Googles neuer Suchmodus stellt vieles auf den Kopf.
Mit dem KI-Modus baut Google seine Suche grundlegend um. Anstelle klassischer Links gibt es jetzt generative Textantworten. Das hat laut einer Studie der Medienanstalten tiefgreifende Folgen für die Vielfalt, Sichtbarkeit und Finanzierung von Online-Inhalten.
Googles KI-Modus: Medienanstalten schlagen Alarm
Seit wenigen Tagen ist Googles AI Mode auch in Deutschland verfügbar. Bei diesem neuen Ansatz für Suchergebnisse gibt es Antworten direkt im Fließtext. Diese basieren auf Inhalten von Dritten, ohne dass die Urheber dafür entlohnt werden. Quellen erscheinen, wenn überhaupt, nur als klickbare Fußnote. Eine Analyse im Auftrag der Landesmedienanstalten zeigt nun, wie stark das die Sichtbarkeit journalistischer Angebote beeinträchtigen kann.
Dirk Lewandowski, Professor für Informationswissenschaft, warnt in der Studie eindringlich: Durch Googles KI-Modus könnten Inhalteanbieter zwischen 18 und 50 Prozent weniger Besucher verzeichnen. Damit gerät das Geschäftsmodell zahlreicher Medien ins Wanken. Redaktionen finanzieren sich über die Reichweite. Wenn diese wegfällt, fehlt die wirtschaftliche Grundlage für professionell erstellte Inhalte.
Laut der Studie agieren Suchmaschinen wie Google zunehmend nicht mehr als neutrale Vermittler, sondern als aktive Autoren. Sie übernehmen Inhalte, formulieren sie neu und binden keine echten Verlinkungen mehr ein (Quelle: FAZ).
Wegen KI-Suche: Neue Regeln gefordert
Eva Flecken fordert als Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten klare medienpolitische Regeln. Künstliche Intelligenz dürfe nicht dazu führen, dass Vielfalt verloren geht. Anbieter müssten die Verantwortung für ihre generierten Inhalte übernehmen. Öffentlich-rechtliche und journalistisch-redaktionelle Angebote müssten weiterhin sichtbar bleiben.
Der Digital Services Act auf EU-Ebene bietet in dieser Hinsicht bereits erste Ansatzpunkte. Ergänzend sei jedoch ein strengeres nationales Medienrecht notwendig. Gefordert werden etwa verpflichtende Links zu den ursprünglichen Quellen.

