Die Hardware war super – aber das allein reicht nicht aus, wie die Geschichte zeigt.
Am 21. Oktober 2010 präsentierte Microsoft stolz Windows Phone 7 und setzte damit alles auf eine Karte: den Smartphone-Markt. Nach der Einführung des iPhones und dem stetigen Aufstieg von Android war es der Versuch, den mobilen Betriebssystem-Markt neu zu ordnen. Heute, mehr als 15 Jahre später, erinnert sich quasi niemand mehr an die Windows Phones.
Das Windows Phone: Eine nette Idee …
Mit einer modernen Benutzeroberfläche, die sich radikal von den klassischen Designs von iOS und Android unterschied, wollte Microsoft ein völlig neues, einzigartiges Nutzungserlebnis bieten.
Live Tiles und eine Metro-Oberfläche, die später auch Windows 8 und Windows 10 prägte, waren Teil eines klaren, minimalistisch gehaltenen Designs. Das System hatte das Potenzial, den Mobilmarkt aufzumischen und Microsoft zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für iOS und Android zu machen.
Trotz einer soliden ersten Version und einer guten Partnerschaft mit Nokia, scheiterte Windows Phone an einer großen Hürde: der fehlenden App-Unterstützung.

Denn viele Apps gab es nur eingeschränkt für Windows Phones, darunter etwa zahlreiche Google-Services wie YouTube oder Google Chrome. Und so kam es zum Henne-Ei-Problem. Trotz der tollen Hardware – vor allem die Kameras der Lumia-Geräte waren für die damalige Zeit der Wahnsinn – kauften sich nur wenige Leute ein Windows Phone. Durch die geringe Reichweite wurden wiederum kaum Apps für das Handy entwickelt – und so schloss sich der Teufelskreis.
Microsoft zog 2020 endgültig die Reißleine
Im 2. Quartal 2014 konnte Microsoft gerade einmal einen Marktanteil von 2,8 Prozent verbuchen – das war schlichtweg zu wenig. Bis in den Sommer 2017 wurde noch der Support für Windows Phone 8.1 aufrechtgehalten. Knapp zweieinhalb Jahre länger gab es noch Updates für Windows 10 Mobile.
Dass die Windows Phones so dermaßen scheiterten, wurmt Microsoft-CEO Satya Nadella übrigens bis heute und auch das Microsoft Surface Duo war leider nicht von Erfolg gekrönt.
Nach diesen Misserfolgen wird Microsoft höchstwahrscheinlich nicht so schnell noch einen Versuch wagen, in den Smartphone-Markt einzusteigen – schade.

