Historischer Engpass bahnt sich an – und hat eine Preiserhöhung im Gepäck.
Der Hype rund um künstliche Intelligenz hält die Tech-Welt in Atem, doch das kann negative Folgen für Kunden haben. Das KI-Wettrüsten verlangt immer mehr Speicherplatz, wodurch die Preise steigen.
KI-Hype löst Speicherknappheit aus
Simon Chen, Chef des Computerhardware-Herstellers Adata, spricht von einer Welle an Speicherengpässen, die gleichzeitig DRAM, NAND, SSDs und HDDs betrifft. Ein solches Phänomen sei bisher noch nicht vorgekommen (Quelle: DigiTimes Asia).
Grund für den Engpass sei der KI-Boom, der eine enorme Nachfrage nach Speicher ausgelöst habe. Besonders Cloud-Service-Provider (CSPs) würden bestehende Vorräte aufkaufen, um Datenmengen für ihre KI-Modelle verarbeiten zu können.
Laut Chen liegen Lagerbestände bei den Speicherherstellern auf einem Tiefpunkt, was sich wiederum in steigenden Preisen niederschlagen würde. Der Adata-Chef geht auch nicht von einer schnellen Besserung aus. Er rechnet damit, dass die Preise 2026 weiter steigen werden, vielleicht sogar bis ins zweite Halbjahr.
Was bedeutet das für Kunden?
Obwohl Unternehmen wie Samsung oder SK Hynix ihre Produktion erweitern, würde es einige Zeit dauern, bis die Speicherengpässe geschlossen werden können. Der KI-Boom habe die bisherigen Zyklen verzerrt, wodurch die Auswirkungen noch vier Jahre oder länger andauern könnten.
Dazu kommt noch, dass Hersteller von KI-Servern bei der Verteilung des Speicherbestands bevorzugt würden. Erst danach kämen Hersteller von anderen Servern, dann von PCs, gefolgt von Smartphone-Herstellern. Alle anderen müssten darum kämpfen, was übrig bleibt.
Ob und in welchem Ausmaß die Preise für Kunden von Tech-Unternehmen wie Sony, Samsung oder Apple steigen werden, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Wenn die Speicherengpässe aber für längere Zeit anhalten, ist damit zu rechnen, dass die Hersteller die höheren Preise an die Kunden weitergeben.

