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Student zeigt Ticket bei Kontrolle vor – plötzlich heißt es: „Aussteigen“

BVG Ticket
Ein Screenshot allein reicht der BVG nicht aus. (© IMAGO / Emmanuele Contini / Bearbeitung: GIGA)
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Er hatte das Ticket, er zeigte es – und musste trotzdem zahlen.

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Am 28. Mai wollte der Berliner Student Leo S. eigentlich nur in die Bibliothek fahren. In der U7 wurde er kontrolliert – und musste trotz gültigem Semesterticket zahlen. Der Grund: Er hatte zu Beginn der Kontrolle nur einen Screenshot vorgezeigt, weil sein Handy gerade keinen Empfang hatte – das reichte den Kontrolleuren nicht. Später konnte er noch während der Kontrolle das Ticket auch in der App öffnen. Doch da war es zu spät. Die Strafe ist trotzdem fällig.

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BVG bleibt hart: Ticket-Screenshot gilt nicht

Die BVG betont, dass das Vorgehen der Kontrolleure korrekt gewesen sei. Nach den Beförderungsbedingungen gilt ein digitales Ticket nur dann als gültig, wenn es in der App vorgezeigt wird – und zwar genau in dem Moment der Kontrolle (Quelle: rbb24). Auch ein Nachreichen des Tickets direkt am Bahnsteig ändert daran nichts. Für Leo bedeutete das: sieben Euro Bearbeitungsgebühr und jede Menge Ärger.

Das Problem betrifft viele Fahrgäste. Bestimmte Tickets wie das Deutschlandticket oder das Semesterticket müssen monatlich aktualisiert werden. Dafür ist eine aktive Internetverbindung nötig. Wer Pech hat und beim Öffnen der App kein Netz hat, steht im Zweifel ohne gültigen Nachweis da – obwohl er bezahlt hat.

Fahrgastverband kritisiert kurze Zahlungsfrist der BVG

Der Fahrgastverband IGEB spricht von einer „fahrgastfeindlichen“ Praxis. Zum einen sei kaum bekannt, dass Screenshots nicht erlaubt sind. Zum anderen wünscht sich der Verband mehr Kulanz: Kontrolleure sollten gezielt verlangen, die App zu öffnen, anstatt sofort von Betrugsabsicht auszugehen.

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Leo S. will das nicht auf sich sitzen lassen, er hat Widerspruch eingelegt – auch wenn es in diesem Fall nur um einen Betrag von 7 Euro geht. Sein Fall zeigt, dass die Digitalisierung des Nahverkehrs in Berlin nicht nur Komfort bringt, sondern auch neue Probleme schafft – vor allem dann, wenn ein schwaches Netz über Schuld oder Unschuld entscheidet.

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