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Dieselfahrer bangen: Millionen Autos von Stilllegung bedroht

Dieselfahrzeug von VW an der Tankstelle
Ein Gerichtsurteil stellt die Betriebserlaubnis von Millionen Dieselfahrzeugen in Frage. (© IMAGO / Michael Kristen / Bearbeitung: GIGA)
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Thermofenster, wie sie VW seit Jahren verwendet, sind illegal, hat ein Gericht entschieden – für Millionen Dieselfahrer könnte das teure Folgen haben.

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Die von Volkswagen eingesetzten Abschalteinrichtungen, die sogenannten Thermofenster, sind illegal, so das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein (OVG). Dessen Urteil bezieht sich konkret auf den VW Golf Plus TDI (2,0 Liter, Motortyp EA 189 Euro 5). Doch die Auswirkungen könnten viel weiter reichen – rund 7,8 Millionen Dieselfahrzeugen mit ähnlicher Software droht Stilllegung (Quelle: Legal Tribune Online/LTO).

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7,8 Millionen Diesel auf der Kippe

Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), sowohl gegen das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), das Volkswagen die Thermofenster ab 2016 gestattet hatte, als auch gegen VW selbst. Jetzt alarmiert die DUH, dass von dem noch nicht rechtskräftigen Urteil weit mehr Fahrzeuge betroffen sein können als bloß die Golf-Modelle im Umlauf.

Den Angaben des Umweltschutzverbands zufolge seien 118 weitere Verfahren zu jeweils anderen Pkw-Modellen verschiedener Hersteller anhängig. So kommen die Millionen potenziell betroffener Autofahrer zustande, deren Fahrzeuge mit Zulassungen nach Abgasnorm Euro 5 bis Euro 6c die Regulierungstechnik nutzen.

Hintergrund: Beim sogenannten Thermofenster handelt es sich um eine Software-Funktion. Sie ermöglicht es, die Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen in bestimmten Außentemperaturbereichen abzuschalten. Damit würden, so die DUH-Kritik, bessere Abgaswerte vorgetäuscht, die in der Realität nicht erreicht werden. Autohersteller argumentieren, dass die Thermofenster-Funktion Motoren und Abgasanlagen schütze – und vom KBA zugelassen wurde.

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Was kommt auf Dieselfahrer zu?

Die Entscheidung des OVG ist noch nicht rechtskräftig. Zwar wurde keine Revision beim Bundesverwaltungsgericht zugelassen, aber gegen diese Entscheidung hat VW bereits Widerstand angekündigt (Quelle: heise). Volkswagen spricht außerdem von einer niedrigen fünfstelligen Zahl betroffener Fahrzeuge.

Bleibt es bei dem Urteil, sieht es für diese direkt betroffenen VW Golf nicht gut aus. Verpflichtende Nachrüstungen wären noch die geringste Folge. LTO zufolge ist das aber oft nicht möglich, weil es keine serienmäßig zugelassenen Teile dafür am Markt gibt. Im schlimmsten Fall müssten die Diesel-Pkw stillgelegt werden.

Weitet sich das Urteil auch auf andere Modelle aus – was derzeit noch unklar ist –, stehen Millionen von Dieselfahrern vor diesem Problem: Ist eine Nachrüstung möglich? Und wenn nicht, was passiert mit dem Fahrzeug? Den Experten der Legal Tribune Online zufolge ist es durchaus möglich, dass es zur umfassenden Stilllegung kommen könne. Dann werden viele Verbraucher herbe Verluste hinnehmen müssen. Denn Schadensersatz stehe ihnen nur in Höhe von 5 bis 10 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises zu.

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