Apple A8

iPad Air 2 mit A8X-SoC
iPad Air 2 mit A8X-SoC

Im iPad Air 2 ist der neue Apple A8X verbaut. Dabei handelt es sich um den derzeit besten und schnellsten 64-Bit-Prozessor, den Apple bisher entwickelt hat.

Der A8X ist eine Weiterentwicklung des A8, der im iPhone 6 und iPhone 6 Plus zum Einsatz kommt.

Besonders außergewöhnlich am A8X ist, dass Apple hier erstmals eine Drei-Kern-CPU integriert hat. Der A8 in den neuen iPhones kommt mit zwei Prozessorkernen aus.

Alle drei Kerne takten jeweils mit maximal 1,5 GHz und somit 100 Mhz schneller als die zwei CPU-Kerne im A8. Dadurch ist der A8X bei Single-Core-Aufgaben 13% und bei Multi-Core-Aufgaben satte 55% schneller als der A8.

Der ebenfalls integrierte Grafik-Einheit besteht aus zwei Quad-Core-Grafik-Chips. In Summe stehen also 8 Kerne für Grafikberechnungen zur Verfügung.

Noch mehr Performance in einem noch dünneren Gehäuse
Noch mehr Performance in einem noch dünneren Gehäuse

Das iPad Air 2 ist auch das erste iOS-Gerät mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. iPhone 6 und iPhone 6 Plus werkeln mit „nur“ einem Gigabyte. Das RAM-Modul ist jedoch nicht in dem A8X integriert, sondern separat auf dem Logicboard.

Unterstützt wird der A8X vom M8-Motion-Coprozessor. Dieser kleine Zusatzchip nimmt dem großen Bruder viele kleinere Aufgabe ab, verarbeitet beispielsweise die Daten der Sensoren.

Man sollte meinen, dass sich Apple, besonders bei der äußerst aufwendigen Entwicklung seiner hauseigenen A-Chips, auf seinen Lorbeeren ausruht. Schließlich war auch schon der Apple A7 des ersten iPad Air überaus leistungsstark. Selbst aktuelle Tablets der Konkurrenz müssen mächtig schnaufen, um mit dem A7 mitzuhalten.

Am A8X sieht man aber, dass Apple keinen Gang zurückschalten will. Ganz im Gegenteil. Apple hat offensichtlich ein erstrebenswertes Ziel vor Augen. Der A8X ist ein Vorbote für kommende Mac-Rechner, die Apple wohl mit seinen eigenen Prozessoren bestücken will. Wenn die Entwicklung so weitergeht, dauert es nicht mehr lange, bis Apples A-Chips aktuelle Desktop-Prozessoren von Intel eingeholt haben.

Nur um das zu verdeutlichen: Das iPad Air 2 ist im Geekbench 3-Benchmark schneller als ein 11-Zoll-MacBook-Air aus 2011, welches mit einem 1,6 GHz Intel Core i5 ausgestattet war. Holla die Waldfee.

GeekBench 3 Benchmark-Resultate:

GerätEinzelkernMehrkern
iPad Air 218034508
iPad Air 114712662
iPad 47701401
iPhone 616102882
MacBook Air 11 Zoll (2011)17714137
MacBook Air 11 Zoll (2012)25605170

Speicher

Verfügbar ist das iPad Air 2 mit wahlweise 16, 64 oder 128 Gigabyte Speicher. Von der 16-GB-Variante sollte man als Konsument die Finger lassen, da diese aufgrund des sehr geringen freien Speichers für einen normalen Gebrauch praktisch ungeeignet sind. Apple hat dieses Modell eigentlich nur für Business-Kunden im Angebot. Die Preise starten bei 489 Euro für die günstigste WiFi-Variante. Das teuerste Modell mit Mobilfunk und 128 GB Speicher schlägt mit 809 Euro zu Buche.

iOS 8

iOS 8 läuft absolut flüssig auf dem iPad Air 2, auch dank des A8X im Inneren, der vor Leistung nur so strotzt.

Wie bei den neuen iPhones, so stellt iOS 8 auch bei den iPads die Achillesferse dar. Apples mobiles Betriebssystem hat auf dem iPad mit denselben Bugs zu kämpfen, wie auf den iPhones. Es ist nicht perfekt, wird aber glücklicherweise mit (fast) jedem Software-Update besser.

Das iPad hat seinen Erfolg nicht zuletzt den tausenden App-Entwicklern zu verdanken. Insgesamt beherbergt der App Store derzeit um die 1,3 Millionen verschiedene Applikationen, davon sind rund 675.000 spezielle iPad-Applikationen.

Die Hardware des iPad Air 2 ist äußerst leistungsstark, vergleichbar mit einem MacBook Air, und der App Store verfügt über die besten Tablet-Applikation auf dem Markt. iOS 8 lässt einen dieses Potenzial aber nicht bestmöglich ausnutzen. Es ist immer noch zu sehr ein Smartphone-Betriebssystem mit einem zu limitierten Multitasking. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass man zukünftig zwei Apps im Split-Screen-Modus parallel verwenden lassen kann. Marktreif ist dieses Feature aber offensichtlich noch nicht.

Ein weiteres Feature vermisst man beim iPad Air 2: eine Unterstützung für mehrere Nutzer-Konten. Apple ist anscheinend immer noch der Meinung, dass sich jedes Familienmitglied ein eigenes iPad zulegen sollte. Google zeigt mit dem neuen Multi-User-Support von Android 5.0 Lollipop, dass es auch anders geht.

Mehr zu iOS 8 in unserem ausführlichen Review.

Akkulaufzeit

Obwohl Apple das iPad Air 2 noch dünner und noch leichter gemacht hat, bietet es immer noch dieselbe ausgezeichnete Akkulaufzeit. Der verbaute Akku ist zwar etwas kleiner geworden. Dafür sind die Komponenten, allen voran der neue Apple A8X, nun noch effizienter und verbrauchen weniger Strom.

Es sei gesagt, dass die maximale Akkulaufzeit des iPad Air 2 nicht ganz an jene des Vorgängers herankommt. Das aber bitte nicht falsch verstehen. Sie übersteigt immer noch Apples sehr konservative Angaben von rund 10 Stunden durchgehender Verwendung und rund einem Monat Stand-by. Alles über diesen Angaben zähle ich als Bonus und dieser Bonus ist jetzt ein wenig kleiner. Kein Grund zur Sorge also. Man bekommt immer noch mehr, als Apple verspricht.