Amazon selbst gibt Schwächen zu.
Mit dem Kindle Colorsoft wollte Amazon den E-Reader-Markt etwas farbenfroher machen. Jetzt räumt der Konzern aber ganz offen ein, dass das Modell beim klassischen Lesen Nachteile hat. Wer viel Text liest, fährt mit dem Paperwhite besser, sagt der Hersteller.
Amazon: Kindle Colorsoft nicht gut fürs Lesen
Amazon hat die Produktseite für seinen Colorsoft-E-Reader in den USA überarbeitet. Dort heißt es jetzt sehr direkt: Wer beim Lesen auf möglichst scharfen Text Wert legt, soll lieber zum Kindle Paperwhite greifen (Quelle: Amazon).
Die Klarheit des Displays sei bei Schwarz-Weiß-Inhalten einfach generell höher. Genau das mache für viele Nutzer den Unterschied, sagt der Hersteller. Amazon positioniert seine Geräte damit eindeutiger als bisher.
Schon bei der Vorstellung des Colorsoft war klar, dass die neue Farbschicht im Display auf Kosten der Schärfe geht. Statt der 300 ppi beim Paperwhite erreicht das Colorsoft-Modell nur 150 ppi bei Farbdarstellung. Das fällt besonders bei reinem Text negativ auf. Auch die Akkulaufzeit ist deutlich kürzer als bei vielen anderen Kindle-Geräten (Quelle: Good e-Reader).
Die technische Ausstattung des Kindle Colorsoft ist trotz Amazons Warnung dennoch nicht zu unterschätzen. Der E-Reader bietet nicht nur viel Farbe, sondern auch clevere Funktionen für automatische Helligkeit und kabelloses Laden – aber eben nicht immer das beste Leseerlebnis. Eine ähnliche Empfehlung hat Amazon auch für den größeren Scribe Colorsoft ausgesprochen.
Was bedeutet das für E-Book-Fans?
Wer hauptsächlich Bücher auf seinem E-Reader liest, fährt mit dem Kindle Paperwhite nach wie vor am besten. Die Darstellung ist schärfer, das Gerät günstiger, die Akkulaufzeit länger.
Für Nutzer, die eher Comics, PDFs oder farbige Lernmaterialien anschauen, kann der Colorsoft die bessere Wahl sein, trotz der Einschränkungen beim klassischen Lesen.

