Einer der größten Nachteile der jüngst vorgestellten faltbaren Smartphones ist das verwendete Material für das Display. Corning, die Macher des bekannten „Gorilla Glass“, arbeiten aber bereits an einer Lösung für zukünftige „Foldables“.
Statt Plastik: Biegsames „Gorilla Glass“ für faltbare Smartphones von Morgen
Durch den Einsatz von Plastik sind biegsame Displays leichter anfällig für Kratzer. Dies gilt insbesondere für Modelle, bei denen der biegbare Bildschirm außen angebracht ist. Hinzu kommt, dass diese Plastik-Displays nach einiger Zeit knittern und so eine unschöne Textur hinterlassen – ein echtes Problem. Der klare Vorteil aber gegenüber Glas und für den Wow-Effekt derzeit unabdingbar: Plastik ist biegsamer und ermöglicht so erst die faltbaren Smartphones à la Samsung Galaxy Fold oder Huawei Mate X.
Im Gespräch mit Wired (via MacRumors) beschreiben die Glasspezialisten von Corning aber bereits eine mögliche Lösung, sodass auch in Zukunft biegsame Displays mit dem bekannten Schutz durch Glas ausgestattet sein können. Schon heute bietet Corning mit dem sogenannten „Willow glass“ eine Variante an, die sich wie Papier aufrollen lässt.
Das Problem dabei ist jedoch unter anderem, dass bei der Fertigung Zusatzstoffe genutzt werden, die einen Einsatz dieses Glas als Display für ein Smartphone unmöglich machen, da sie die Transistoren angreifen würden. Ziel ist also eine Mischung aus Willow und Gorilla Glass, die nur 0,1 Millimeter dick ist, sich auf einen Radius von nur 3 bis 5 Millimeter biegen lässt und gleichzeitig stabiler ist als derzeitiges Glas.
Hier ist unser erster Blick aufs Huawei Mate X:
Faltbare Smartphones: Das Warten auf besseren Displayschutz
Laut Corning hat man die eigenen Partner, mit ersten Prototypen beliefert. Diese Versionen erfüllen aktuell aber noch nicht alle Anforderungen der Kunden. Diese wünschen sich etwa einen besseren Schutz im Falle eines Aufschlags oder einen noch engeren Radius. Corning will diese Merkmale kombinieren.
Bis es soweit ist, könnte es laut Corning aber noch einige Jahre dauern. Andere Spezialisten, mit denen Wired gesprochen hat, erwarten jedoch, dass es deutlich schneller gehen könnte. Möglicherweise können wir mit dem biegsamen Glas dann rechnen, wenn die faltbaren Smartphones im Mainstream angekommen sind.
Unter anderem Apple, die beispielsweise im Jahr 2017 200 Millionen US-Dollar aus dem hauseigenen „Advanced Manufacturing Fund“ in den Glasspezialisten investiert haben, gehört zu den Kunden von Corning. Die Partnerschaft zwischen Apple und Corning begann bereits vor mittlerweile mehr als 12 Jahren mit dem ersten iPhone.