Aus dem ff können: Bedeutung und Herkunft der Redewendung

Das gelingt aus dem ff! Die Abkürzung ff – oder ausgesprochen Effeff – ist in Form dieser Redewendung üblich. Aber welche Bedeutung hat sie? Sagt sie in einer SMS dasselbe aus, wie auf Dokumenten? Wir gehen in unserem Ratgeber der Wortbedeutung und Herkunft vom Sprichwort „Etwas aus dem Effeff können“ nach.
Abkürzungen machen uns das Leben leichter - oder auch schwerer, wenn wir partout nicht entziffern können, was uns jemand in einer kryptischen SMS eigentlich sagen möchte. Mehr zu Kurzformen in SMS oder Messengern lest ihr in unserem Artikel SMS-Abkürzungen und ihre Bedeutung. Auch die Herkunft von „Holla, die Waldfee“ haben wir euch schon erklärt. Egal, ob wir die Abkürzung FF oder Effeff nutzen, sie hat verschiedene Bedeutungen. Wie man das Kürzel deuten kann, lest ihr nachfolgend.
Bedeutung der ff-Abkürzung
Hier haben wir eine kleine Auswahl der möglichen Deutungsmöglichkeiten für euch:
- Nach einem spannenden Cliffhanger einer Serienepisode lest ihr häufig „Fortsetzung folgt“. Als Abkürzung dafür hat sich ff mittlerweile durchgesetzt.
- Wird aus einem Werk zitiert, nutzt der Autor häufig „ff.“ in seiner Quellenangabe. Hierbei meint dabei f die folgende Seite. Wird beispielsweise mit „20 ff.“ zitiert, sind damit die auf Seite 20 folgenden Seiten gemeint, und nicht nur Seite 20-21 („20 f.“).
- Unter Kaufleuten bezeichnet ff schon seit dem 17. Jahrhundert eine sehr feine (finissimo) Qualität bei Waren. In der Kaufmannssprache dient das italienische fino für fein, ein doppeltes f heißt dann sehr fein.
- In der Musik steht das f für das italienische „forte“. Es bedeutet im musikalischen Kontext ganz einfach „laut“. Zwei aufeinanderfolgende f bedueten „fortissimo“ und somit die Steigerung von laut – sehr laut. Auf Notenblättern kennzeichnen sie Stellen, an denen ihr also möglichst laut spielen sollt. Daher könnte auch „jemandem etwas aus dem Effeff geigen“ (jemanden verprügeln) stammen.
- In der italienischen Amtssprache sollen früher Bittschriften von Beamten mit f versehen worden sein, wenn etwas nach dieser Bitte geschehen sollte. Hier soll das f für das italienische „fiat“ gestanden haben, das „es geschehe“ bedeutet. Wurde die Bittschrift endgültig bewilligt, wurde daraus ff für „fiat, fiat“ (sofort).
- Für alle, die es schon vermisst haben, natürlich kürzen wir auch allzugern die Games der Final Fantasy-Reihe mit FF ab.
Aus der Abkürzung ff ist vermutlich die Redewendung „etwas aus dem Effeff können“ abgeleitet. Egal, ob ihr es „Eff eff“ oder „ff“ schreiben wollt, wir verraten euch, was die Redewendung bedeutet.
Redewendung: „Etwas aus dem Effeff zu können“
- Etwas aus dem Effeff beherrschen oder zu kennen heißt, dass man es auch mühelos im Schlaf beherrschen würde und dass man etwas versteht. Könnt ihr etwas aus dem ff, dann fällt es euch leicht, das gebrauchte Wissen schnell abzurufen und etwas hervorragend zu erledigen.
- Das Gegenteil bildet „Etwas mit Hängen und Würgen“ zu schaffen.
Herkunft von „Etwas aus dem Effeff können“
Der genaue Ursprung der Redewendung ist ungeklärt.
- Die verschiedenen Ansätze mit den Kaufleuten und ihrem finissimo, das seit dem 17. Jahrhundert als Qualitätsmerkmal dient oder auch das fortissimo aus der Musikterminologie reichen weit in die Geschichte zurück.
- Eine weitere Möglichkeit reicht bis zur Zeit des Römischen Reichs zurück. Dort wurden Sammlungen von Auszügen der Juristenschriften als Digesten oder Pendekten bezeichnet. Diese römischen Gesetzestexte waren allumfassend. Als Abkürzung für diese Pendekten war das griechische Pi (Π) gebräuchlich. Wird das Symbol unsauber geschrieben und der waagerechte Strich nicht genau am Ende der senkrechten platziert, ähnelte es einem ff. Diese Pendekten waren umfangreich und schwer zu erfassen. Wenn ein Rechtsgelehrter etwas aus dem ff - also aus den Pendekten kannte - so sah man ihn als Experten an.
- Im Lateinischen gibt es diese Redewendung auch. „Aus dem Effeff“ soll vom lateinischen Ausdruck „ex forma, ex functione“ stammen. Danach beherrscht man etwas aus dem EffEff, wenn man es nicht nur nach der Form beschreiben kann, sondern auch über die Funktionsweise Bescheid weiß und sie erläutern kann.
Bildquellen: Milles Studio, pelfophoto, Africa Studio via Shutterstock
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