Endlich Tanken ohne böse Überraschung?
Die Benzin- und Dieselpreise schwanken im Minutentakt. Wer sparen will, braucht ein gutes Timing und am besten eine App. Doch das könnte sich bald ändern. Ein Antrag im Bundesrat fordert, dass Tankstellen ihre Preise nur noch einmal täglich nach oben ändern dürfen.
Tanken: Neue Regelung soll Spritkosten zähmen
Die noch in dieser Woche im Bundesrat eingebrachte Idee des Landes Baden-Württemberg orientiert sich am österreichischen Modell. Dort dürfen die Preise für Benzin und Diesel täglich nur noch ein einziges Mal erhöht werden, und zwar um 12 Uhr mittags. Preissenkungen sind aber weiterhin jederzeit möglich.
Mehr Transparenz, weniger Stress und ein fairerer Wettbewerb sind das Ziel des Vorstoßes. Der Antrag verlangt von der Bundesregierung, eine entsprechende Preisregelung gesetzlich zu verankern – und das bundesweit.
Der Tankstellen-Interessenverband steht der Idee positiv gegenüber. Laut Verbandssprecher Herbert Rabl leiden viele Betreiber unter der aggressiven Preispolitik der großen Mineralölkonzerne. Eine gesetzliche Begrenzung könnte den Druck mindern und für mehr „Beruhigung und Stabilisierung” an der Zapfsäule sorgen. (Quelle: Spiegel).
Auslöser ist ein Bericht des Bundeskartellamts. Dieser zeigt, wie stark die Zahl der Preisänderungen in den vergangenen Jahren gestiegen ist. An manchen Tankstellen wurden über 50 Preissprünge pro Tag gezählt. Wer zum richtigen Zeitpunkt tanken möchte, hat ohne App oder detaillierte Marktkenntnisse kaum noch Chancen.
Was bedeutet das für Autofahrer?
Sollte die Bundesregierung dem Vorschlag folgen, wären die Tankpreise wieder kalkulierbarer. Nicht nur diejenigen, die bisher gezielt auf Preistäler geachtet haben, hätten künftig klarere Zeitfenster.
Schon jetzt rät der ADAC dazu, abends zu tanken. Dann ist der Liter oft bis zu 13 Cent günstiger als am Morgen. Auch Preisvergleichs-Apps, das Meiden von Tankstellen an Autobahnen und die Wahl von Super E10 statt E5 bringen zusätzliches Sparpotenzial.

