Trotz Millionen von Nutzern ist ChatGPT weit davon entfernt, profitabel zu sein.
Vor etwa drei Jahren machte das Unternehmen OpenAI mit der KI ChatGPT, die Künstliche Intelligenz als Alltagshelfer massentauglich. Wie ein Finanzbericht von Microsoft jetzt verrät, ist das aber noch lange nicht profitabel. OpenAI verzeichnet Verluste in Milliardenhöhe.
OpenAI schreibt rote Zahlen
Da das amerikanische Unternehmen nicht an der Börse notiert ist, muss OpenAI keine Geschäftsberichte veröffentlichen. Anders als der Tech-Gigant Microsoft, der etwa 27 Prozent an OpenAI hält. Im aktuellen Quartalsbericht zeigt sich nun, dass Microsoft Verluste von etwa 11,5 Milliarden US-Dollar durch die Beteiligung hinnehmen muss (Quelle: Microsoft).
Laut Seite 9 des Berichtes hat Microsoft bereits 11,6 Milliarden von geplanten 13 Milliarden US-Dollar Kapital in den KI-Hersteller investiert. Da Microsoft die Beteiligung nach der Equity-Methode bilanziert, werden alle Gewinne und Verluste von Unternehmen, in die investiert wurde, mit in die eigenen Geschäftsberichte aufgenommen.
Auf Seite 33 des Quartalsberichtes heißt es, dass die Investitionen in das KI‑Unternehmen den Jahresüberschuss um 3,1 Milliarden US-Dollar gesenkt haben. Anhand der Beteiligung von OpenAI von 27 Prozent ergibt sich dadurch ein Verlust für den KI-Hersteller selbst von 11,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Quartal.
Laut Schätzungen des Wall Street Journals könnten sich die Verluste sogar auf 12,1 Milliarden US-Dollar belaufen (Quelle: WSJ). Grund für diese Abweichung ist die Umstrukturierung von OpenAI von einer Non-Profit- zu einer For-Profit-Organisation. Microsofts Anteil hat sich dadurch von 32,5 auf 27,5 Prozent verringert.
OpenAI-CEO interessiert sich nicht für Verluste
Bei einer Veranstaltung der Stanford Universität in den USA erklärte Sam Altman im vergangenen Jahr, dass es ihm nicht wichtig sei, ob das Unternehmen jetzt 500 Millionen oder 50 Milliarden US-Dollar im Jahr verliere (Quelle: YouTube): „Es ist mir wirklich egal, solange wir meiner Meinung nach auf einem Kurs bleiben, auf dem wir letztendlich viel mehr Wert für die Gesellschaft schaffen.“
Altman zufolge habe ChatGPT stolze 800 Millionen Nutzer, laut der Financial Times zahlen davon aber auch nur gut 5 Prozent für ein Abonnement (Quelle: Financial Times). Microsoft geht diesen Weg bis auf Weiteres mit, trotz der Verluste. Die wirken sich aber nicht allzu negativ auf das Gesamtergebnis aus. Mit einem Quartalsgewinn von 27,7 Milliarden US-Dollar erreicht das Unternehmen erstmals einen Gewinn von über 100 Milliarden US-Dollar in einem Geschäftsjahr.

