Der technische Fortschritt bringt immer wieder neue Probleme mit sich – entfernt aber gleichzeitig auch alte. Wir haben für euch ein paar typische Dinge und Technologien der 80er und 90er zusammengestellt, die heutige Kids gar nicht mehr verstehen. Wenn jetzt ein Bleistift und eine Musikkassette nebeneinander liegen, wissen nur noch „Oldies“, was das bedeutet.
Warum ist das Icon für den „Speichervorgang“ nach wie vor in zahlreichen Programmen eine Diskette – obwohl viele noch nie eine gesehen haben? Wer erinnert sich noch an Klick-Klack-Kugeln und weiß, wie man ein Wählscheibenschloss austrickst?
Wenn ihr euch noch an den VC20 erinnern könnt und im Telefonbuch eine Nummer gesucht habt, dann seid ihr echt alt. Woran man das noch erkennen kann, zeigt euch die GIGA-Reise in die Vergangenheit.
Bandsalat
Die Musikbänder blieben manchmal im Kassettenrekorder hängen. Dann musste man schnell ausschalten und hoffen, dass sie zu retten waren. Um es zu retten, griffen viele zu einem kleinen Trick: Ein Bleistift passte genau in die mittleren Löcher der Kassette und konnte das Band wieder aufwickeln. In schlimmen Fällen musste man die Kassette aufschrauben und das Band kleben.
Winzige Tupperdosen?
Bevor Digitalkameras ihren Siegeszug antraten, hielt man Erinnerungen auf analogem Film fest. Die kleinen Rollen im Kunststoffdöschen sind heute fast Kult und erleben in der Fotografie sogar ein kleines Comeback.
Filme entwickeln
Man wusste nicht, wie die Urlaubsfotos geworden sind, bevor der Film entwickelt war. Außerdem musste man sich mit so schweren Entscheidungen rumschlagen wie „hochglänzend oder seidenmatt“.
Handy-Klassiker mit Kultstatus
Handys wie dieses Nokia prägten die 90er und frühen 2000er. Statt Touchscreen gab es Tasten, und für eine SMS musste man die Buchstaben noch mühsam über Mehrfachklicks eingeben – eine Technik, an die sich viele bis heute erinnern. Wer von euch weiß, was das bedeutet 3-3-3, 8-8, 0, 2-2, 4-4-4, 7-7-7-7, 8, 0, 2, 5-5-5, 8 ist definitiv alt.
Das Fernsehprogramm
Fernsehen in den 90ern bedeutete feste Zeiten und klare Auswahl. Streaming oder Mediatheken gab es nicht. Wer etwas sehen wollte, schaute vorher ins gedruckte Fernsehprogramm. Ob als Beilage zur Tageszeitung oder in Magazinen wie der Hörzu: Der TV-Guide war Pflichtlektüre, bevor abends der Fernseher eingeschaltet wurde.
Besonders wichtig: die Prime Time um 20:15 Uhr. Heute spielt die Uhrzeit dank Streaming kaum noch eine Rolle, damals aber richtete sich oft der ganze Abend danach.
VHS-Videorekorder
Bevor Streaming oder DVDs den Ton angaben, waren Videorekorder die Helden des Heimkinos. Man konnte seine Lieblingsfilme aufnehmen und später ansehen, vorausgesetzt, man hatte rechtzeitig die Uhrzeit programmiert. Jede Aufnahme war ein kleines Abenteuer und die Werbeblöcke wurden vorgespult.
Schwarz-Weiß-Fernseher
In den 70ern haben noch etwa 60 Prozent aller Menschen angegeben, gelegentlich schwarz-weiß zu träumen. Heute sind es angeblich nur noch 12 Prozent. Das ist darauf zurückzuführen, dass heute jeder einen Farbfernseher hat. Meine Eltern hatten noch so ein Ding – und ich war die Fernbedienung.
Film ausleihen
Sollen wir uns einen Film ausleihen? Nee, nicht bei Amazon. In der Videothek, ohne vorher reinschauen zu können. Und wenn man sie nicht am nächsten Tag zurückgebracht und vor allem zurückgespult hat, musste man Strafgebühren bezahlen.
Klingeltöne
Klingeltöne in den 90ern und frühen 2000ern waren ein echter Luxus. Kostenlose Versionen waren rar, gekaufte Töne oft teuer und nicht selten versteckten sich dahinter Abos, die man lieber nicht abgeschlossen hätte. Heute kann jeder aus seinem Lieblingssong mit wenigen Klicks einen Klingelton machen.
Akustikkoppler
Ja, man konnte schon früh Daten über die Telefonleitung übertragen. Dazu nutzte man Akustikkoppler. In die wurde der Hörer eingeklemmt und die Daten dann in Brummen und Rauschen umgesetzt, die am Ende zurückverwandelt wurden. Bei dem damaligen Tempo wäre eine durchschnittliche MP3-Datei ein paar Wochen unterwegs.
39 Jahre dauert der Download noch
Wo wir schon bei Dateiübertragungen sind: 180 MB downloaden? Bist Du verrückt? Ein Download von 180 MB konnte bei den damaligen Geschwindigkeiten schon mal 39 Jahre dauern. 4,6 KB/Sec war da schon schnell.
Kurbel mal runter!
Bevor elektrische Fensterheber Standard waren, wurden Autofenster noch per Hand heruntergekurbelt. Auch heute sagen Leute noch: Kurbel mal runter – obwohl es kaum noch Autos gibt, bei denen die Fenster gekurbelt werden müssen.
Antike Anrufsperre
Anrufsperre in den 80ern? Ganz simpel: Einfach den Hörer daneben legen und eine 1 wählen, damit man das Freizeichen nicht hören muss.
Spiralkabel
Diese Dinger waren die Hölle: Sie sahen nur gut aus, bis man sie das erste Mal benutzte. Danach verdrehten und verknoteten sie sich so gnadenlos, dass man irgendwann ein neues Telefon kaufte.
Telefonbuch / Gelbe Seiten
Früher war jeder Inhaber eines Telefonanschlusses verpflichtet, sich ins Telefonbuch eintragen zu lassen. Heute nutzt diese Wälzer niemand mehr – trotzdem werden sie weiter produziert und verteilt.
Mausball
Computermäuse mit Bällen. Ständig waren die Bälle oder die Laufräder verschmutzt und mussten gereinigt werden – sonst bewegte sich der Zeiger nicht mehr. Es gab sogar spezielle Reinigungskits mit Filzbällen und Alkohol.
Computer ausschalten
Windows 95 konntet ihr runterfahren, aber den Computer musstet ihr danach selbst ausschalten. Wann das ohne Probleme möglich war, teilte euch das Betriebssystem freundlicherweise mit.
Floppy Disk
Vor der Diskette, die den meisten nur als Speicher-Icon bekannt ist, gab es ja noch die „Floppy Disk“. Die sogenannte „Fünfeinviertel-Zoll-Diskette“ war weich (floppy) und konnte im besten Fall 1.200 KB speichern. Aufbewahrt wurde sie in einer Papiertasche. Oldie-Bonus: Die ganz Alten kennen noch das Format 8 Zoll, das etwa in Schreibcomputern verwendet wurde.
Tamagotchi
In den 90ern machten sich viele freiwillig zu Sklaven kleiner Schlüsselanhänger. Tamagotchi hieß der Trend aus Japan, bei dem man ein virtuelles Küken aufziehen und durch Zuwendung am Leben erhalten musste.
Klick-Klack-Kugeln
In den 70ern wollte jedes Kind diese Klick-Klack-Kugeln, um sich damit die Finger aufzuhauen, bis es endlich zufriedenstellend klackerte. In den USA wurden die Dinger bald darauf vom Markt genommen, weil sich Kinder damit verletzt hatten‚ Murica!
CD-Tasche
Man steigt in sein Auto ein und dann geht erst einmal die Suche los, welche CD man hören will. Die ganze Sammlung ist aus den Boxen genommen und in „CD-Taschen“ gesteckt worden und man blätterte sie durch, wie heutzutage den Katalog bei Netflix.
Antennen-Adapter zum Spielen
Die ersten elektronischen Spielkonsolen wurden über ein Antennenkabel mit dem Fernseher verbunden. Damit man nicht ständig hinten rumfummeln musste, kaufte man sich einen Antennen-Adapter. So konnte man wahlweise die Tagesschau gucken oder Pong spielen.
Discman
Zugegeben, es gibt sie heute noch, aber vermutlich nur für jene, die auch noch ein Tastenhandy haben. Der „Discman“ machte endlich die gute Musik auf den CDs auch transportabel. Aber jeder war froh, als er ihn einmotten und gegen einen MP3-Player eintauschen konnte.
Der MP3 Player
Bevor Smartphones unsere Musikbibliothek immer dabei hatten, war unterwegs hören ein kleines Abenteuer. Wer unterwegs nicht auf Musik verzichten wollte, schleppte Discman, Minidisc- oder MP3-Player mit sich herum. Kopfhörer auf, Lieblings-CD oder MP3 rein und schon konnte man die eigene Playlist genießen. Jeder Songwechsel war noch echte Handarbeit und die Akkulaufzeit musste gut geplant werden.
Plattenspieler & Schallplatten
Plattenspieler und Schallplatten prägen seit Jahrzehnten die Musikszene. Auch heute wird es noch gerne genutzt: Viele Musiker bringen ihre Alben weiterhin auf Vinyl heraus und Sammler wie Nostalgiker schätzen das warme, analoge Klangerlebnis. Wer eine Platte auflegt, spürt die Verbindung zwischen Musik, Haptik und Ritual – ein Kult, der nie ganz verschwindet.
Game Boy
Der Game Boy war in den 80ern und 90ern das tragbare Spielewunder. Klein, robust und immer dabei, bot er stundenlangen Spielspaß – von Tetris bis zu den ersten Pokémon-Abenteuern. Auch heute gilt er als Kultobjekt, viele Retro-Fans sammeln alte Geräte und spielen die Klassiker auf Original-Hardware oder Emulationen.
Spirograf
Jeder hat es zumindest einmal versucht: Der „Spirograph“ bestand aus verschiedenen Schablonen, die außen Zahnradprofile aufwiesen und innen Löcher hatten, in die man Stifte stecken konnte. Dann fuhr man so lange am Rand entlang, bis man spiralförmige Muster gezeichnet hatte… aufregend!
Modem
Ohne Modem konnte man in den 80ern und 90ern nicht online gehen und kam nicht ins FidoNet oder zu AOL. Natürlich waren die guten Modems in Deutschland verboten und man riskierte, dass einem der Telefonanschluss gesperrt wurde. Ich kann heute noch am Verbindungston die Geschwindigkeit erkennen.
Fax-Modem-Weiche
ISDN war noch nicht überall verbreitet und man hatte einen analogen Telefonanschluss. Wollte man unter diesen Bedingungen telefonieren und Faxe empfangen, brauchte man eine „Fax-Weiche“. Die konnte erkennen, ob ein Anruf oder Fax reinkam und schaltete aufs richtige Gerät.
Cheat-Listen
Ohne eine anständige Cheat-Liste waren manche Spiele nicht zu schaffen. Jeder hatte so einen Zettel, um zum Beispiel GTA zu spielen.
Arcade-Automaten & Spielhallen
Bevor Konsolen und Smartphones die Spielewelt eroberten, waren Arcade-Automaten der Hotspot für Gamer. Bunte Lichter, markante Sounds und der Wettkampf um Highscores machten Spielhallen in den 80ern und 90ern zum Treffpunkt. Auch heute gibt es Retro-Arcades, in denen Klassiker wie Pac-Man, Street Fighter oder Mortal Kombat wieder zum Leben erwachen.
Landkarten und Routenplaner
Als es keine Navis gab und auch keine Karten im Smartphone, nutzte man auf Auto-Reisen entweder Landkarten zur Navigation, oder man druckte sich die Tour-Beschreibung eines Online-Routenplaners aus.
Furby
Furbys waren ein Spielzeug der Hölle. Sie plapperten vor sich hin und sangen Lieder – manchmal mitten in der Nacht. Wenn sie nicht richtig gepflegt wurden, konnten sie erkranken und lernten nicht richtig sprechen. Der beste Tag im Leben der Eltern war, wenn die Batterie den Geist aufgab.
Kassetten-Adapter
Im Autoradio Musik vom MP3-Player hören? Das ging nur mit einem Kassetten-Adapter. Der wurde in den Kassetten-Schlitz eingeschoben und mit dem Kopfhöreranschluss verbunden – schon konnte man der Musik über die Boxen genießen.
Wer ruft an?
Das Telefon klingelt und ihr habt keine Ahnung, wer euch anruft? Das war früher normal. Telefone mit Rufnummernanzeige gabs in Deutschland nur anfangs für ISDN und erst ab 1998 auch für analoge Anschlüsse.
Telefonzellen
Früher gab es sie in jeder dritten Straße, heute sind sie überflüssig – die Telefonzellen. Heute stehen einige noch, oft als Retro-Relikt oder kreativ umgebaut zum Beispiel zu Büchertauschregalen.
Wählscheiben
Setzt ein Kind vor ein Telefon aus den 80ern und es kann niemanden anrufen. Wählscheiben wurden erst später durch Tastentelefone ersetzt. Bevor Tastenhandys und Smartphones kamen, drehte man Nummern noch mit der Wählscheibe. Jeder Anruf war ein kleines Ritual: Finger einlegen, Scheibe drehen, warten – und hoffen, dass man sich nicht verhaspelte. Heute sind Wählscheiben fast verschwunden, bleiben aber ein ikonisches Symbol der Telefonie vergangener Jahrzehnte.
Telefonkarten
Als es noch Telefonzellen gab, brauchte man zum Telefonieren entweder Kleingeld oder eben Telefonkarten. Die konnten in einige Apparate eingesteckt werden und hatten ein bestimmtes Guthaben. Schnell wurden daraus Sammelartikel.
Commodore VIC-20
In Deutschland hieß Commodores erster Heimcomputer VC20. Er war der Vorgänger des legendären C64 und konnte nicht besonders viel. Programme wurden auf „Datassetten“ gespeichert.
Vor dem Spielen wird gepustet
Besitzer von Nintendo-Spielen kennen die Prozedur: Erst wird auf die Cartridge gepustet, um die Kontakte wieder zum Laufen zu bringen. Klassiker wie Super Mario oder The Legend of Zelda sorgten für stundenlangen Spielspaß, und auch heute sammeln Retro-Fans die originalen Module und spielen sie auf den alten Konsolen.









































