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Alles unter Kontrolle: Amazon FreeTime mit Eltern Dashboard und Gesprächsideen


Kann man einem kleinen Kind ein Tablet in die Hand geben und es unbeaufsichtigt lassen? Die meisten Eltern hätte da wohl ihre Bedenken. Amazon versucht nun, mit zwei Neuerungen die Gunst von Papa und Mama zu erlangen.

 
Amazon Fire Kids Edition
Facts 
Amazon Fire Kids Edition
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Mit zwei neuen Features, zusätzlich zum robusten Case und günstigen Preis des Fire Kids Edition, will Amazon Eltern ein eigenes Tablet für ihre Kinder schmackhaft machen. Denn das eigene Smartphone rücken vermutlich viele mal heraus, ein eigenes Tablet zu kaufen erfordert dagegen größere Überwindung.

Kindersicherung und Zugangsbeschränkungen ermöglichen die Betriebssysteme iOS und Android von Haus aus. Amazon geht ab sofort einen gehörigen Schritt im Angebot für Kinder weiter als die Konkurrenz: „Eltern Dashboard“ und „Gesprächsideen“ – das sind die beiden Neuheiten für Kinder, beziehungsweise: deren Eltern. Integriert sind die Features im Dienst „FreeTime“ beziehungsweise „FreeTime Unlimited“, den es auf den Amazon-Tablets gibt. Es handelt sich um eine Kindersicherung, in der Eltern Amazon-Käufe und Webinhalte pro Kind freischalten. Die „Unlimited“-Version ist gleichzeitig eine Medienflatrate für 3- bis 12jährige. Die 5000 in diesem Rahmen angebotenen Spiele, Apps, Videos und eBooks sind frei von Werbung und In-App-Käufen. Alternativ können Einzelkäufe für Kinder freigeschaltet werden. Beim Kauf eines Fire Kids Edition ist das erste „Unlimited-“Jahr im Preis inbegriffen.

Eltern Dashboard von Amazon: Alles unter Kontrolle

Mit dem neuen Eltern Dashboard können die Erziehungsberechtigten detailliert nachprüfen, was ihre Kinder auf dem Tablet so alles anstellen. Welche Apps werden wie lange genutzt? Welche Bücher gelesen? Ja sogar: Welche Webseiten werden aufgerufen? Das kann direkt auf dem jeweiligen Fire-Tablet geschehen (nach Eingabe eines Zugangscodes natürlich), aber genauso auf jedem anderen Rechner und Tablet: Es handelt sich dabei nämlich einfach um ein Webinterface im eigenen Amazon-Konto.

Welche Inhalte die Kinder auf dem Gerät konsumieren dürfen, das können die Eltern über eine recht detaillierte Kindersicherung einstellen. Das beginnt beim Festlegen einer grundsätzlichen Nutzungsdauer nach Medientypen (zum Beispiel: Bücher 60 Minuten, Apps 30 Minuten) bis hin zur Filterung der Inhalte – ob das nun Apps, Videos oder Webseiten sind. Vorgegebene Filter erleichtern Eltern die Einstellungen, sogar YouTube-Videos hat Amazon für eine Auswahl gesichtet.

FreeTime: Links das Eltern Dashboard, rechts die Fragen in den Gesprächsideen.
FreeTime: Links der Überblick des Eltern Dashboards, rechts die Fragen in den Gesprächsideen.

Gesprächsideen in Amazon FreeTime: Die Inhaltsangabe für Eltern

Die kuratierte Bearbeitung der angebotenen Medien reicht aber noch deutlich weiter: Auf die neuen „Gesprächsideen“ ist Amazon besonders stolz. Es handelt sich hierbei um Inhaltsangaben zu Büchern,  Lern-Apps, Videos und Spielen, weitreichender als Klappentexte. Somit können sich Eltern schnell ein Bild verschaffen, mit welchen Inhalten ihre Kinder konfrontiert waren oder werden. Zudem werden Fragen vorgeschlagen, die man an das Kind richten kann, um den Inhalt zu reflektieren. Ein Vorschlag für eine Aktivität schließt Gesprächsideen ab.

Laut Anbieter sind zum heutigen Start hierzulande über mehr als 500 Titel derartig beschrieben.

FreeTime auf dem Amazon Fire Kids Edition ausprobiert

Im kleinen Hands On wirkte der Dienst auf uns ansprechend. Die Gesprächsideen dürften tatsächlich in einer derartigen Umsetzung ein Novum sein und bewegt vielleicht ja sogar manch einen dazu, mit seinem Kind über die Inhalte zu sprechen, als es einfach mit einem Gerät abzuspeisen. FreeTime wird dadurch zur Unterstützung, wenngleich Mama oder Papa Zeit investieren sollten. Ausprobieren konnten wir noch nicht, ob findige Kinder nicht doch manch Elternvorgabe umgehen können.

Auf zwei Probleme möchten wir noch aufmerksam machen. Einmal: Eltern können ihre Kinder unbemerkt ausspionieren. Aber: Wie sie das nutzen, wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen, welche Einschränkungen sie (nicht) einrichten, liegt alleine in ihrem Verantwortungsbereich. Und das ist natürlich sinnvoll.

Das zweite: Die Hardware. Das Fire Kids Edition ist günstig, und das kostet seinen Preis: Schwache Leistung, stark spiegelndes Display mit magerer Auflösung und Farbdarstellung, unschön zugeschnittenes Case. Aber hey, es richtet sich an Kinder ab 3 Jahre und kostet nur 120 Euro.

Deutlich günstiger gibt es das Kindle Fire in der normalen Ausführung für 60 Euro (aktuelles Angebot: 45 Euro), auch hierauf kann FreeTime genutzt werden. Im Vergleich zur Kids-Edition fehlt das robuste Case und ein Jahr Mitgliedschaft für FreeTime Unlimited. Einzeln gebucht kostet FreeTime Unlimited pro Monat für ein Kind 2,99 Euro für Prime-Mitglieder, 4,99 Euro für alle anderen.