Der Suchmaschinenriese ist das Synonym für „Suchen im Internet“ geworden. Etwas googlen. Mit dem Kauf von YouTube haben die Mountain Viewer ein goldenes Händchen bewiesen und mit Android ein System geschaffen, welches innerhalb von wenigen Jahren ganze IT-Mogule zu Fall brachte. Aber was kommt als Nächstes und was macht Google eigentlich?

Die Frage ist so simpel wie komplex. Während wir uns derzeit von Smartphone zu Smartphone hangeln, arbeitet Google bereits an Produkten, die wir noch gar nicht benötigen. Das beste Beispiel dafür ist die Google Glass. Sie wurde das erste Mal zur Google I/O 2012 vorgestellt und befindet sich nun schon viele Monate in der semi-öffentlichen Entwicklung für den Massenmarkt. Wir landen in wenigen Wochen im Jahr 2014, das gibt einen zu denken. Was hat Google wohl noch so alles vor?

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Was macht Google eigentlich?

Aber fangen wir bei dieser Frage zuerst an. Sie wurde mir persönlich oft gestellt und anscheinend realisieren nur die Wenigsten, was Google eigentlich genau macht. Wenn man wissen möchte was Google als Nächstes vorhaben könnte, muss man natürlich auch bedenken, womit sie überhaupt ihre Brötchen verdienen. Fast alles, woran Google arbeitet - jedes Produkt, jeder Dienst und jeder Aufkauf einer noch so kleinen Firma - hat einzig und nur ein Ziel: Werbung optimieren.

Es ist ganz einfach, je mehr Google über seine Nutzer weiß, desto besser kann Werbung angezeigt und platziert werden. Je optimierter eine Werbeanzeige ist, desto häufiger wird genau darüber Geld verdient. Wer kauft schon Anti-Nikotin-Pflaster, wenn er Nichtraucher ist? Wozu Frauenunterwäsche anzeigen lassen, wenn die Person vor dem Computer männlich ist? Wie sinnvoll ist eine Fast Food Double-Cheesburger Werbung, wenn ich Vegetarier bin?

Aber: Als Mann könnte ich gerade ein Geschenk für meine Freundin suchen. Als Nichtraucher könnte ich versuchen, meinen rauchenden Partner bei dem schwierigen Weg zum Nichtraucher Hilfe zu leisten und ein Vegetarier… ich denke, es ist klar, was ich damit meine. Wenn ein Unternehmen wie Google weiß, was der Verbraucher benötigt, dann kann die Werbung auch daraufhin optimiert werden.

Durch das Auslesen von E-Mails, Cookies, Google+ Postings oder der Speicherung von Suchbegriffen hat Google dies schon sehr weit getrieben. Vorbildlich: Alles lässt sich auf Wunsch des Verbrauchers auch deaktivieren. Gerade in Zeiten von Datenskandalen mit PRISM, NSA und Co. ist das wichtig und schafft mehr Vertrauen gegenüber dem mächtigen Dienstleister. Außerdem beschäftigt sich das Unternehmen auch mit anderen Zukunftstechniken, bedenkt man die fahrerlosen Autos und was die Jungs sonst noch so in den X-Labs haben.

Werbung ist Problem und Lösung zugleich

Werbung wird dabei vor allem in den letzten Jahren immer störender empfunden, was wohl mit dem Internet, Fernsehen und Radio zusammenhängt. Damals war man sicher sehr froh über unbekannte und neue Dinge/Ideen/Produkte aus fernen Ländern informiert zu werden. Mit wachsenden Massenmedien (industrielle Revolution) und der Globalisierung wurde Werbung immer mehr, immer intensiver, immer ausgefeilter. Es ging gar nicht mehr darum zu sagen: „Hallo, es gibt uns“ sondern eher: „Hallo, ihr braucht uns / kauft uns!!“

Es geht mittlerweile viel mehr darum nur das eigene Produkt über alles zu stellen, andere Mitbewerber schlecht zu machen oder etwas zu verkaufen, was man als Endkunde vielleicht gar nicht benötigt. Der globale Wettbewerb hatte aber auch zur Folge, dass immer innovativere Ideen und günstigere Preise möglich waren. Das Problem ist nur, dass die Kosten für die fehlenden Gewinne oft nicht bei den Investoren, sondern eher an den falschen Stellen in der Produktionskette eingespart werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Ziel für Verbraucher und Unternehmer muss es daher sein Werbung wieder attraktiv zu machen. Nicht mit Blinklicht und unnötigem Aufmerksamkeit Erhaschen, sondern durch gezielte, unaufdringliche aber neugierig machende Reklame. Ich erinnere mich da an eine Kampagne von Pick-up, bei der im Fernsehprogramm wochenlang nur kurz ein schwarzer Bildschirm und ein „knack“-Geräusch mächtig neugierig gemacht haben.

Auf der zweiten Seite: „Google schafft bessere Werbung“, „Das Ziel ist Vernetzung“ und „Please don't be evil“