Tomb Raider
Tomb Raider erzählt eine Geschichte des Überlebens. In ihrem Verlauf soll die unerfahrene Protagonistin ihre Ängste besiegen und zur Heldin heranreifen. Dass Lara dabei viel zu schnell von weinerliches Nesthäkchen auf wehrhafte Massenmörderin umschaltet, mag wenig galant sein, soll hier aber gar nicht mal als großes Problem dargestellt werden. Mir geht es vielmehr um die zahlreichen Todesszenen, die man in diesem Spiel offenbar um jeden Preis unterbringen musste. Was in Dead Space durchaus seinen Sinn erfüllt, wirkt hier denkbar aufgesetzt. Warum muss ich mir dreimal hintereinander ansehen, wie Lara einen hölzernen Speer unters Kinn gerammt bekommt? Was will man mir damit sagen? Welchen Grund haben die Entwickler dafür? Mir fällt absolut keiner ein. Außer vielleicht der plakativen Darstellung von überflüssiger Gewalt. Gewalt als Selbstzweck also. Ärgerlich oder zumindest irritierend, denn das Spiel findet sonst so viele interessante Wege, Laras Überlebenskampf eindringlich und intensiv auszustellen. Die besagten Todesszenen stoßen uns Spieler aus diesem aufregenden Erlebnis eher heraus.