Per Giftköderradar, Giftköderatlas und App Giftköder melden, finden und Tiere schützen
Tierquäler präparieren Köder aus Wurst mit Glasscherben, Angelhaken oder Rattengift und legen ihre tötlichen „Leckerlis“ auf beliebte Wege für Hundehalter aus. Wer seinen Vierbeiner beim Spaziergang vor Hundehassern schützen möchte, bekommt dank Webseiten und Apps immer mehr Hinweise auf mutmaßliche Gefahrenzonen. Welche Services es gibt, den Hund vor Giftködern zu schützen, lest ihr im nachfolgenden Ratgeber.
Ratgeber
Ein Spaziergang kann für den besten Freund des Menschen eine Gefahr darstellen: Nicht nur Giftpflanzen oder Kadaver durch Gift umgekommener Tiere wie Ratten oder Tauben können gefährlich sein. Auch Giftköder locken Hunde in tödliche Fallen. Außerdem können sich Kinder, die die Köder aufheben, an Klingen oder Ähnlichem verletzen, denn auch sie sind nicht vor den „Leckerchen“ geschützt. Aber ist ein Maulkorb für Hunde wirklich die einzige Lösung, das Tier vor Menschen zu schützen, die Giftköder legen?
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GiftköderRadar: App und Webseite
Wer nicht permanent aktuelle Polizeimeldungen in Berlin, Tuttlingen und anderen Gebieten checken kann, die Hundebesitzer vor Rattengift und ähnlichen Stoffen warnen, hat dank Webseiten und Apps weitere Möglichkeiten. Die GiftköderRadar GmbH informiert Hundebesitzer über Gefahrengebiete in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hundehalter können sich wahlweise
- auf der Webseite giftkoeder-radar.com,
- auf der offiziellen Facebook-Seite,
- oder per kostenlose Apps für Android (ab Version 4.0.3) oder iOS (ab 8.0) informieren.
Ihr könnt euch über Fundorte der Giftköder informieren – die Betreiber lassen im GiftköderRadar alle gemeldeten Fundorte durch Veterinärämter, Tierärzte oder Polizeidienststellen verifizieren – und auch selbst Giftköder melden. Auf einer Karte oder einer Liste wird dargestellt, welcher Köder wo gefunden wurde. In der Beschreibung steht dabei, ob es sich beispielsweise um Hackfleisch oder Wurst mit Rattengift oder Rasierklingen handelt.
Nutzer können in Kategorien selektieren, beispielsweise „Gift / Vergiftungen“ oder „Objekte / Gegenstände“. Schwachpunkte der App liegen darin, Push-Mitteilungen nur mit Pro-Version erhalten zu können und den häufigen Werbeeinblendungen.
Giftköderatlas: Das GiftköderRadar für Berlin
Seit April 2015 gibt es die Initiative „Giftköderalarm“ auf Twitter und Facebook, die im Berliner Raum vor Ködern warnt. Seit August werden Informationen von Ordnungs- und Veterinärämtern sowie der Polizei auf der Webseite vom Giftköderatlas gebündelt. Hundehalter können Giftköder melden und sich informieren. Auf der Karte können Tierhalter den gewünschten Bezirk wie Pankow oder Treptow-Köpenick auswählen und erhalten anschließend Angaben zu Giftköderfunde der letzten 14 Tage.
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Wollt ihr beim Gassi gehen selbst einen Giftköder melden, bietet die Webseite ebenfalls die Möglichkeit dazu. Wer einen Giftköder findet, sollte möglichst Fotos einschicken und nachweisen, dass Strafanzeige erstattet wurde. Beides ist technisch bislang noch nicht umgesetzt worden. Dennoch können Datum und Fundort eingegeben werden, die eigene E-Mail-Adresse und Adresse sind Pflichtangaben. Die Funde werden vom zuständigen Bezirksamt beseitigt.
Giftköder: So schützt ihr euren Vierbeiner
1. Spezielles Training: Nichts fressen, was der Hund beim Spaziergang findet, sitzenbleiben bis zur Erlaubnis von Herrchen oder Frauchen
2. Behaltet euren Hund im Blick.
3. Beschäftigt das Tier, damit es nicht abgelenkt wird.
4. Meidet Fundorte von Giftködern.
5. Auch beim Gassi gehen Leckerlis geben.
6. Maulkorb als letzte Notlösung.
Der ideale Maulkorb auch leicht sein und dem Hund das Trinken erlauben. Aber Achtung: So wird nur die Aufnahme von festen Giftködern verhindert, gelöste Gifte in Flüssigkeiten können getrunken werden. Zudem kann der Hund an den Pfoten lecken, mit denen er durch Pestizide oder andere schädliche Stoffe lief und sich vergiften.
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