Nach diesem Test habe ich das Gefühl, dass ich meinem Gaming-PC ein Upgrade verpassen muss.
Seit mittlerweile sieben Jahren mache ich mit Freunden jeden Sommer eine kleine LAN-Party über der Garage meiner Eltern. Normalerweise reise ich dafür stets schwer bepackt mit der Bahn an: Gaming-PC, OLED-Monitor, Gaming-Tastatur, Maus, Kopfhörer, Steam Deck, Netzwerk-Switch, Switch 2, etliche Kabel – und das ist nur die Hardware, die ich dabei habe.
Doch dieses Jahr sah mein Setup etwas anders aus. Mein Gaming-Rechner und Monitor blieben Zuhause, stattdessen packte ich mir den 3.600 Euro teuren Asus ROG Strix G18 als Testgerät ein, um die Frage zu klären: Kann so ein Gaming-Laptop meinem Desktop-PC wirklich das Wasser reichen? Oder sitze ich die ganze Zeit da und denke mir: „Hätte ich doch nur meinen Tower mitgenommen!“

Die Kurzfassung: Der Gaming-Bolide hat meine Erwartungen an die Leistung nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen – und ich würde ihn auf der nächsten LAN-Party auf jeden Fall wieder einpacken.
Trotzdem: Wunschlos glücklich war ich während der Zeit mit dem Asus ROG Strix G18 nicht. Aber eines nach dem anderen.
Asus ROG Strix G18: Leistung im Überfluss
Schon beim Auspacken des 3,2 Kilogramm schweren Kollosses wurde mir klar: Dieser Gaming-Laptop macht keine halben Sachen. Ein Blick auf die Specs räumte meine letzten Zweifel aus:
- Prozessor: Intel Core Ultra 9 275HX (24 Kerne mit bis zu 5,4 GHz)
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080 16 GB VRAM (TGP 175 Watt)
- Display: 18 Zoll (16:10-Seitenverhältnis, 2.560 × 1.600 Pixel, IPS mit bis zu 500 nits @ 240 Hz)
- Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5 @ 5.600 MT/s
- Interner Speicher: 2 TB NVMe-SSD
- Anschlüsse: 2x Thunderbolt 5, 3x USB 3.1 (Typ A), 1x HDMI 2.1, 1x Kombo-Klinke, 1x LAN (2,5 GB), 1x Stromanschluss
- Betriebssystem: Windows 11 Home
- Akkukapazität: 90 Wh
- Konnektivität: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4

Egal was für Spiele ich dem Asus ROG Strix G18 entgegenwarf – zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass er an seine Grenzen kommt.
Eines meiner aktuellen Lieblingsspiele RoadCraft lief bei maximalen Grafikeinstellungen mit DLSS im Qualitätsmodus mit knapp 80 FPS. Monster Hunter Wilds (Test) schaffte mit ähnlichen Einstellungen im Schnitt 75 FPS. Und bei einem Spaziergang durch das dicht bevölkerte Baldurs Tor in Baldur’s Gate 3 (Test) waren es im Mittel sogar 95 FPS – erneut mit den höchsten Einstellungen.
Shooter-Fans müssen sich ebenfalls keine Gedanken machen. Bei Warzone erreicht die Framerate im Schnitt 135 FPS, in Ready or Not waren es glatte 100 FPS und in PUBG endete der Benchmark mit 190 FPS im Durchschnitt.
Selbst Hardware-hungrige Spiele wie Oblivion Remastered erreichten solide 66 FPS, während die Demo von Anno 117 im Mittel 75 FPS erreichte – auch hier waren die meisten Einstellungen aufs Maximum gestellt.

Und ganz ehrlich: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich mit meinem Gaming-PC, in dem ein Ryzen 7 7800X3D und eine RX 7900 XTX arbeiten, spürbar mehr Leistung erzielt hätte. Kurzum: In Sachen Gaming-Leistung überzeugte mich der Asus ROG Strix G18 auf ganzer Linie.
Was mich ebenfalls positiv überrascht hat, ist das Display. Als verwöhnter OLED-Schnösel bin ich fest davon ausgegangen, dass die Reaktionszeiten des IPS-Displays mir trotz 240-Hz-Panel sauer aufstoßen würden – aber Pustekuchen! Schlieren (Ghosting) fielen mir selbst beim Spielen von schnellen Shootern wie CoD oder PUBG nicht auf.
Die immense Größe von 18 Zoll ist in meinen Augen für einen Gaming-Laptop genau richtig und dank der matten Beschichtung gepaart mit der hohen maximalen Helligkeit von 500 nits konnte ich selbst bei aufgehender Sonne in meinem Rücken noch alles auf dem Bildschirm erkennen. Hut ab, Asus!

Die Haare in der Gaming-Laptop-Suppe
Aber der Asus ROG Strix G18 konnte mich nicht durchgängig in seinen Bann ziehen. Da wäre zum einen das gewöhnungsbedürftige Tastatur-Layout. Statt der Enter-Taste habe ich des Öfteren die Raute erwischt, der Nummernblock an der Seite war mir zu schmal und generell wirkte die Tastatur für die Größe des Laptops etwas zu klein.
Meiner Meinung nach hätte Asus das gigantische Touchpad etwas eindampfen und die Tastatur noch einen kleinen Zacken breiter machen sollen. Die über der F-Zeile befindlichen Extra-Tasten, mit denen ich die Lautstärke regeln, mein Mikrofon stummschalten oder die Lüftergeschwindigkeit anpassen kann, fand ich richtig praktisch. Nur der Armory-Crate-Button hätte meiner Meinung nach einer Pause/Wiedergabe-Taste für Multimedia-Apps weichen sollen.

Gut zu wissen: Die „Palm Rejection“ des Touchpads funktionierte während meines Tests tadellos. Auch bei der Laptop-Kühlung hat Asus ganze Arbeit geleistet – zumindest was die Hitzeverteilung aufs Gehäuse angeht. Touchpad und Tasten haben stets eine angenehme Temperatur und werden selbst unter Volllast niemals heiß.
Viel Leistung = viel Wärme = viel Lärm
Über die CPU kann ich das jedoch nicht sagen. Der Intel-Prozessor schnellte selbst beim Spielen recht fix auf die 105-Grad-Grenze hoch und verharrte bei dieser Temperatur auch meist. Zwar sind die Intel-Chips dafür bekannt, echte Hitzköpfe zu sein – diese hohen Gradzahlen können sich jedoch negativ auf die Langlebigkeit des Prozessors auswirken. Immerhin: Im laufenden Betrieb habe ich keine Leistungseinbußen oder Slowdowns wahrnehmen können.
Was ich hingegen sehr wohl wahrnehmen konnte, waren die Lüfter. Die wurden unter Volllast im Turbo-Modus dermaßen laut, dass ich die Lautsprecher auf Maximum stellen musste, wenn ich noch was vom Ingame-Sound hören wollte. Das wundert mich bei einem Gaming-Laptop jedoch wenig. Meine Empfehlung: Am besten mit geschlossenen Kopfhörern spielen – der passende Klinkenanschluss findet sich auf der linken Seite des Laptops.
Die Tatsache, dass das Display keine vollumfängliche HDR-Unterstützung bietet, stößt mir etwas sauer auf. Zwar schaltet sich Dolby Vision beim Streamen von passenden Streaming-Inhalten auf Netflix und Co. ein – Games oder andere Programme müssen jedoch ohne HDR auskommen. Und auch wenn das Display in SDR eine echt gute Figur macht, für mich ist das bei solchen Preisen ein übler Schnitzer.
Ebenfalls ärgerlich ist die Lösung des Umschaltens zwischen der RTX 5080 und der internen Grafikeinheit des Intel-Prozessors. Das dauert nämlich immer ein paar Sekunden, nachdem ihr ein Spiel beendet, was sich wiederum in einem Einfrieren des Bildschirms bemerkbar macht. Das nervt!
Das Feature soll zwar bei leichten Office-Arbeiten oder beim Surfen für längere Akkulaufzeiten sorgen – aber sind wir mal ehrlich: Wer bei einem Gaming-Laptop auf die Akkulaufzeit achtet, schaut auch beim Fahren mit einem Bugatti auf den Spritverbrauch.
Ein weiteres Ärgernis ist die Auswahl der Materialien des Gehäuses. Denn während beim Laptop-Deckel ganz klar hochwertiges Metall zum Einsatz kommt, ist der Rest der Verkleidung aus Plastik gefertigt. Das dürfte wahrscheinlich auch daran liegen, dass Asus den 3,2-Kilogramm-Laptop nicht noch schwerer machen wollte – fühlt sich bei einem Kaufpreis von aktuell 3.600 Euro aber einfach nicht richtig an.

Der Asus ROG Strix G18 bringt mich in Versuchung
Eigentlich brauche ich wirklich keinen Gaming-Laptop. Wenn ich unterwegs bin, zocke ich allerhöchstens auf meinem Steam Deck oder der Switch und Zuhause habe ich ja meinen Gaming-PC. Das teure Notebook würde die meiste Zeit im Jahr ein Schattendasein fristen und in einem meiner Schränke herumvegetieren.
Aber während der LAN-Party mit dem Asus ROG Strix G18 habe ich mich trotzdem immer wieder bei dem gleichen Gedanken erwischt: „Ach, so ein Gaming-Laptop – das wäre schon nicht verkehrt!“
Ich war wirklich überrascht, dass ich zu keinem Zeitpunkt meinem Gaming-PC hinterhergetrauert habe. Und das soll was heißen – denn in der Regel reagiere ich auf niedrige Framerates und schlechte Bildqualität regelrecht allergisch.
Am Ende bleibe ich aber dabei: Für den Preis lohnt sich der Kauf für mich einfach nicht. Das liegt aber zu großen Teilen auch daran, dass der Gaming-Laptop für mich nur ein Zweitgerät wäre.
Wenn ihr euch das Notebook hingegen als euer Hauptgerät holen wollt – und ihr mit den Kritikpunkten leben könnt, die ich ankreide – dann bekommt ihr mit dem Asus ROG Strix G18 einen der leistungsstärksten Gaming-Laptops, die ich jemals testen durfte.


