Smarte Lautsprecher mit Alexa, Google Assistant und Siri erobern die Wohnzimmer. Die Kunden lieben sie und die Fachpresse ist voll des Lobes. Nicht so die Stiftung Warentest, denn dort schafft es keiner der 18 Lautsprecher über die Note „befriedigend“ hinaus. Woran liegt das?

 
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Smarte Lautsprecher bei Stiftung Warentest: Kritik am Umgang mit Daten

Der Titel des umfassenden Vergleichs der Stiftung Warentest (Ausgabe 4/2019) lautet „Smarte Lautsprecher: Neugierige Helfer“ und lässt schon erahnen, wo die unabhängige Stiftung ihren Fokus gesetzt hat.

Abseits von tollem Klang und einfacher Einrichtung versprechen alle Geräte auch die bequeme Bedienung per Sprachbefehl. Ein Komfort, der weit über die Steuerung von Musik hinaus geht und jede Menge personenbezogene Daten erzeugt: Vom Schlafrhythmus bis hin zur politischen Gesinnung – so ein digitaler Assistent lernt über die Zeit so einiges über seinen Nutzer.

Egal ob Amazon oder Google: Die Anbieter digitaler Assistenten setzen in ihren Datenschutzerklärungen „grundlegende Prinzipien des europäischen Datenschutzrechts nicht angemessen um.“ Viel zu lange Datenschutzerklärungen, fehlende Transparenz bei der Speicherung der Daten und keine ausreichende Aufklärung über die Rechte des Kunden (die uns laut DSGVO zustehen). Selbst Apple „scheint wenig Notiz zu nehmen von der Datenschutz-Grundverordnung“, so ein Gutachter der Stiftung Warentest.

Amazon Echo Plus (Bildquelle: GIGA)

Das Resultat sind verheerende Endnoten, denn das kritische Sendeverhalten und die juristischen Mängel führen zu herben Abwertungen. Am besten schneidet noch der Amazon Echo Plus (2. Gen.) ab, der sich ein „befriedigend“ mit der Schulnote 3,1 holt. Der Rest folgt dahinter, einige bekannte Vertreter kassieren gar nur ein „ausreichend“, etwa der Apple HomePod, der Google Home oder der Libratone Zipp 2.

Auch wir haben verschiedene Smart-Speaker miteinander verglichen:

Apple HomePod vs. Google Home vs. Amazon Echo Abonniere uns
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Schelte von der Stiftung Warentest: Wenigstens die Technik ist in Ordnung

Ansonsten wenig neue Erkenntnisse: Der HomePod klingt gut, egal wo man ihn hinstellt – dafür ist Siri noch nicht so weit wie die Konkurrenz. Alexa funktioniert am besten mit Amazons hauseigenen Geräten, aber den überlegenen Sound liefern dann doch die Spezialisten von Sonos.

Wenngleich alle Smart-Speaker eine juristische Katastrophe zu sein scheinen, so kommen immerhin Klang und Bedienung bei fast allen Lautsprechern gut weg – und decken sich so viel eher mit anderen Berichten. Teilt ihre die Sichtweise der Stiftung Warentest oder sind für euch Datenschutzmängel kein Deal-Breaker? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.