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Streiks bei Amazon: Müssen Käufer jetzt auf Bestellungen warten?

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In sechs deutschen Verteilzentren des Online-Retailers streiken seit einigen Stunden die Mitarbeiter. Was von Amazon gefordert wird und welche Auswirkungen der Streik auf die Lieferungen bislang hat, erfahrt ihr hier.

 
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Amazon: Neue Streiks für mehr Geld und Schutz der Mitarbeiter

Seit vielen Jahren streitet sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit dem Online-Händler Amazon aus den USA. Seit der vergangenen Nacht sind laut der Gewerkschaft sechs Standorte von den Streiks betroffen, die mindestens 48 Stunden anhalten sollen. Betroffen sind Leipzig, Bad Hersfeld (zwei Standorte), Rheinberg, Werne und Koblenz (Kobern-Gondorf).

Wie das Manager Magazin berichtet, haben laut der Gewerkschaft in Rheinberg „etwa 400 bis 450 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt“. In Leipzig sollen es am Montag 400 bis 500 Mitarbeiter sein, über die Teilnehmer an den anderen Standorten gebe es derzeit keine Auskunft.

Mit den neuen Streiks will man Amazon an die Forderungen der Gewerkschaft erinnern. Seit über sieben Jahren herrscht bereits der Konflikt zwischen Gewerkschaft und dem Onlinehändler. Verdi verlangt die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels, während sich Amazon an den Vereinbarungen der Logistikbranche orientiert, laut denen weniger bezahlt wird.

Des Weiteren geht es der Gewerkschaft um einen besseren Schutz der Mitarbeiter aufgrund des Coronavirus. Als Beispiel wird hier ein aktueller Ausbruch in Bad Hersfeld genannt. „Nach unseren Informationen haben sich dort mindestens 30 bis 40 Kolleginnen und Kollegen infiziert“, so Gewerkschafter Orhan Akman. Man wünscht sich eine Aufklärung der Fälle, während sich die Unternehmensführung laut Verdi weigert. „Das gefährdet die Sicherheit und Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen, ihrer Familien und die der Anwohnerinnen und Anwohner“, so Akman.

Durch die Streiks will man den Druck erhöhen, um so den Abschluss eines Tarifvertrags „Gute und gesunde Arbeit“ zu erreichen. Dieser soll nicht nur für mehr Geld, sondern auch für den „Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten“ sorgen. Angesichts der Coronakrise sind an weiteren Standorten derzeit keine Streiks möglich – dort seien daher „begleitende Aktionen geplant“.

Auch Apple arbeitet an einem Corona-Schutz – abseits der neuen Tracing-Unterstützung in iOS 13.5 für die deutsche Corona-Warn-App:

Im Einsatz gegen Corona: Apples Gesichtsschutz im Video erklärt
Im Einsatz gegen Corona: Apples Gesichtsschutz im Video erklärt

Amazon zeigt sich gelassen: Aktuell keine Auswirkungen auf Bestellungen

Amazon zeigte sich aufgrund der aktuellen Streiks – wie auch schon in der Vergangenheit – hingegen gelassen. Laut einem Sprecher sei das Ziel der Gewerkschaft bereits „für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon längst Realität“. Die Löhne seien am „oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt wird“.

In Deutschland habe Amazon seit Februar 470 Millionen Einheiten Desinfektions­mittel für die Hände, 21 Millionen Paar Handschuhe und 19 Millionen Masken, Gesichtsschilder oder anderen Mund-Nase-Schutz geordert. Hinzu kommen 39 Millionen Packungen desinfizierender Wischtücher. Laut dem Unternehmen gibt es eine Maskenpflicht an allen Standorten inklusive neuer Temperaturkontrollen und verstärkter Reinigungen.

Gegenüber dem Handelsblatt sagte Amazon weiter, dass die Mehrzahl der Mitarbeiter ganz normal arbeitet. Derzeit werden „Kundenbestellungen ganz normal bearbeitet“. Bundesweit betreibt Amazon 13 Logistikstandorte mit rund 13.000 Festangestellten.

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