Mercedes-Kunden wollen doch nicht so schnell umsteigen.
Mercedes muss in Sachen Elektromobilität zurückrudern. Die Nachfrage bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, die Verkaufszahlen sinken. Jetzt spricht der neue Vertriebschef offen über die Probleme und kündigt Änderungen an.
Mercedes: Wechselbereitschaft der Kunden überschätzt
„Die Geschwindigkeit, mit der unsere Kunden bereit sein würden, auf Elektromobilität zu wechseln, haben wir überschätzt“, sagt Mercedes-Vertriebschef Mathias Geisen ernüchtert. Deshalb habe man das Angebot in den vergangenen Monaten neu ausgerichtet. Alle Modelle sollen weiterhin mit unterschiedlichen Antrieben verfügbar bleiben. Rein elektrische Varianten wolle man nicht erzwingen.
Zudem kündigt Geisen eine neue Designstrategie an. Die klare Trennung zwischen der Optik von Autos mit Verbrennungsmotor und der von E-Autos soll schrittweise verschwinden. Künftig will Mercedes das Design unabhängig vom Antrieb vereinheitlichen. Ob damit frühere Experimente, wie der weitgehende Verzicht auf Bedienelemente, endgültig passé sind, lässt der Manager offen.
Auch zur neuen elektrischen G-Klasse äußert sich Geisen zurückhaltend. Zwar sei das Modell nun vollständig am Markt verfügbar, eine abschließende Bewertung sei aber noch nicht möglich. „Ich bin überzeugt, dass so ein Produkt einfach Zeit braucht“, sagt der Manager. Mercedes sei mit der Entwicklung zufrieden (Quelle: ecomento.de).
Mercedes: E-Modelle bislang erfolglos
Bereits eingeführte E-Modelle wie der EQC, der EQE und der EQS haben sich bislang nicht durchgesetzt. Besonders im wichtigen Markt China fällt die Bilanz extrem schwach aus. Von der EQS-Limousine wurden im Schnitt nur 47 Einheiten pro Monat verkauft.
Auch intern sieht man mittlerweile viel Nachbesserungsbedarf. CEO Ola Källenius sprach zuletzt von einer „extrem hohen“ Komplexität des Markts, samt geopolitischer Unsicherheiten, harter Konkurrenz und einer schleppenden E-Transformation.

