Office-Dokumente auf dem iPad könnt ihr mit einer Reihe verschiedener Apps bearbeiten und verwalten. Für Text, Tabelle und Präsentation stehen neben Pages, Numbers und Keynote auch Alternativen zur Verfügung. Zwei davon haben wir uns genauer angesehen.

 
Apple iPad Air
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Apple iPad Air

Apples eigene Produkte, iOS-Versionen der für Mac schon länger erhältlichen iWork-Reihe, arbeiten zuverlässig und sind vernünftig aufgebaut. Sie haben aber nicht nur Vorteile. Zum einen sind die Dateiquellen begrenzt auf iCloud, WebDAV, iTunes sowie E-Mails oder Weblinks. Zwar kann man Dokumente in vielen Formaten in die Dropbox speichern und mit anderen Apps öffnen. Das Abrufen von Texten, Tabellen, und Präsentationen aus diesem oder anderen Cloud-Diensten ist aber nicht möglich.

Zweiter Nachteil: Sie sind nicht ganz billig, zumindest im Vergleich mit vielen der Office-App-Alternativen. Jede App kostet 8,99 Euro — für die gesamte Suite werden also fast 27 Euro fällig.

Microsoft selbst bietet bislang keine iOS-Versionen seiner Office-Programme an. Die Web-Apps sind nur bedingt praktisch, wie wir herausfanden.

Eine bessere Lösung inklusive Integration verschiedener Cloud-Speicher zu niedrigeren Preisen bieten andere Office-Apps, die wir euch folgend vorstellen wollen.

Office² HD fürs iPad: Solide Basis mit Unterstützung für Google Drive

Office² HD von Byte² fasst Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen in einer App zusammen. Die Dokumente können auf dem iPad erstellt, bearbeitet und lokal gespeichert werden.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, allerdings findet sich die eine oder andere kuriose Übersetzung. Praktisch: Eine Funktion zur automatischen Speicherung, damit nichts verloren geht.

Auch der Zugriff auf iPad-Dokumente vom Mac aus funktioniert recht gut — dafür verbindet man sich über einen kleinen integrierten Webserver mit dem Tablet. Sogar Uploads sind möglich, um Dateien schnell vom Rechner aufs iPad zu schieben. Stellt ihr die Verbindung direkt im Finder her (Menü Gehe zu/Mit Server verbinden… oder cmd+K), verschiebt ihr Dokumente mit einem simplen Drag&Drop.

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So weit kommt Apple mit den iWorks-Apps für iOS und iCloud noch ganz gut mit. Klicken&Ziehen ins iCloud-Browserfenster funktioniert einwandfrei, Pages, Numbers und Keynote auf dem iPad erkennen die Dateien problemlos. Doch kann Office² HD noch etwas mehr.

Wem iCloud nämlich nicht schmeckt, oder wer seine Office-Dateien lieber ohne Umwandlung in Apples Dateiformate direkt als Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente verarbeitet, dem bietet die App einen Mehrwert. Neben Dropbox, Google Drive, box und Skydrive können eine Reihe weiterer Dienste eingebunden werden. Habt ihr einen eigenen Speicher mit WebDAV-Funktion, könnt ihr diesen ebenfalls verknüpfen, analog zur iWork-Suite fürs iPad.

Ein paar kleine Eigenheiten hat Office² HD aber: Das Bearbeiten von Dokumenten in Google Drive funktioniert nicht immer reibungslos, ab und zu kommen Fehlermeldungen oder Änderungen am iPad werden in der Cloud nicht übernommen. Im großen und ganzen aber akzeptabel. Und: Es gibt keine Rückgängig-Funktion für Tabellenkalkulationen und der Präsentationen.

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Recht mager: Die Bearbeitung von Präsentationen beschränkt sich auf das Einfügen von Bildern und Text.

Zu viel dürft ihr außerdem nicht erwarten — es handelt sich nicht um vollwertige Pendants zu den Desktop-Programmen. Insbesondere die Möglichkeiten zur Formatierung von Texten und Präsentationsfolien sind eingeschränkt.

Office² HD kostet 6,99 Euro.

Vorteile
+ Einfache Dateifreigabe im Netzwerk
+ Speichert automatisch
+ Verknüpfung vieler Cloud-Dienste möglich

Nachteile
- eingeschränkte Bedienung (Rückgängig fehlt z.T.)
- Manche Word-Formatierungen werden nicht erkannt (Fuß-/Kopfzeilen, etc.)

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Smart Office 2 fürs iPad: Erfrischen anders, weniger Cloud-Dienste

Ebenso wie Office² HD unterstützt auch Smart Office 2 die drei wichtigsten Office-Dateiformate. Die Bedienoberfläche ist ebenfalls gut sortiert und übersichtlich.

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Etwas gewöhnungsbedürftig ist der eigene Cursor, der nicht im üblichen iOS-Look gehalten ist. Die Bedienelemente erscheinen dafür aber auch erst, wenn sie gebraucht werden und lassen sonst den Platz in der Menüleiste für ein paar wenige Schaltflächen frei.

Hat man sich einmal an die etwas eigenwillige Bedienung gewöhnt, hat sie durchaus ihre Annehmlichkeiten.

Auch mit Smart Office 2 habt ihr die Möglichkeit, eure Dokumente aus verschiedenen Cloud-Diensten zu holen. Dafür stehen Schnittstellen zu box, Dropbox und Google Drive zur Verfügung.

Eine WebDAV-Anbindung fehlt hier. Wer Dokumente aus der App heraus „teilt“, landet übrigens nur in einer E-Mail mit Anhang. Die Weitergabe via Nachrichten oder an andere Apps ist nicht vorgesehen.

Das Editieren von Dokumenten in Google Drive ist zwar möglich, läuft aber letztlich auf das Erstellen von Kopien

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hinaus. Wir konnten jedenfalls im Test kein in der Cloud erstelltes Dokument gemeinsam bearbeiten.

Darüber hinaus hat auch Smart Office 2 seine kleinen Eigenheiten. Die Entwickler „erinnern“ in regelmäßigen Abständen daran, dass man sich registrieren möge. Ein tatsächlicher Nutzen dieser Registrierung, außer zum Zwecke des Erhaltes von Werbe-E-Mails, ist nicht erkennbar.

Einigermaßen überflüssig dürfte auch die „3D-Ansicht“ sein. Mit einer passenden Brille kann man Texte und Tabellen in die dritte Dimension holen. Wozu, bleibt ein Rätsel.

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Viel Platz für Text, keine Überblick über den Rest der Excel-Tabelle.

Bisweilen stört es ein wenig, dass Eingabefelder für Zellen das gesamte Display in Anspruch nehmen. So ist zwar der einzugebende Text gut zu lesen, der Rest des Dokuments verschwindet aber. Kein großes Übel, nur in manchen Situationen ein wenig irritierend.

Praktisch ist dagegen die PDF-Exportfunktion. Zudem hat man etwas mehr Freiraum beim Erstellen von Präsentationen, als bei Office² HD. Übergänge und Animationen bleiben aber auch hier außen vor.

Smart Office 2 ist im iTunes App Store für 8,99 Euro erhältlich.

Vorteile
+ Gute Anordnung der Bearbeitungstools
+ PDF-Exportfunktion
+ Übersichtliche Bedienoberfläche
- Verknüpfung mit Google Drive nur bedingt nutzbar
- Texteingabefeld verdeckt restliche Tabelle
- Unterstützt nur wenige Cloud-Dienste, kein WebDAV

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

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