Pornos: Ein Mann hat Material für 293 Jahre gesammelt – und speichert sie in der Amazon-Cloud

Okay – aber warum?
Amazon Drive ist im Prinzip ein Speicherdienst wie andere auch und lässt sich mit Dropbox oder Google Drive vergleichen. Bis vor Kurzem konnten Kunden allerdings ein verrücktes Angebot nutzen: Unendlich viel Cloud-Speicherplatz für 70 Euro im Jahr. Wie soll man das jemals ausschöpfen und was bedeutet eigentlich „unendlich“?
Erwachsenenunterhaltung für die nächsten 293 Jahre
Um das herauszufinden, hat der Redditor beaston02 die Videostreams von einschlägigen Seiten wie Chaturbate, MyFreeCams and Streamate abgespeichert. Diese hat er dann nach und nach in seinem Amazon Drive archiviert, rund 10-12 Terabyte täglich. Insgesamt 1,8 Petabyte – also eine ganze Latte.
Das Magazin Motherboard hat sich die Mühe gemacht und ausgerechnet, wie viele Stunden lustvolle Unterhaltung das wohl sein müssten. Sie kommen auf rund 900.000 Stunden knallharte Action, also rund 102 Jahre – bei HD-Qualität. Geht man von der niedrigeren 480p-Auflösung für die heißen Clips aus, dann sind es sogar 293 Jahre und 6 Monate prickelnde Emotionen.
Ist das ein Perverser oder ist der Typ genial?
Seit Juni gibt es Amazons „Unlimited-Plan“ nicht mehr, der Anbieter hat ihn gestrichen und eine Obergrenze von einem Terabyte gesetzt – einige Kommentatoren schieben beaston02 die Schuld dafür in die Schuhe. Das neue Limit dürfte aber den allermeisten Kunden ausreichen, um persönliche Daten wie Dokumente, Bilder und Videos abzuspeichern. Für Amazon-Prime-Mitglieder sind 5 GB bei Amazon Drive inklusive.
Das „Petabyte Porn Project“ ist weniger durchgeknallt, als es klingt. Tatsächlich handelt es sich um technisches Experiment, wo einfach das Prinzip „Backup in der Cloud“ sehr konsequent auf die Spitze getrieben wurde. „Es ist absolut unrealistisch, dass sich jemand das alles jemals anschauen könnte,“ so beaston02 in einem seiner ausführlichen Einträge. Er habe das Projekt dazu genutzt, um sein Wissen über Python, SQL Datenbanken und den Umgang mit großen Datenmengen zu vertiefen.
Wer sich für die verwendeten Technologien und die Software hinter dem Projekt interessiert, dem hilft der Redditor gerne weiter, beispielsweise per IRC (Link).
Quelle: Reddit via Motherboard
Anmerkung: Der Mann in unserem Titelbild ist natürlich nicht der Redditor namens beaston02, sondern der nette und allseits bekannte „Hide The Pain Harold“.