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Olympus Pen E-PL8 im Test: Kompromiss zwischen Smartphone- und Vollformat-Kamera

© GIGA
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Mit den Pen-Modellen hat Olympus vor Jahren eine sehr beliebte Kamerareihe im Micro-Four-Thirds-Standard etabliert, das neueste Modell ist die Olympus Pen E-PL8. Wie macht sie sich als Alternative zu Smartphone und Spiegelreflexkamera? Wir haben sie getestet.

Natürlich war mir mulmig. War der Entschluss zu gewagt, meine Vollformat-Nikon zu Hause zu lassen und dafür nur das Testexemplar, die Pen E-PL8,  in den Urlaub mitzunehmen? Doch die Vergangenheit lehrt, dass man für manche Motive, in manchen Situationen, eh nur zum Smartphone greift. Trotz Spiegelreflex im Rucksack. Ich wollte einen Kompromiss zwischen Smartphone und Profikamera testen.

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Olympus Pen E-PL8 im Test: Modernes Konzept im Retro-Design

Die Olympus Pen scheint dafür prädestiniert. Ein schickes Design in kleinem Gehäuse, mit überraschend kompakten Objektiv. Da kann der Fotorucksack zur Bauchtasche komprimiert werden, denn im Kamerafach hat außer der Pen der Reiseführer, Geldbeutel und sogar eine kleine Flasche Platz. Mit einer ordentlichen Spiegelreflex geht das nicht. Wenn man mit nur 9 Kilo Gepäck reist, macht es einen Unterschied, ob die Kameraausrüstung 465 Gramm oder 1,6 Kilo wiegt.

Technische Daten der Pen E-PL8 laut Hersteller:

  • Abmessungen Body: 117,1 x 68,3 x 38,4 Millimeter
  • Gehäusegewicht (inkl. Akku & Karte): 374 Gramm
  • Kompatible Speicherkartentypen: SDHC, SDXC, UHS-I
  • Schnittstellen: WiFi, USB 2.0, HDMI
  • Akkulaufzeit: 350 Bilder mit Live View
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Zwei Tage ohne Strom überbrückte der Akku problemlos im Test.

olympus-pen-e-pl8-test-ruckseite

Selfies schießen und Fotos auf sozialen Netzwerken teilen – das sind wichtige Vorteile eines Smartphones gegenüber einer Kamera. Mit der Pen E-PL8 gerät man nicht ins Hintertreffen: Das Display lässt sich so nach unten klappen, dass man damit ein Selfie schießen kann – die Ansicht auf dem Bildschirm wird hierfür gedreht. Und dank WiFi-Konnektivität klappt das Teilen von Bildern zumindest, wenn man ein Smartphone dabeihat. In meinem Urlaub hakte allerdings die Verbindung mit der zugehörigen App von Olympus.

Die Ausstattung ist gut, an Software-Funktionen hat Olympus nicht gegeizt. Diverse Motivprogramme helfen bei der Aufnahme, Art-Filter können schon während der Aufnahme angewendet werden. An Filtern sind wir aber von vielen Smartphone-Apps brauchbareres gewohnt.

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olympus-pen-e-pl8-test-display

Beim Fotografieren selbst freut sich der geübtere Fotograf über die benutzerdefinierte Belegung einzelner Tasten. Ungewohnt ist der elektronische Zoom des Kit-Objektivs, der etwas bremst.

An der Auslösegeschwindigkeit gibt es nichts auszusetzen, solange genug Licht vorhanden ist. Bei Dämmerung geht aber schnell gar nichts mehr. Ein manuelles Eingreifen ist zwar im Prinzip möglich, bei schlechtem Licht aber durch den Nutzer nicht einfach zu realisieren.

Interessant ist die HDR-Funktion: Kontrastreiche Motive werden dezent und natürlich eingefangen. Die Kamera schießt drei Bilder so schnell hintereinander, dass ein Versuch aus der Hand, ohne Stativ, ein Versuch wert ist. Schade nur, dass die Belichtungskorrektur hier wirkungslos ist.

Bildqualität im Test: Da ist er wieder, der Kompromiss

Überzeugen die Fotos? Betrachten wir uns zunächst die weiteren Daten der Olympus Pen E-PL8 – technische Daten laut Hersteller:

  • Bajonett: Micro Four Thirds
  • Sensor: 4/3″ Live MOS Sensor
  • Megapixel: 16,1 im Format 4:3
  • Verschlusszeit: 60 bis 1/4000 Sekunde
  • Geschwindigkeit: max. 8,5 Bilder pro Sekunde
  • Video: Full HD, 30 Bilder pro Sekunde, Stereoton
  • ISO: 200 bis 25600
  • Autofokus: Kontrast-AF, 81 Punkte, Hilfslicht
  • Bildstabilisator: Sensor-Justierung
  • Dateiformate: RAW 12 Bit, JPG, MOV, AVI
  • Blitz: externer Blitz im Lieferumfang (stand für diesen Test nicht zur Verfügung)
  • HDR, Gesichtserkennung, Bearbeitungsfunktionen etc.
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An den Grundvoraussetzungen für sehr gute Ergebnisse mangelt es der Olympus Pen also nicht. Manch einer mag die fehlende 4K-Unterstützung bei Videoaufnahmen kritisieren (mir persönlich fehlt sie nicht). Die größte Schwachstelle auf dem Papier ist aber: der Bildsensor. Mit 4/3-Zoll ist der Chip der Micro-Four-Thirds-Kamera deutlich kleiner als der einer APS-C- oder gar Vollformatkamera. Und davon abhängig sind einmal die gemessene Auflösung, aber auch verwendbare ISO-Werte beziehungsweise Bildrauschen sowie Tiefenunschärfe.

Meine Beispiel-Aufnahmen, auch mit ISO 1600, HDR und Kreativfilter, hier in der Galerie:

Im Folgenden Testbilder der Olympus Pen E-PL8 – allesamt unbearbeitete JPGs, gegebenenfalls aber leicht zugeschnitten.
Im Folgenden Testbilder der Olympus Pen E-PL8 – allesamt unbearbeitete JPGs, gegebenenfalls aber leicht zugeschnitten.
Mit dem Kit-Objektiv kommt man auch an Kleingetier nahe genug heran – sofern es nicht wegfliegt.
Mit dem Kit-Objektiv kommt man auch an Kleingetier nahe genug heran – sofern es nicht wegfliegt.
Ab ISO 800 lässt die Qualität stärker nach, notfalls ist aber ISO 1600 verwendbar, wie hier im Bild.
Ab ISO 800 lässt die Qualität stärker nach, notfalls ist aber ISO 1600 verwendbar, wie hier im Bild.
Mit den richtigen manuellen Einstellungen klappen auch solche Aufnahmen. Das Einstellen der Schärfe ist aber ab Dämmerung ein Ratespiel. Nachträglich leicht zugeschnitten.
Mit den richtigen manuellen Einstellungen klappen auch solche Aufnahmen. Das Einstellen der Schärfe ist aber ab Dämmerung ein Ratespiel. Nachträglich leicht zugeschnitten.
Ein Kreativfilter („Dramatischer Effekt“) der Kamera – Smartphone-Apps bieten deutlich mehr. Nachträglich leicht zugeschnitten.
Ein Kreativfilter („Dramatischer Effekt“) der Kamera – Smartphone-Apps bieten deutlich mehr. Nachträglich leicht zugeschnitten.
Interessant: die HDR-Funktion, hier sogar aus freier Hand aufgenommen.
Interessant: die HDR-Funktion, hier sogar aus freier Hand aufgenommen.
Zum Vergleich die normale JPG-Aufnahme.
Zum Vergleich die normale JPG-Aufnahme.

 

Laboruntersuchungen sind uns nicht möglich – Tests von Fotozeitschriften quittieren der Pen E-PL8 für ihre Klasse gute Ergebnisse. In der Praxis erkennt der Spiegelreflexfotograf die Mängel des kleineren Formats spätestens bei der Bildbearbeitung. Da war er wieder, der Kompromiss, die Mitte zwischen Spiegelreflex und Smartphone-Kamera.

Recht auffällig ist der starke Eingriff der Kamera bei der JPG-Entwicklung – vor allem die Kanten sind (zu) stark nachgeschärft. RAW-Bilder sind somit eine sinnvolle Alternative. Allerdings: Nicht jede Software erkennt die Dateien der Olympus Pen E-PL8. Adobe hat erst vor einigen Tagen das RAW-Modul aktualisiert, und wer noch Lightroom 5.7 besitzt, dem wird die Unterstützung generell vorenthalten. Der neue RAW-Entwickler Luminar von MacPhun sowie die Fotobearbeitung Affinity Photo dagegen öffnen die Dateien. Die zugehörige Olympus-Software für Mac ist zu langsam und belastet die Rechner-Chips enorm.

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Olympus Pen E-PL8 im Test: Fazit

Es war zu erwarten: Die Olympus Pen E-PL8 ist kein Ersatz zu einer Spiegelreflex. Natürlich in der Bildqualität, aber auch bei manuellen Einstellungen fehlte mir die große Kamera. Bemerkenswert dagegen: Ich griff im Urlaub viel seltener für Fotos zum iPhone, ganz einfach deshalb, weil ich die kleine Systemkamera fast immer griffbereit positionieren konnte. Wenngleich das ein oder andere Bild in Postergröße von der Spiegelreflex geschossen wohl noch etwas besser wirken würde, bereue ich für einen Backpackers-Urlaub den Griff zu der kleinen Alternative nicht.

Fazit: Die Olympus Pen E-PL8 ist eine kleine Systemkamera, mit der man sehr gerne Fotos schießt.

Mit Objektiv kostet die Pen E-PL8 599 Euro, nur das Gehäuse kommt auf 449 Euro (aktuell im Angebot bei Cyberport: 409 Euro). Eine Alternative sind da schon Einsteigerspielgelreflexkameras, sie kosten auch nicht mehr. Allerdings sind sie größer und bieten funktional meist deutlich weniger.

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