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Unfassbares Geständnis: Warum sich Apples Mitarbeiter gerne ausbeuten lassen

© GIGA

Der freundliche Mitarbeiter im Apple Store – manche von ihnen werden als „Genius“ bezeichnet – gehört im Gegensatz zum Spitzenmanagement nicht zu den Bestverdienern. Ganz im Gegenteil. Doch warum lassen sich Apples Mitarbeiter eigentlich so gerne ausbeuten?

 
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Apple zahlt schlecht: Keine Verkaufsprovisionen für Mitarbeiter

Die unfassbare Antwort auf diese Frage liefert ein Artikel des Guardian (via CultofMac). Doch zuvor erfahren wir die unbequeme Wahrheit: Apple – zeitweise das wertvollste Unternehmen der Welt – zahlt seinen Mitarbeitern in den Ladengeschäften weniger als den Branchendurchschnitt. Dazu trägt auch der bewusste Verzicht auf Verkaufsprovisionen bei. In der Praxis bedeutet dies: Der Job wird schlichtweg zu schlecht bezahlt, besonders für diejenigen, die beispielsweise auch Kinder versorgen müssen. Ältere Arbeitnehmer gibt es somit in den Apple Stores kaum, da die es sich nicht leisten können, für Apple zu arbeiten. Wer hingegen ungebunden ist, kommt auch mit weniger Gehalt aus. Positiver Nebeneffekt für Apple: Ein hippes Markenbild durch eben jene junge Store-Mitarbeiter.

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Der Ort des Geschehens, der Apple Store – im Video die Eröffnung damals in Berlin, GIGA war mit dabei:

Eröffnung des ersten Apples Stores in Berlin
Eröffnung des ersten Apples Stores in Berlin

Gruppenklatschen statt Geld: Apple-Mitarbeiter sind reine Überzeugungstäter

Und warum lassen die sich so gerne ausbeuten? Laut Ron Johnson, Apples früherer Apple-Store-Chef, locken „immaterielle Belohnungen“. Eine davon wäre der Respekt, der den Angestellten vom ersten Tag an entgegengebracht würde. Wer es durch den schwierigen Bewerbungsprozess am Ende geschafft hat, der fühlt sich geehrt ein Teil eines auserkorenen Teams zu sein. Eben jenes Team zollt den „Frischlingen“ sofort Respekt. Zum Beispiel gibt’s am ersten Arbeitstag erst mal einen großen Applaus für die Neuankömmlinge – eine „Belohnung“ für die bestandene Einstellungsprüfung, die gerne mal sechs bis acht Tests und Vorstellungsgespräche beinhaltet. Am Ende arbeiten die Store-Mitarbeiter voller Überzeugung für Apple, eben weil sie sich zu den wenigen Auserwählten zählen, die glauben, dass sie den Kunden helfen, indem sie ihnen Macs, iPhones und mehr verkaufen. Das geringere Gehalt wird für dieses immaterielle Gefühl des Respekts in Kauf genommen.

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Einer der neuesten Stores von Apple – ein detaillierter Blick:

Immerhin: Kunden profitieren vom Konzept

Wenn schon die Mitarbeiter finanziell nicht profitieren, so erhalten zumindest die Kunden auf diese Weise wohl tatsächlich so etwas wie eine echte Beratung. Aufgrund der fehlenden Verkaufsprovision fehlt der Druck und die Notwendigkeit beim Mitarbeiter, dem Kunden „irgendeinen Mist“ anzudrehen. Denn der Apple-Genius ist vor allem ein Überzeugungstäter und „Idealist“ – muss man wohl auch sein, wenn man bewusst auf ein ordentliches Gehalt verzichtet.

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