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Death Strandings Ende erklärt: Was die finale Entscheidung bedeutet

Lasst uns über das Ende von Death Stranding sprechen. Natürlich könnten wir das wochen-, monate- und jahrelang, gibt uns Hideo Kojimas Mystery-Science-Fiction-Epos doch genug Stoff zum endlosen Diskutieren – ganz besonders, wenn ihr alle Brotkrumen der Story erklärt haben möchtet. Was das finale Ende jedoch angeht, kann ich euch erleuchten. Oh, und: Spoiler voraus, werte Postboten.

 
Death Stranding
Facts 
Death Stranding
Hey, ihr da: Um euch gleich vorweg zu warnen, ich kann und werde diesen Text nicht ohne schwere Spoiler schreiben. Sollte das bis jetzt noch nicht klar gewesen sein – seid gewarnt! Und lasst uns gern in den Kommentaren diskutieren, welcher weiteren Theorien euch zur Story von Death Stranding quälen.
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Death Stranding ist ein Meisterwerk, es ist langweilig, es ist eine 10/10, es ist unspielbar – und unmöglich zu genießen: Die Meinungen zu Hideo Kojimas neuem Science-Fiction-Epos gehen stark auseinander, wenngleich gerade diejenigen, die das Spiel bis zum Ende durchgefochten haben, oft positiver über Death Stranding sprechen. Ist es eine Art Erleuchtung, die uns am Ende dieser langen Reise erwartet? Und was hat es mit dem Finale auf sich? Wo führen all die kleinen und großen Entscheidungen hin, wer ist Amelie wirklich und kann Sam Porter Bridges die Welt retten? Gibt es mehrere Enden?

Ob ihr Death Stranding nun selbst schweißüberströmt durchgestanden habt oder euch einzig die Story zum mysteriösen Spiel interessiert – ihr seid hier richtig. Hideo Kojimas neuster Streich gehört schon jetzt zu den umstrittensten Spielen der letzten Jahre, füttert es uns doch nicht nur eine originelle, teils völlig verrückte Geschichte, sondern gibt uns auch Gameplay-Mechaniken in die Hand, die ihren Fokus nicht auf pure Popcorn-Unterhaltung legen.

Im Spiel steuert ihr den grimmigen Sam Porter Bridges, der vom einfachen Postbote in der Postapokalypse zum unfreiwilligen Helden auserkoren wird, um ein dystopisches Amerika wiederzuvereinen. Seine lange Reise führt ihn nicht nur durch ein zuklüftetes Land, sondern auch nach und nach in eine gänzlich andere, seltsame Dimension, die von der Apokalypse des Death Strandings flüstert. Aber keine Sorge, die Antworten sind da draußen – und sie ergeben auf unmissverständliche Art Sinn.

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Alles zum Spiel habe ich für euch in diesem mysteriösen Artikel gesammelt:

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Was ist das Death Stranding?

Der „Gestrandete Tod“ oder auch das Death Stranding ist die Apokalypse. Eine Katastrophe, die schon mehrmals über die Erde gefegt ist und die vorherrschende Spezies ausgelöscht hat, um Platz für neues Leben zu schaffen. Sie wird von der Extinktionsentität (kurz: EE) ausgelöst, eine nicht-menschliche Gestalt, die zwar außerhalb der Zeit existiert, aber den Lauf der Dinge auf der Erde beobachtet. Death Stranding passierte den Aufzeichnungen nach bereits fünf Mal – das Auftreten der GDs („Gestrandete Dinge“) sowie der Zeitregen kündigen eine sechste Apokalypse an, die Sam und alle anderen verhindern wollen.

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Zu Beginn des Spiels beginnt Sam Porter Bridges seine Reise einzig deshalb, weil seine vermeintliche Schwester Amelie auf der gegenüberliegenden Küste Amerikas am Strand gefangen gehalten wird. Sie wird als die Tochter der verstorbenen Präsidentin der United Cities of America (kurz: UCA) Bridget Strand vorgestellt, und soll das Zepter der Präsidentschaft übernehmen. Zudem bittet sie Sam, Amerika auf seinem Weg wiederzuverbinden – worauf er sich nur gezwungener Maßen einlässt. Amelie ist jedoch nicht jene Frau, die sie vorgibt zu sein: Sie und die alte Präsidentin Bridget Strand sind ein- und dasselbe Wesen, nämlich eben jene Extinktionsentität, welche das Death Stranding auslösen muss.

Amelie ist in Death Stranding die Extinktionsentität – ein Wesen, das die Apokalypse in unserer Welt auslösen wird.

Bridget Strand stellt den materiellen Körper der Entität dar, das „Ha“ und Amelie ist die Seele, das „Ka“, welches nur am Strand existieren kann. Der Strand indessen ist die Versinnbildlichung einer Zwischenwelt, die das Leben mit dem Tod verbindet. Jeder Mensch besitzt seinen individuellen Strand, geformt nach den eigenen Vorstellungen über den Tod. Falls ihr den wunderbaren Film Hinter dem Horizont (1998) gesehen habt, könnt ihr hier einige Parallelen ziehen.

Einzig Menschen besitzen einen Strand, wahrscheinlich da ihnen im Gegensatz zu Tieren ein Bewusstsein zugeschrieben wird. Der Strand existiert damit auch außerhalb von Zeit und Raum, weswegen niemand am Strand altert – immerhin befinden sich dort nur die Seelen. Das erklärt auch die Kriegs-Level, in denen ihr auf Clifford Unger und seine Soldaten trefft: Es handelt sich hier um Cliffs Strand, gefangen in einem ewigen Weltkriegsszenario. Clifford Unger gehört neben Amelie zu den wichtigsten Charakteren im Spiel – ganz besonders in Bezug auf Sams eigentliche Herkunft.

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Sam Porter Bridges wahre Geschichte

Zu Anfang von Death Stranding wird Sam als Sohn von Bridget Strand vorgestellt – natürlich aber kann sie gar keinen Sohn haben, da sie als Extinktionsentität gar kein Mensch ist. Über das Spiel hinweg hat Sam immer wieder Visionen, die er zunächst fälschlich als die von seinem BB („Bridge Baby“) Lou interpretiert. Tatsächlich aber sieht er hier seine eigene Vergangenheit als Sohn von Clifford Unger und Lisa Bridges.

Clifford Unger ist eigentlich Sams Vater, der vor langer Zeit gestorben ist und an seinem Strand in einem ewigen Kriegsszenario gefangen ist.

Cliff, der früher als Soldat gedient hat, wird gemeinsam mit Lisa Teil von Bridget Strands/Amelies Experimenten zur Erschaffung von Bridge Babys – Embryonen, die in den Bäuchen von hirntoten Müttern heranwachsen und deshalb zwischen der Welt der Lebenden und der Toten existieren. Das ist auch der Grund, warum Bridge Babys GDs orten können. Als Cliff schließlich herausfindet, dass sein ungeborener Sohn dem Chiralen Netzwerk geopfert werden soll – BBs dienen als Katalysator für das Netzwerk, indem sie darin integriert werden – wehrt er sich und versucht samt Sam zu fliehen.

Die Flucht gelingt ihm nicht. Wie ihr in den Zwischensequenzen gen End seht, wird Cliff von den Soldaten der Präsidentin erschossen, ebenso wie Sam. Als EE kann Amelie Sam vom Strand zurückholen, wodurch er zu einem Wiederkehrer wird. Bridget Strand/Amelie zieht Sam anschließend als eigenen Sohn auf, wobei sie ihm nie verrät, wer sie tatsächlich ist – oder wofür sie Sam braucht: Nämlich zum Ausbau des Chiralen Netzwerks, das als Verbindung zwischen dem Strand und der Realität die Apokalypse einläuten soll.

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Der offizielle Launch-Trailer zeigt euch alle wichtigen Charaktere im Spiel – und spoilert, dass Amelie eine EE ist. Er wurde von Hideo Kojima persönlich geschnitten:

Death Stranding - PS4 Launch Trailer
Death Stranding - PS4 Launch Trailer

Die finale Entscheidung: Das Ende, und das Ende danach

Death Stranding erlaubt euch scheinbar an einigen Punkten im Spiel, Entscheidungen zu treffen. Die sind jedoch alle linear und suggerieren nur mehrere Möglichkeiten – was auch bedeutet, dass es nur ein einziges Ende in Death Stranding gibt. Das nimmt seinen Lauf, als Sam gemeinsam Amelie an ihrem Strand den möglichen Untergang der Welt beobachten. Die EE erklärt Sam, dass sie die ganze Zeit über nur darauf gewartet hat, die Apokalypse Death Stranding in Gang zu setzen und die Menschheit zu vernichten. Higgs ist in alledem nur ihr Handlanger gewesen.

Ihren eigenen Worten zufolge wartete sie schon eine Ewigkeit am Strand darauf, dieses sechste Death Stranding auszulösen. Mit der Zeit wurde sie des Wartens überdrüssig und wollte die Apokalypse frühzeitig in Gang setzen, weswegen sie die Welt als Bridget Strand betrat und anfing, das Chirale Netzwerk aufzubauen. Amelie ist kein seelenloser Bösewicht, sie agiert im Spiel überaus menschlich und erklärt auch, dass die Menschheit so oder so aussterben müssen – ob nun heute oder in einigen tausend Jahren. Sams bedingungslose Liebe ist es aber schließlich, die sie daran zweifeln lässt, die Apokalypse schon jetzt über die Welt zu jagen.

Deswegen überlässt sie die Entscheidung schlussendlich Sam: Will er gemeinsam mit ihr vom Strand aus dabei zusehen, wie die Welt brennt – oder wird er sie töten, um Death Stranding zu verhindern? Ihr könnt euch hier dafür entscheiden, auf sie zu schießen, was allerdings nur darin endet, dass ihr die Szene erneut beginnt. Die eigentliche Lösung ist nämlich eine dritte Möglichkeit: Sam geht zu ihr und umarmt sie, wobei er ihr Vertrauen in die Menschheit erneut entfacht. Sie entscheidet, sich selbst zu opfern und weitere in einsamer Ewigkeit am Strand auf die Apokalypse zu warten anstatt sie vorzeitig auszulösen.

Amelie bringt Sam an ihren Strand, an dem sie Sam die Entscheidung überlässt, was mit der Welt passieren soll. Als Spieler habt ihr jedoch keine wirklich freie Entscheidung – das Ende ist linear.

Sam kehrt nach einer längeren Sequenz am Strand zurück in die Welt der Lebenden. Die-Hardman wird Präsident der UCA und spricht in seiner ersten Rede darüber, wie wichtig es gerade jetzt ist, zusammenzuhalten und eine neue Welt aufzubauen. Death Stranding zeigt hier wie auch im Multiplayer-Gameplay klar auf, wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen anstatt sich zu bekämpfen. Nichtsdestotrotz hat auch dieses Happy End einen Haken, denn die Menschheit wird irgendwann ausgelöscht werden – bis dahin jedoch kann sich womöglich eine bessere Zivilisation entfalten, die auf Frieden und Zusammenarbeit basiert.

Liebe und Freundschaft gewinnen nicht nur im großen Maßstab, sondern auch im kleinen: Sams letzte Mission schickt ihn mit seinem Bridge Baby Lou ins Krematorium. Anstatt sie jedoch zu verbrennen, entscheidet er sich in letzte Sekunde dafür, Lou aus ihrem Kasten zu befreien – in der Hoffnung, dass sie die Prozedur überlebt. Als das kleine Baby schließlich nach Luft schnappt, nimmt er es auf den Arm, tritt in diese neue, hoffnungsvollere Welt nach draußen und erreicht damit auch das, was ihm mit dem Tod seiner leiblichen Tochter genommen wurde: eine Zukunft, in der er selbst ein Vater sein kann.

Death Strandings Ende ist hoffnungsvoll – und übermittelt eine durchgehend friedvolle Botschaft.

Death Strandings Ende ist optimistisch trotz jener unvermeidbaren Apokalypse, die weiterhin am Horizont auf die Menschheit wartet. Es ging nie darum, alles Leben auf der Erde für die Ewigkeit zu sichern – sondern zu lernen, jeden Tag auf's Neue zu meistern und das in Gemeinschaft anstatt in Isolation.

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