GTA: Vice City
Einer der drei Titel, die am häufigsten als „bestes GTA“ bezeichnet werden, meiner Einschätzung nach hauptsächlich von Kindern (Jugendlichen) und starken Nostalgikern der 80er Jahre. Das Spiel atmet diese Ära – zweifellos. Hauptsächlich getragen durch das sonnige Miami-Setting und vor allem den Soundtrack, taucht man schon im Ladebildschirm in peinlich-coole Neon-Atmosphäre . Auch zahlreiche Easter Eggs, Anspielungen und Scarface-Referenzen machen das Spiel zu einem Erlebnis.
Darüber hinaus denke ich aber, dass das Spiel stark verklärt wird, zumindest bei der Frage nach dem besten Teil der Serie. Das Gameplay hat sich seit dem Vorgänger kaum verändert. Es gibt hier jetzt zwar teilweise freies Zielen, das ist jedoch sehr schwammig und behindert den Spielfluss. Außerdem kann man nach wie vor nur aus dem Stand schießen. Man kann nicht schwimmen, es gibt immer noch keine brauchbaren Flugzeuge und mir fehlt das Kletterfeature des Nachfolgers. Ich will das Spiel nicht schlecht machen, nur darauf hinweisen, dass es in Sachen Gameplay schlecht gealtert ist und einige Features vermissen lässt, die Nachfolger bereichern. Trotzdem macht das Spiel Spaß, nicht zuletzt aufgrund von noch mehr Nebenbeschäftigungen, neu hinzugekommenen Motorädern, alternativen Kleidungsstücken, Nahkampfwaffen und (mit und ohne Ladezeiten) begehbare Gebäude.
Ich persönlich konnte mich nie richtig mit Protagonist Tommy Vercetti anfreunden, andere feiern ihn – Geschmackssache. Das Gleiche gilt für den Aufbau der Spielwelt. Wer auf die 80er Jahre steht, hat hier, anders als beim Vorgänger, aber nach all den Jahren immer noch einen guten Grund das Spiel mal (wieder) anzuzocken. In einer kleinen Mission wird übrigens auf die Hauptfigur aus dem ersten The Getaway angespielt.
Motivationsfaktor: 5