Kann man nicht alle Vorgänge auf dieser Welt mithilfe von Minuten, Sekunden oder gar Millisekunden beschreiben? Nein – denn bei Filmaufnahmen gibt es da ein kleines Problem, das alle nervt. Facebook hat nun eine verblüffend einfache Lösung vorgestellt.

Das Team um Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat eine neue Zeiteinheit erfunden und sie ist winzig klein: Ein sogenannter „Flick“ ist 1 Sekunde geteilt durch 705,6 Millionen. Das entspricht in etwa 1,41723356 milliardstel Sekunden (Nanosekunden). Wozu wird so eine kurze Zeiteinheit gebraucht, zumal es noch dazu bereits viel feinere Einteilungen gibt?

„Flicks“ sollen Filme endlich korrekt bemessen

Die Antwort darauf kommt aus der Welt der Filme. Die meisten Videos sind mit 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Anders als bei Anwendungen und Spielen ist diese Bildwiederholrate hier ausreichend, um einen flüssigen Eindruck zu vermitteln. Alles darunter nehmen wir als „ruckelndes Video“ wahr.

„Das Pferd in Bewegung“ von Eadweard Muybridge (Bildquelle: Wikimedia / Library of Congress Prints and Photographs Division)

Wenn man jedoch eine Sekunde durch 24 teilt, kommt dabei die Zahl 0,416666 heraus. Die Sechsen in den Nachkommastellen wiederholen sich dabei ins Unendliche. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch unpraktisch. Denn um damit zu rechnen, wird in der Praxis einfach aufgerundet (0,4167), was zu Ungenauigkeiten führt.

Mit dem Flick (steht für “frame-tick“) bekommt man schöne runde Zahlen, wenn man die Dauer eines Einzelbilds („Frame“) in einem Video bestimmen möchte. Ein Frame in einem Video, das mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen wurde, entspricht genau 29.400.000 Flicks. Auch andere gängige Bildwiederholfrequenzen wie 50 Hz wie 120 Hz (beispielsweise beim iPad Pro 10,5 oder Razor Phone) lassen sich nun viel besser bemessen. Ein Einzelbild bei einem superflüssigen 120-Hertz-Panel entspricht genau 5.880.000 Flicks:

Razer Phone im Hands-On: Gamer-Smartphone mit 120-Hz-Display Abonniere uns
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Ursprünglich erfunden hat diese simple und geniale Lösung der Facebook-Mitarbeiter Christopher Horvat. Auf der entsprechenden Github-Seite bekommen interessierte Programmierer einen Einblick in die Idee und ihre Anwendungsmöglichkeiten.

Quellen: Github via Deutschlandfunk