Obwohl in Deutschland die Sonne scheint und der Wind weht, steigen die Preise für einige Stromkunden beträchtlich.
Die aktuelle Hitzewelle in Europa entwickelt sich zum Preistreiber für deutsche Stromkunden. Der Grund liegt überraschenderweise nicht nur an den surrenden Klimaanlagen, sondern vor allem an Atomkraftwerken bei unseren Nachbarn, die ihre Leistung drastisch drosseln müssen. Für viele deutsche Haushalte könnte das teure Folgen haben – besonders für jene mit dynamischen Stromtarifen.
Hohe Preisschwankungen bei dynamischen Stromtarifen
Die Situation spitzt sich dramatisch zu: Mehrere französische Kernkraftwerke mussten ihre Produktion bereits stark reduzieren oder komplett einstellen. Der Grund: Die Flüsse, deren Wasser zur Kühlung der Reaktoren dient, sind schlicht zu warm geworden.
Am Kraftwerk Golfech beispielsweise zwang die überhitzte Garonne die Betreiber zur kompletten Abschaltung. Auch Standorte wie Blayais und Saint-Alban kämpfen mit erheblichen Einschränkungen. Doch nicht nur Frankreich ist betroffen. Auch in der Schweiz mussten Atomkraftwerke um 50 Prozent gedrosselt werden.
Die Auswirkungen dieser Situation reichen weit über die eigenen Grenzen hinaus. Deutschland ist durch das europäische Stromnetz eng mit seinen Nachbarn verbunden. Wenn im Nachbarland, das 70 Prozent seines Stroms aus Atomkraft bezieht, plötzlich große Mengen Energie fehlen, steigen die Preise auch hierzulande. Besonders kritisch wird es, wenn zeitgleich die Nachfrage durch Klimaanlagen steigt.
Die Folgen bekommen vor allem Kunden mit flexiblen Stromtarifen zu spüren. Anbieter wie Tibber verzeichneten bereits Preisspitzen von bis zu 76 Cent pro Kilowattstunde – ein Vielfaches des normalen Preises im Sommer, wo der Strompreis auch ins Minus gedreht hat. Was zunächst nach einer cleveren Sparstrategie aussah, entwickelt sich für viele Haushalte zum finanziellen Bumerang.
Hohe Preisschwankungen könnten sich häufen
Experten warnen, dass solche Situationen künftig häufiger auftreten könnten. Der Klimawandel heizt Europas Flüsse immer stärker auf. Gleichzeitig stecken viele der notwendigen Anpassungen der Kraftwerke an höhere Temperaturen noch in den Kinderschuhen.
Für deutsche Verbraucher bedeutet das: Die kommenden Sommer könnten nicht nur schweißtreibend, sondern auch teuer werden. Experten raten daher, die eigenen Stromtarife kritisch zu prüfen und sich auf mögliche Preisspitzen vorzubereiten.
Wer unabhängig von solchen Preisschwankungen sein möchte, sollte sich eine eigene Solaranlage anschaffen: