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Welt ohne Bargeld: Schweden zeigt uns jetzt schon, welche Probleme auf Deutschland zukommen

100 Euro Scheine, die vor einem Geldhaufen in der Hand gehalten werden
In Schweden ein Auslaufmodell: Bargeld. (© IMAGO / Fotostand; K. Schmitt; Lobeca / Bearbeitung: GIGA)
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Fortschritt kann auch zum Problem werden.

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Schweden gehört zu den digitalsten Gesellschaften. Bargeld hat im Alltag kaum noch eine Bedeutung. Doch das hat auch negative Nebenwirkungen, wie das Land gerade feststellt. Auch Deutschland muss sich damit beschäftigen.

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Schweden: Bargeldverzicht als nationales Experiment

Im öffentlichen Leben spielt Bargeld in Schweden praktisch keine Rolle mehr. Ob Supermarkt, Apotheke oder Café, bezahlt wird fast ausschließlich digital. Die Banken haben sich angepasst: Filialen bieten kaum noch Bargeldservice, Automaten verschwinden. Laut Zentralbank entspricht der Baranteil am Bruttoinlandsprodukt nur noch etwa einem Prozent.

Doch nicht alle profitieren von dieser Entwicklung. Ältere Menschen, Personen mit Behinderungen oder Bewohner abgelegener Regionen stehen immer häufiger vor Hürden, wenn digitale Zahlungssysteme zum Standard werden. Schwedische Organisationen wie Kontantupproret setzen sich deshalb mittlerweile für eine stärkere Wahlfreiheit beim Bezahlen ein. Wer sich nicht auf Technik verlassen will oder kann, soll nicht ausgegrenzt werden.

Auch die Sicherheit steht zur Debatte. Je digitaler das System, desto anfälliger ist es für Störungen. Cyberangriffe, Netzausfälle oder andere technische Defekte können im schlimmsten die gesamte Zahlungsinfrastruktur lahmlegen. Schwedische Behörden raten daher zur Vorbereitung: Bargeldreserven für mehrere Tage gelten inzwischen als offizieller Krisenratgeber (Quelle: Tagesschau).

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Bargeld trotz Digitalisierung beibehalten?

Die schwedische Regierung hat ebenfalls erkannt, dass Bargeldreserven nicht die schlechteste Idee darstellen. Eine Untersuchungskommission hat zudem Maßnahmen erarbeitet, um Bargeld trotz Digitalisierung verfügbar zu halten.

Darunter fällt eine Annahmepflicht für Bargeld bei lebenswichtigen Gütern und die gesetzliche Verpflichtung für Banken, flächendeckend Bargeldauszahlungen zu ermöglichen. Die Zentralbank unterstützt diese Pläne ausdrücklich.

Deutschland hingegen steht an einem anderen Punkt. Zwar nimmt die Nutzung von Kartenzahlungen zu, doch Bargeld ist weiterhin weit verbreitet. Längst nicht alle Verkaufspunkte haben eine digitale Infrastruktur. Im europäischen Vergleich gilt die Bundesrepublik als zurückhaltend.

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