Klingt echt, ist aber KI.
Immer mehr E-Books im Kindle-Shop von Amazon stammen nicht von echten Autoren, sondern entstehen automatisch mithilfe von KI. Die Folgen reichen von inhaltlicher Belanglosigkeit bis hin zu gefährlichen Fehlern. Leser merken das oft erst nach dem Kauf.
E-Books: Amazon hat ein KI-Problem
Wer bei Amazon nach einem Ratgeber oder einer Biografie sucht, landet schnell bei einem Werk, das zwar professionell aussieht, in Wirklichkeit aber nur künstlich generierte Textmasse ist. Monat für Monat tauchen mittlerweile zehntausende dieser E-Bücher neu auf der Plattform auf. Oft sind sie nicht als KI-Produkt gekennzeichnet oder erkennbar.
Besonders absurd und gefährlich ist das bei Pilzratgebern, die giftige Sorten als essbar empfehlen. Erst nachdem Berichte darüber viral gingen, hat Amazon die entsprechenden Bücher gelöscht.
Andere bekannte Fälle betreffen Sportlerinnen, deren Biografien mit falschen Informationen und erfundenen Anekdoten verkauft wurden. Teilweise enthielten die Bücher sogar Bilder von völlig anderen Sportarten (Quelle: Sky News).
Die Flut an schnell verteilten KI-E-Books ist kein Zufall. Viele der angerblichen Autoren nutzen Amazons Kindle Direct Publishing, um blitzschnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren.
Leser merken zu spät, was sie da kaufen
Wer ein KI-Buch bei Amazon hochlädt, muss inzwischen angeben, dass es sich um ein KI-Buch handelt. Für Leser bleibt diese nicht gerade unwichtige Information jedoch weiterhin unsichtbar (Quelle: Good e-Reader).
Wenn Leser echte Inhalte für ihren Kindle wollen, haben sie es zunehmend schwer. Auch für richtige Autoren, die viel Arbeit in ihre Bücher stecken, wird die Lage immer prekärer. Sichtbarkeit kostet Geld, Qualität bringt kaum noch Reichweite. Wer dagegen einfach ein KI-Skript laufen lässt und keine Skrupel hat, füllt schnell ganze Regale im Store.
Autoren fordern schon länger neue Regeln für KI-generierte Werke. KI-Titel sollen eine eigene Kategorie erhalten, deutlich gekennzeichnet sein und aus den regulären Empfehlungen verschwinden. Solange das nicht passiert, bleibt bei jedem E-Book ein Risiko bestehen.

