Dafür sind die SB-Kassen einfach nicht gedacht.
Kleingeld zu Scheinen wechseln? Kein Problem! An den Selbstbedienungskassen von Supermärkten wie Rewe könnt ihr euren Einkauf einfach mit einer großen Menge an Münzen bezahlen. Den Restbetrag oder das Wechselgeld gibt der Automat anschließend in handlichen Scheinen zurück – quasi ein kostenloser Geldwechsel-Service. Doch damit ist jetzt Schluss! Rewe schiebt der Funktion anscheinend den Riegel vor.
Rewe macht kurzen Prozess mit Kleingeldtrick an der SB-Kasse
Das Münzfach im Portemonnaie ist voll, doch die Scheine fehlen – ein bekanntes Problem. Ein Trick, der sich über soziale Netzwerke verbreitete, versprach eine einfache und kostenlose Lösung: Einfach die Münzfächer an den SB-Kassen nutzen, um durch einen Mini-Einkauf von wenigen Cent den Restbetrag in Scheinen ausgezahlt zu bekommen – genial!
Was für einzelne Kunden eine clevere Idee war, entwickelte sich für eine Rewe-Filiale schnell zu einem ernsthaften Problem. Die SB-Kassen wurden durch die vielen Münzen so stark beansprucht, dass sie häufig blockiert waren oder geleert werden mussten (Quelle: WA). Für die Mitarbeiter bedeutete das einen erheblichen Mehraufwand und machte den eigentlichen Zweck der Kassen – einen schnellen Bezahlvorgang – zunichte.
Als Konsequenz zog die betroffene Filiale die Reißleine und schob dem Vorgehen einen Riegel vor. Hinweisschilder machen die Kunden nun darauf aufmerksam, dass pro Einkauf nur noch maximal 50 Münzen akzeptiert werden:
Damit bewegt sich der Supermarkt im Rahmen des Münzgesetzes, das Händler lediglich zur Annahme von bis zu 50 Münzen pro Zahlung verpflichtet (Quelle: Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz). Die SB-Kasse soll ein schneller Service für den Einkauf sein, aber eben kein Ersatz für einen Bankautomaten.
SB-Kassen sind keine Wechselautomaten
Der Grund für die kreative Zweckentfremdung der Kassen liegt oft bei den Banken selbst. Viele Geldinstitute erheben inzwischen Gebühren, wenn ihre Kunden Münzgeld auf ihr Konto einzahlen möchten.
Für Verbraucher bleibt die Frage, wohin sie mit ihrem gesammelten Kleingeld sollen. Eine Möglichkeit ist die Einzahlung bei der Deutschen Bundesbank, die Münzen in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei umtauscht und Filialen in folgenden deutschen Städten hat (Quelle: Bundesbank):
- Augsburg
- Berlin
- Bielefeld
- Chemnitz
- Dortmund
- Erfurt
- Frankfurt am Main
- Freiburg
- Göttingen
- Hannover
- Hamburg
- Karlsruhe
- Koblenz
- Köln
- Leipzig
- Ludwigshafen
- Magdeburg
- Mainz
- München
- Neubrandenburg
- Nürnberg
- Oldenburg
- Osnabrück
- Regensburg
- Reutlingen
- Rostock
- Saarbrücken
- Stuttgart
- Ulm
- Villingen-Schwenningen
- Würzburg
Die einfachste Methode bleibt, das Kleingeld regelmäßig in kleinen Mengen für alltägliche Einkäufe oder als Trinkgeld für Lieferanten oder Kellner im Café zu nutzen.

