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Total War: Warhammer 3 im Test – der grandiose Anfang von etwas noch Größerem

In Total War: Warhammer 3 könnt ihr nicht nur gegen die Mächte des Chaos kämpfen, ihr könnt sie auch selbst befehligen. (© Sega)

Entwickler Creative Assembly liefert mit Total War: Warhammer 3 nicht nur den insgesamt 14. Teil der Reihe ab, sondern versucht auch an den Erfolg der beiden bei Fans und Kritikern beliebten Spiele Warhammer 1 und 2 anzuknüpfen.

Total War: Warhammer 3 – das Reich des Chaos wartet

Falls ihr mit dem traditionsreichen Mix aus Echtzeit- und Runden-Strategie in den letzten 20 Jahren noch keine Berührungspunkte hattet, hier kurz das grundlegende Total-War-Prinzip: Auf einer großen Kampagnenkarte startet ihr als eine von vielen Fraktionen. Im Fall von Warhammer 3 basiert die Spielwelt auf dem beliebten Fantasy-Setting von Warhammer. Die Fraktionen sind also Menschen, Oger, Echsenmenschen, Chaosdämonen und vieles mehr.

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Auf der großen Karte tätigt jede Fraktion Runde um Runde ihre Züge. Städte und Siedlungen müssen ausgebaut werden, um mehr Ressourcen und bessere Einheiten zu produzieren. Eure Armeen ziehen mit einem pro Runde begrenzten Bewegungsradius um die Karte. Trefft ihr auf eine feindliche Armee oder attackiert eine Siedlung, wird dieser Kampf in Echtzeit ausgetragen. Neben Siedlungsausbau und Schlachten ist die Diplomatie mit anderen Fraktionen noch ein wichtiges Spielelement. Ihr verhandelt Handelsabkommen und militärische Bündnisse und erklärt auch des Öfteren den Krieg.

Total War: WARHAMMER III Announce Trailer
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Total War: Warhammer 3 Limited Edition (PC) (64-Bit)
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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 18.04.2024 09:50 Uhr

Was bietet Warhammer 3?

Bei der Kampagnenkarte handelt es sich um die Regionen, die in den bisherigen Teilen der Warhammer-Reihe fehlten. Mit acht Fraktionen zum Release (eigentlich sieben plus eine Fraktion, die es als Vorbesteller-Bonus gibt) startet Teil 3 mit deutlich mehr Fraktionen als die Vorgänger. Zur Auswahl stehen Kislev, Chaosdämonen, Großreich Cathay, Ogerkönigreiche, Khorne, Nurgle, Slaanesh und Tzeentch.

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Auf der Kampagnenkarte bannt sich mein Dämonenlord den Weg zu seinem nächsten Ziel. (Bildquelle: Sega)

Warhammer 3 legt einen noch deutlicheren Fokus auf eine von einer Geschichte getrieben Kampagne als der Vorgänger mit der Mahlstrom-Kampagne. Alle Fraktionen wollen den Bärengott Ursun erreichen. Dieser wird im Reich des Chaos von Be’lakor, dem von den Chaosgöttern verlassenen Dämonenprinzen, gefangen gehalten. Um dort hinzugelangen, müsst ihr die Seelen von vier Dämonenprinzen aus den Reichen der vier Chaosgötter sammeln.

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In regelmäßigen Abständen öffnen sich Risse ins Reich des Chaos auf der Karte, durch die jede Fraktion mit einem legendären Kommandanten treten kann, um dann eine Aufgabe zu erfüllen, die dann zur Schlacht mit einem der Prinzen führt. Während der Anführer oder die Anführerin einer Fraktion die Seele jagt, verbreiten die Risse auf der anderen Seite Chaos-Korruption und Armeen von Dämonen und Monstern fallen über die Kampagnenkarte her. Ziel ist es, egal mit welcher Fraktion, Ursun als Erster zu erreichen.

Mehr Fokus auf Multiplayer

Erstmals in der Warhammer-Reihe bietet Teil 3 Multiplayer-Kampagnen mit bis zu acht Spielern und Spielerinnen, die simultan ihre Züge ausführen können und nicht wie bisher nacheinander. Neben der Kampagne „Das Reich des Chaos“ gibt es zwei weitere Möglichkeiten für Mehrspieler-Partien. Eine für ebenfalls bis zu acht und eine andere mit maximal drei Spielern und Spielerinnen. Beide Varianten sind durch kürzere Bau- und Rekrutierungszeiten sowie schnelleres Forschen in deutlich weniger Zeit zu beenden als die klassische Warhammer-Kampagne, die Dutzende Stunden verschlingen kann.

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Mit dabei sind natürlich auch wieder die Gefechte, in denen ihr entweder gegen die KI trainieren oder gegen menschliche Gegner auf dem Schlachtfeld antreten könnt. Für kompetitive Heeresführer gibt es auch einen Ranglisten-Modus.

Neuerungen bei Warhammer 3

Für den dritten Teil hat Entwickler Creative Assembly die Belagerungsschlachten überarbeitet. Die Wälle und Gebäude passen nun deutlich besser zu den einzelnen Fraktionen und Städte haben nun mehrere Mauerringe. Außerdem können Verteidiger nun Barrikaden und Fallen während des Gefechtes errichten. Für die Angreifer ändert sich nicht so viel.

Eine weitere Neuerung betrifft eine spezielle Fraktion. Als Anführer der Dämonen des ungeteilten Chaos könnt ihr euch zum ersten Mal einen eigenen Dämonenprinzen zusammenbauen. Diese Fraktion bedient sich an Einheiten aller vier Chaosgötter und erhält von ihnen auch unterschiedliche Körperteile, die dann ausgerüstet werden können. Dadurch erhält euer legendärer Kommandant nicht nur neue Werte und Zauber, dies verändert auch das Aussehen des Prinzen.

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Ich hätte da ein paar Arme und Beine über. Hat jemand Bedarf? (Bildquelle: Sega)

Außerdem erhält Warhammer 3 viele kleine Verbesserungen und Neuerungen, die es aber auch schon in anderen Total-War-Spielen gab. So könnt ihr zum Beispiel im Diplomatie-Fenster unter dem Punkt „Schneller Handeln“ in ein übersichtliches Menü mit allen diplomatischen Optionen wechseln. Dieses Feature gab es bereits in Total War: Three Kingdoms.

Fazit: Für Fans ein Muss, für Neulinge der Zeitpunkt für den Einstieg

Ich sag es direkt: Wer Spaß mit Warhammer 1 und 2 hatte, wird auch mit dem dritten Teil nichts falsch machen. Allerdings ist das dritte Spiel auch ein guter Punkt für Neulinge, um einzusteigen. Das Spiel ist noch nicht überladen mit Fraktionen und Dutzenden legendären Kommandanten, außerdem ist der Prolog ein gelungenes Tutorial. Allerdings sollten auch Veteranen auf den Einstieg in die Geschichte nicht verzichten, den die holt einen dort ziemlich gut ab. So viel Spaß ich auch an der Story während der Hauptkampagne hatte, muss ich sie dennoch kritisieren. Nicht für ihr Vorhandensein, sondern viel mehr für die fehlende Option, sie auch mal auszuschalten. Nach der dritten oder vierten Jagd nach den Seelen der Dämonenprinzen würde ich ganz gerne mal auf die Risse verzichten und einfach nur ganz klassisch die Kampagnenkarte erobern, ohne alle 30 Runden meinen Feldzug zu unterbrechen, um mich um das Reich des Chaos zu kümmern.

Ich würde das gerne alles erobern, doch leider muss ich die Seelen den Dämonenprinzen jagen. (Bildquelle: Sega)

Beim Thema Chaos habe ich noch einen weiteren Kritikpunkt, und zwar betrifft dieser den Dämonenprinzen zum Selberbauen. Leider ist dieses Feature das einzig Spannende an dieser Fraktion und es nutzt sich dann zu schnell ab. Wenn ich die erste Seele errungen habe, ist das Inventar meines Prinzen voll mit Köpfen, Armen und Schwänzen und ich muss erst mal einen Master in Dämonenkörperteile machen, um überhaupt den Überblick zu behalten. Ein bisschen weniger wäre mehr gewesen.

Ein paar Kleinigkeiten gibt es noch zu bemängeln. So hing meine legendäre Kommandantin von Cathay einmal komplett im Reich des Chaos fest und konnte es nicht verlassen. Ich musste einen früheren Spielstand laden. Des Weiteren fehlt es noch ein wenig an Optimierung. Auf der Kampagnenkarte kommt es hin und wieder zu starken Lags, bei Gefechten konnte ich das allerdings nicht beobachten.

Unterm Strich bin ich aber begeistert, wie unterschiedlich sich die einzelnen Fraktionen spielen. Jede besitzt ihre eigenen und auch sehr einzigartigen Features und auch bei der Auswahl der Einheiten gibt es viel Abwechslung, die zu stark unterschiedlichen Spielstilen sowohl auf der Kampagnenkarte als auch auf dem Schlachtfeld führt. Dadurch ergibt sich ein extrem hoher Wiederspielwert, selbst wenn euch eine oder zwei Fraktionen so gar nicht zusagen.

Bei den acht Fraktionen von Warhammer 3 sollte für jeden etwas dabei sein. (Bildquelle: Sega)

Optisch ist Teil 3 kein großer Sprung nach vorne, da dieselbe Engine verwendet wird wie zuvor. Aus dieser Schwäche macht Creative Assembly aber sehr geschickt eine Stärke. Sobald der kostenlose DLC „Mortal Empires“ auch für Teil 3 erscheint, werden alle Warhammer-Spiele zu einer großen Kampagnenkarte vereint und sämtliche Fraktionen, auch die der DLCs, werden auf einer gigantischen Map gegeneinander antreten können. Dadurch verlieren die alten Spiele und ihre DLCs nicht ihren Wert und können auch im neuesten Teil gespielt werden. Mit „Mortal Empires“ geht der Spaß erst richtig los.

Total War: Warhammer 3 erscheint am 17. Februar 2022 für den PC. Bedenkt, dass Crossplay zwischen den einzelnen Stores möglich ist, es aber aktuell keine Möglichkeit gibt, die älteren DLCs auf einer anderen Plattform zu nutzen, als die auf der sie gekauft wurden. Warhammer 2 und DLCs auf Steam funktionieren also nicht mit der Version von Warhammer 3 auf dem Microsoft Store. Warhammer 3 ist übrigens Teil des Game Pass.

Wertung
8.9/10
“Total War: Warhammer 3 bietet schon zum Start eine Vielzahl an abwechslungsreichen Fraktionen. Der starke Fokus auf die Geschichte verliert nach einiger Zeit leider seinen Reiz. Vielleicht kann ich es gerade deswegen kaum erwarten, bis „Mortal Empires“ die Warhammer-Spiele vereint und zum Traum eines jeden Fans wird. Das neue Multiplayer-Konzept verleiht der Reihe eine ganz neue und spannende Ebene.”
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