UFS 3.0: Neuer Smartphone-Turbo verdoppelt die Geschwindigkeit

Speicher für Smartphones wird schneller und benötigt dabei weniger elektrische Leistung. Das ist das Ziel des neuen Standards UFS 3.0, der jetzt vorgestellt wurde. Was bedeutet das für den Alltag?
UFS 3.0 bringt Verdopplung der Datenrate
In jedem Smartphone, Tablet und jeder Smartwatch steckt Flash-Speicher. In der Regel setzten die Hersteller hier auf die Standards UFS 2.0 oder UFS 2.1. Jetzt hat die JEDEC Solid State Technology Association eine neue Version des Universal Flash Storage (UFS) angekündigt. Dieser bringt deutlich mehr Leistung bei gleichzeitig geringerer Leistungsaufnahme. Auch bei der Temperaturspanne hat sich etwas Wichtiges und Sinnvolles getan.
UFS 3.0 bringt eine Verdopplung der Datenrate pro verbauter Bahn. Statt 5,8 GBit/s sind mit dem neuen Standard also 11,6 GBit/s möglich. Da es sich um zwei Bahnen handelt, kommt er auf eine maximale Bruttodatenrate von 23,2 GBit/s. Netto wird am Ende aber deutlich weniger bei herauskommen, wahrscheinlich knapp unter 2,5 Gigabyte pro Sekunde. Auch die Langlebigkeit des Speichers soll durch eine neue Refresh-Funktion erhöht werden.
Neu ist ebenfalls die Versorgungsspannung von 2,5 Volt bei UFS 3.0. Bei den Vorgängern waren es noch 2,7 bis 3,6 Volt. Die mögliche Temperaturspanne wurde zudem ausgebaut. Speicher der neuen Generation können Temperaturen von -40 bis 105 Grad Celsius aushalten. Das wird insbesondere beim Einsatz in Autos interessant, da Flash-Speicher auch hier zunehmend verbaut wird.
Sobald sich der neue Standard durchsetzt, können wir uns auf einen schnelleren Speichervorgang freuen. Applikationen werden zügiger installiert und zum Beispiel Videos schneller auf den internen Speicher übertragen. Für das Samsung Galaxy S9 ist es da aber wohl schon zu spät, denn es wird bereits in wenigen Wochen auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Auch andere Flaggschiffe des Frühjahrs werden noch nicht mit UFS 3.0 ausgestattet sein.
Neuer Standard auch für microSD-Karten?
Der fest verbaute Speicher in mobilen Geräten kann bekanntlich in vielen Fällen mit microSD-Karten erweitert werden. Allerdings handelt es sich hier um unterschiedliche Technologien. Zusammen mit UFS 3.0 wurde auch ein neuer Standard für die UFS Card Extension präsentiert. Speicherkarten mit UFS haben sich bislang aber nicht wirklich durchsetzen können. Kein aktuelles Smartphone unterstützt externe UFS-Einheiten. Ob sich das in Zukunft ändern wird, bleibt fraglich. In den Überlegungen der Konzerne spielt das derzeit keine Rolle. Die Flaggschiffe des aktuellen Jahres werden aller Wahrscheinlichkeit nach ohne die UFS Card Extension 1.1 auskommen. Im Vergleich zum Vorgänger hat es hier nur kleinere Änderungen gegeben. Insbesondere die Datenübertragungsrate bleibt bei maximal 5,8 GBit/s.
Quelle: JEDEC via mobiFlip
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