreren Millionen US-Dollar“ rechnen.