Heute erscheint mit Fallout 76 ein neues Kapitel der beliebten Rollenspiel-Reihe. Allerdings war die Marke Fallout nicht immer so beliebt wie heute. Vor allem aufgrund eines heute fast vergessen Spiels, musste das Ansehen der Serie vor vielen Jahren arg leiden.

 
Fallout 76
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Fallout 76
Vom Topdown-RPG zum Online-Shooter: Die Geschichte der Fallout-Spiele

Dass Fallout 76 nicht nur für den PC, sondern auch auf PlayStation 4 und Xbox One erscheint, wirkt aus heutiger Sicht selbstverständlich. Dabei ging das ursprüngliche Konsolen-Debut der Rollenspielreihe gründlich in die Hose.

Bevor Elder Scrolls-Entwickler Bethesda Softworks für die Reihe verantwortlich war, lag Fallout in den Händen von Interplay Entertainment. Nach den beiden Erfolgen Fallout und Fallout 2 sowie dem Spin-Off Fallout Tactics sollte Anfang der 2000er auch der Konsolenmarkt erobert werden, schließlich erschienen alle bisherigen Serienteile nur auf dem PC.

Dafür waren jedoch einige Anpassungen nötig. Unter anderem wichen die bekannten Rundenkämpfe zugunsten von actionreicheren Echtzeitgefechten – Änderungen, die sich bereits in Baldur's Gate: Dark Alliance bewährt haben, dem Konsolenableger von BioWares Rollenspiel-Hit.

Problematisch war aber vor allem, dass das Spiel auch inhaltlich immer weiter verfremdet wurde. So drehte sich Fallout: Brotherhood of Steel um die namensgebende Fraktion, die eigentlich als religiöse Technologie-Fanatiker bekannt waren. Für den Konsolenmarkt wurde dieses Konzept jedoch so stark vereinfacht, dass aus der Brotherhood of Steel auf einmal eine gutherzige Endzeit-Polizei wurde, die im Ödland für Recht und Ordnung sorgten.

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Auch die heute ikonische Retro-Ästhetik fand in Fallout: Brotherhood of Steel keinen Platz. Statt beschwingter fünfziger Jahre Musik gab es in dem Konsolenspiel Slipknot und Killswitch Engage auf die Ohren.

Gegenüber eurogamer erklärte Lead Designer Chris Pasetto: „Insgesamt hat die Retro-Zukunfts-Ästhetik gefehlt, sie wurde als zu bizarr angesehen. Brotherhood of Steel war stattdessen eine viel generischere Post-Apokalypse, das war wirklich schade. Praktisch jede Entscheidung war von den Annahmen abhängig, was auf dem Konsolenmarkt passiert. Damit hatte sich das dann erledigt.

Fallout: Brotherhood of Steel erschien 2004 und war ein großer Flop. Weder die Kritiken noch die Verkaufszahlen konnten überzeugen. Im selben Jahr übernahm Bethesda Softwork die Fallout-Lizenz und brachte 2007 Fallout 3 auf den Markt – auch auf PlayStation 3 und Xbox 360. Und der Rest ist Geschichte.