Apple hat es geschafft: Mac mit iPhone-Prozessor nicht mehr undenkbar

Schon Wochen vor der Vorstellung des iPhone XS, XS Max und iPhone XR gab es erste Vermutungen, wie schnell Apples neue iPhones beziehungsweise die in die Smartphones eingebaute Technik sein würde. Einige Tage nach der Vorstellung gibt es nun Klarheit über die Performance.
Apple A12: Apples Marketing untertreibt die Performance
Dass die A12-Chips in den neuen iPhones schneller sind als der A11 des Vorjahres, ist keine Überraschung. Im aktuellen Test von Anandtech zeigt sich aber, dass Apple bei den Berichten über die Performance seiner neuen Prozessoren untertrieben hat. Während die Marketingabteilung in Cupertino von Verbesserungen von 15 Prozent spricht, schätzen die Tester von Anandtech, dass der reale Vorsprung eher bei rund 40 Prozent liegt. In einigen Fällen, je nach Aufgabe, können die Optimierungen im Vergleich zum A11 sogar noch höher ausfallen.
Im Benchmarktest SPECint2006 lag der A12, welcher im iPhone XS, iPhone XS Max und dem kommenden iPhone XR zu finden ist, durchschnittlich 24 Prozent vor dem alten A11 aus dem iPhone X und iPhone 8. Betrachtet man nur die Energieeffizienz, sind es immerhin noch 12 Prozent. In speicherhungrigen Tests hatte der neue Prozessor jedoch das Nachsehen. Der durchschnittliche Stromverbrauch lag hier bei 3,64 Watt im Falle des A12, während der A11 nur rund 3,36 Watt verbrauchte. Im SPECfp-Benchmark lag der A12 durchschnittlich 28 Prozent vor dem Prozessor aus dem Vorjahr.
Anandtech sagt weiter, dass die Performance von Apples neuestem Prozessor „nicht mehr weit von den besten Desktop-CPUs entfernt“ ist. Gerüchte, dass wir in Zukunft also auch Macs mit Apples eigenen Prozessoren sehen werden, dürften also auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin Grund zur Existenz haben – ein Mac mit iPhone-Prozessor ist nicht mehr undenkbar.
Was die Grafikeinheit des A12 angeht, wünscht sich Anandtech, dass Apple seinen Chip etwas stärker einbremsen würde. Als Grund dafür nennen die Tester, dass das Gerät schon nach kurzer Zeit sehr warm wird.
Große Power, kleine Geräte — und die passen weiterhin in die Hosentaschen:
iPhone nur der Anfang: Wann kommen Macs mit Apples Prozessoren?
Bereits seit vielen Jahren halten sich Berichte, dass Apple an Macs arbeitet, die anstelle eines Intel-Chips über einen Prozessor aus eigener Fertigung verfügen. Erste Schritte in diese Richtung sind etwa die T1- und T2-Chips, die in MacBook Pro und iMac Pro zu finden sind. Diese sind derzeit nur für einige grundlegende Funktionen, wie beispielsweise die Verschlüsselung des Flash-Speichers zuständig, während die Intel-CPU die „großen“ Aufgaben übernimmt.
In Zukunft könnte sich dies aber schon bald ändern. So sehen einige Beobachter das Vorhandensein der ersten iOS-Apps in macOS Mojave als weiteren Hinweis, dass wir möglicherweise im Jahr 2020 Macs mit Apples Prozessoren sehen werden.
Das detaillierte Review des iPhone XS und der im neuesten Apple-Smartphone befindlichen Hardware findet ihr bei den Kollegen von Anandtech.
Quelle: Anandtech