Im Handel bahnt sich für Kunden eine tiefgreifende Veränderung an.
Supermärkte und Einzelhändler sollen nicht mehr ausschließlich Bargeld und Karten als Zahlungsmittel akzeptieren müssen. Eine zusätzliche Bezahlmethode wird gesetzlich vorgeschrieben.
Supermärkte: Digitaler Euro wird zur Pflicht
Die EU arbeitet gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) an einem neuen gesetzlichen Zahlungsmittel. Wahrscheinlich ab 2029 sollen Händler dann verpflichtet sein, neben Bargeld und Karte auch den digitalen Euro zu akzeptieren. Diese Vorgabe betrifft nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Verkauf. Nur kleine Unternehmen und Marktstände könnten von der Pflicht ausgenommen bleiben.
Für große Handelsketten wie Rewe und Edeka bedeutet die Einführung des digitalen Euros vor allem eins: hohe Investitionen. Experten zufolge sollten Händler bereits jetzt mit Kosten für neue Kassen- und Zahlungssysteme rechnen. Das sogenannte „Rulebook“ der EZB definiert dabei die genauen technischen Anforderungen, die auch für bestehende Apps und Zahlungsterminals gelten. Der Austausch oder die Umrüstung dieser Systeme könnte Millionen kosten, heißt es (Quelle: Lebensmittel Zeitung).
Für Kunden könnte der digitale Euro vor allem mehr Auswahl und Flexibilität an der Supermarktkasse bedeuten. Voraussetzung ist jedoch, dass die Technik im Alltag zuverlässig funktioniert und sich die Handhabung genauso unkompliziert gestaltet wie bei etablierten Bezahlsystemen. Auch mit Bargeld können Kunden weiterhin bezahlen.
Digitaler Euro: Effizienz statt Insellösungen
Die Integration des digitalen Euro in bestehende Systeme soll nicht nur zusätzliche Funktionen ermöglichen, sondern auch langfristig die Effizienz steigern. Besonders im Bereich der Offline-Zahlungen und bei der Vermeidung nationaler Insellösungen sehen Händler Chancen. Am Ende könnten sowohl Händler als auch Kunden profitieren.

