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IKEA Frekvens im Test: Ein Bluetooth-Lautsprecher wie kein anderer

© GIGA

Zusammensteckbar wie Legosteine: Für eine Serie modularer Lautsprecher hat sich der Möbelgigant IKEA mit dem Team von Teenage Engineering aus Stockholm zusammengetan. GIGA-Audioexperte Stefan hat die extravaganten Bluetooth-Boxen der Frekvens-Serie getestet und erörtert, für wen der Kauf in Frage kommt.

 
IKEA
Facts 

„IKEA Frekvens“ ist nicht ein einzelnes Lautsprecher-Modell, sondern eine ganze Kollektion an Gadgets und passendem Zubehör: Lautsprecher, Blinklicht, LED-Effektmatrix, bunte Abdeckungen – all das lässt sich im Frekvens-System nach eigenem Geschmack kombinieren.

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Frei kombinierbar und per 3D-Drucker sogar mit individuell erweiterbar: IKEA Frekvens (Bildquelle: Teenage Engineering)

Als ob das nicht genug wäre, bietet die schwedische Hipster-Bude Unterhaltungselektronikfirma „Teenage Engineering“ auch fertige Vorlagen für 3D-Drucker zum Download an. So lässt sich der eigene Frekvens-Speaker etwa um einen selbstgedruckten Getränkehalter erweitern, den man bei IKEA so nicht kaufen kann.

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IKEA Frekvens: Testurteil

Meine Testwertung bezieht sich auf das Modell „IKEA Frekvens Lautsprecher mit Subwoofer“ für 99 Euro mit der Artikelnummer 804.226.47. Im Bild rechts zu sehen, so sieht das (beispielsweise) aus:

IKEA Frekvens: Links der Lautsprecher mit angebrachter Beleuchtung, rechts die Kombo aus Lautsprecher und Subwoofer (Bildquelle: GIGA)

Um es auf den Punkt zu bringen: Bei IKEA Frekvens geht es um das Produktdesign. Nicht die Technik oder der Klang stehen hier im Vordergrund, sondern das markante Äußere der Lautsprecher-Lichteffekt-Kombo. In den Berliner Räumlichkeiten der GIGA-Redaktion rief eine von mir zusammengebastelte Frekvens-Box gleichermaßen Bewunderung und Ablehnung bei den Kollegen hervor. Von „Ist das ein Prototyp? Sieht richtig nice aus, ich will das“, bis hin zu „Das erinnert mich an DDR-Design. Ich hasse es“, war jede Reaktion beim alleinigen Anblick dabei.

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Klanglich bekommt man gehobene Durchschnittskost geboten – bedeutend mehr aber auch nicht. Der kleine Lautsprecher einzeln betrieben (erhältlich für 69 Euro) – also ohne Subwoofer – konnte mich nicht begeistern, davon rate ich ab. Als Kombo mit dem Bassmodul kann Frekvens aber recht kräftig und ausdrucksstark aufspielen. Kein Klangwunder für Audiophile – aber gut genug für die effektive
(und mit LED-Licht effektvolle) Beschallung von Räumen bis 20 Quadratmeter, gerne auch mal in Partylautstärke.

IKEA Frekvens: LED-Effekte im Takt der Musik bereichern das heimische Ambiente (vielleicht)

Fazit: Ein gestalterisches Prachtstück, für alle, die diesen Look lieben. Frekvens ist eine interessante Anschaffung für die eigenen vier Wände, wenn man einen Blickfang möchte. Mögliche Alternativen von IKEA selbst sind der Eneby 30 (zurückhaltenderes Design) und Symfonisk (WLAN-Lautsprecher mit Sonos-Technik). Wer hingegen einen mobilen Begleiter sucht, bekommt von Bose, JBL oder Dockin geeignetere Boxen.

Vorteile:

  • Mutiges und charaktergebendes Design, zieht Blicke auf sich
  • Modularer Aufbau: Flexibel kombinierbar und erweiterbar, auch mit per 3D-Druck erstellten Anbauten
  • Lautsprecher und Subwoofer ergeben zusammen einen kräftigen, dynamischen Klang

Nachteile:

  • Nicht geeignet für Outdoor-Einsätze: kratzeranfälliges und nicht vor Stößen geschütztes Plastikgehäuse, nicht wasserdicht
  • Akkus nicht im Lieferumfang enthalten

IKEA Frekvens im Test: Wertung

  • Klang: 85 Prozent
  • Ausstattung: 60 Prozent
  • Praxis: 60 Prozent
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Gesamt: 73 Prozent (der Klang bildet 50 Prozent der Gesamtnote)

IKEA Frekvens: Klang mit Durchsetzungskraft

Die Höhen und Mitten schienen mir je nach Song ein wenig verfärbt, dafür ist die Lautsprecher-Subwoofer-Kombo aber im Bassbereich beachtlich stark. Der Sound wird größtenteils nach vorne abgestrahlt, womit die ideale Hörposition stark von der Position und Ausrichtung der Box abhängig ist. Flexibler sind in der Hinsicht 360-Grad-Lautsprecher wie der Apple HomePod (rund 320 Euro) oder der Bose Portable Home Speaker (rund 280 Euro).

Der Treiber des Frekvens-Subwoofers macht ordentlich Bass (Bildquelle: GIGA)

Insgesamt hat mir der Klang des IKEA Frekvens unter Berücksichtigung des moderaten Preises gut gefallen. Eine sehr „direkt“ spielende Box, die in Sachen Aufstellung etwas fordernd sein kann. Sicherlich nichts für den gehobenen Musikgenuss – aber gut geeignet für die Beschallung von Hobbyraum, Küche, Bastlergarage oder Studentenbude.

Magere Ausstattung, einzigartige Erweiterbarkeit

An den Oberflächen der Frekvens-Boxen befinden sich zahlreiche Löcher mit Innengewinde, an denen man weitere Frekvens-Modelle und -Zubehör befestigen kann. Der beiliegende Inbusschlüssel macht die Erweiterung einfach. Die Box (bzw. der Subwoofer) an sich ist schon zusammengebaut und in wenigen Sekunden betriebsbereit, es sind keinerlei Elektronik-Kenntnisse oder sonstiges Vorwissen erforderlich.

Rückseite einer Freekvens-Kombination: Gut zu sehen die Verbindungskabel und die selbsterklärenden Anschlüsse (Bildquelle: GIGA)

Wer also eine L-förmige Boombox besitzen möchte, die mit der passenden Lampe im Takt der Musik blinkt, der wird mit Frekvens glücklich. Stromanschluss und die Verkabelung der Module findet auf den Rückseiten mit flexiblen Spiralkabeln statt – was man offensichtlich auch sehen soll. Schon die einfache Lautsprecher-Subwoofer-Kombo sieht von hinten ein wenig aus wie ein modularer Synthesizer.

Einzelne Module werden mit stabilen Kunststoff-Brücken so verbunden, wie es der Nutzer gerne hätte (Bildquelle: GIGA)

Mir persönlich gefällt, dass man mit etwas Gestaltungswillen einen Bluetooth-Lautsprecher erschaffen kann, der dem eigenen Geschmack nahe kommt. Allerdings ist, egal was man baut, das Ergebnis immer ein Objekt, das in seinen Grundzügen aussieht, als stamme es aus dem Jahr 1977. Die Kollektion im Gesamten erinnert an die Arbeiten des Malers Piet Mondrian, vermischt mit Disko-Elementen.

Ansonsten ist die Ausstattung mager: Es sind keine Akkus beiliegend (nicht schlimm, ist ohnehin eher eine Box für drinnen). Das Modell „Frekvens Lautsprecher mit Subwoofer“ ist nicht wasserdicht, nicht vor Stößen geschützt und insgesamt recht anfällig für Kratzer. Immerhin ist eine Klinkenbuchse (3,5 mm) als Audioeingang auf der Rückseite vorhanden. Die Stromversorgung erfolgt über ein Kleingerätekabel („Euro-Netzkabel“).

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IKEA Frekvens erfordert kein handwerkliches Geschick. Das hier aber schon:

Praxis: Oh, was hast du denn da?

Wenn man sich einen Frekvens-Turm mit passenden Lichteffekten zusammenbaut und ins Wohnzimmer stellt, dann wird man nicht darauf warten müssen, bis Gäste neugierig fragen, wo man das Ding denn bitte her hat. IKEA Frekvens fällt auf. Selbst ohne Abdeckungen – also mit sichtbaren Lautsprechermembranen – hat das System eine überdurchschnittliche visuelle Anziehungskraft.

IKEA Frevens lässt sich durch farbige Abdeckungen individuell gestalten (Bildquelle: GIGA)

Eine pauschale Kaufempfehlung für jedermann kann ich bei dieser IKEA-Kollektion nicht aussprechen. Wer guten Klang und einfache Bedienung für die beiden wichtigsten Eigenschaften hält, greift doch lieber zu einem soliden Bluetooth-Lautsprecher-Bestseller wie dem Teufel Boomster oder dem JBL Xtreme 2 – diese Boxen kann man dann auch besser im Freien nutzen. IKEA Frekvens lege ich hingegen denjenigen nahe, die Lust auf Individualisierung und Inszenierung haben. Frekvens ist nicht besonders praktisch, sondern besonders anders.

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