Kaum ein Autohersteller geht gerade so durch die Decke wie Tesla. Die Elektroauto-Schmiede hinter Elon Musk hat es endlich geschafft, in den letzten vier Quartalen durchgehend schwarze Zahlen zu schreiben. Ganz anders sieht es bei einem Rivalen aus – hier hagelt es Verluste. Trotzdem ist das Unternehmen unglaublich erfolgreich. Wie kann das sein?
Nikola: Tesla-Konkurrent macht herbe Verluste
Wer sich auf die Suche nach vielversprechenden Tesla-Konkurrenten macht, wird nach kurzer Zeit bei einem Unternehmen namens Nikola landen. Der Elektroauto- und Wasserstofftruck-Hersteller ging im Juni an die Börse und legte einen phänomenalen Start hin. Innerhalb weniger Tage schoss der Börsenkurs des Unternehmens von 37,55 auf 93,99 US-Dollar pro Aktie. Wie t3n berichtet, konnte Nikola auf diese Weise sogar kurzzeitig dem Traditionshersteller Ford den Rang ablaufen. Das Besondere daran: Nikola hat noch nicht einmal ein fertiges Produkt im Portfolio und kann auch keine nennenswerte Umsätze vorweisen, wie aus dem neuesten Quartalsbericht hervorgeht.
Die einzigen Einnahmen des Unternehmens der letzten Monate belaufen sich auf 36.000 US-Dollar. Peanuts, wenn man das mit den Werten von Marktbegleitern wie Ford vergleicht. Hier konnte man 2019 knapp 156 Milliarden US-Dollar umsetzen. Interessanter Fun Fact: Die 36.000 US-Dollar an Umsatz spülte ein einziges Projekt in die Kassen des Unternehmens: Die Installation einiger Solaranlagen für Trevor Milton, dem Gründer der Nikola Motor Company.
Sind E-Autos wirklich so teuer? Und wie sieht es mit der Anzahl der Ladestationen aus? GIGA klärt auf:
Massig Geld trotz hoher Verluste: Nikola lebt von seinen Investoren
Trotzdem investieren zahlreiche Anleger in das Start-Up, was zugegebenermaßen nicht ungewöhnlich ist. Laut aktuellen Informationen soll das Unternehmen nach dem Börsengang knapp 700 Millionen US-Dollar auf der hohen Kante haben. Schon zum Börsendebüt spielte das Unternehmen mit offenen Karten und verkündete, dass man erstzunehmende Umsätze erst im Jahr 2021 erwarten sollte. Im Jahr 2024 rechne man jedoch bereits mit einem Umsatz von satten 3,2 Milliarden US-Dollar.
Diese Elektroauto-Modelle sind in Deutschland besonders gefragt:
Und immerhin: Einen echten Auftrag hat das Unternehmen inzwischen auch an Land gezogen. Das amerikanische Müllabfuhrunternehmen Republic Services hat 2.500 Müllwagen mit E-Antrieb von Nikola geordert. Die Produktion der ersten Modelle soll Anfang 2021 starten, die Auslieferung ein Jahr später erfolgen. Eine Vorauszahlung seitens Republic Services habe man nicht verarbeitet, bis zur Erfüllung des Vertrages wird man also weiterhin vom Geld der Investoren zehren.
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