Apple hat zu viel versprochen.
Apple darf drei Apple Watches nicht länger als „klimaneutral“ bewerben. Das Frankfurter Landgericht kommt jetzt zu dem Schluss, dass die Maßnahmen des iPhone-Herstellers nicht ausreichen, um sich die Bezeichnung zu verdienen.
Apple verliert gegen Deutsche Umwelthilfe
Durch das Urteil siegt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) über Apple. Die DUH hatte Apple „Greenwashing“ vorgeworfen – eine Strategie, bei der ein Unternehmen umweltbewusstes Handeln vorgibt, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Bereits zuvor hat sich Apple in diesem Bereich lächerlich gemacht.
Apple hatte die Smartwatches als „CO2-neutral“ bezeichnet. Der iPhone-Hersteller hatte dies damit begründet, dass die meisten Emissionen während Herstellung und Transport vermieden und die übrigen durch Kompensationsprojekte ausgeglichen werden. Ein Beispiel wäre ein Aufforstungsprojekt in Paraguay.
Die Umwelthilfe argumentiert dagegen, dass die Maßnahmen nicht langfristig genug sind. So soll Apple nur 25 Prozent der Fläche langfristig für Aufforstung gepachtet haben, während andere bereits 2029 wieder gefällt und verbrannt werden können. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezweifelt generell den Klimaeffekt des Projekts. Ein solches Waldprojekt müsste hunderte Jahre bestehen, um CO2 langfristig zu binden (Quelle: Tagesschau, LTO)
Was sagt Apple zum Urteil?
Das Frankfurter Landgericht schließt sich der Argumentation der DUH an. Laut dem Richter müssten sich Unternehmen am Pariser Klimaabkommen orientieren. Apple muss seine Werbung folglich ändern. Alternativ droht ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro pro angezeigtem Fall. Apple könnte allerdings auch noch in Berufung gehen.
Nach dem Urteil erklärt der iPhone-Hersteller in einem Statement, dass das Gericht den strengen Ansatz zur CO2-Neutralität grundsätzlich bestätigt habe. Apple sei weiterhin fest entschlossen, durch Innovation und kohlenstoffarmes Design Emissionen zu reduzieren. Man sei sogar „auf dem besten Weg, bis 2030 unsere gesamte Lieferkette CO2-neutral zu gestalten“. Hoffentlich ist das nicht das nächste übertriebene Statement zum Klimaschutz.

