Tesla räubert im Luxus-Automobilsektor und zeigt den deutschen Autobauern, was die finanzkräftige Kundschaft wirklich möchte – zum Nachteil von Mercedes, BMW und Audi. Die Antwort der deutschen Hersteller erscheint kurios.
Tesla Model S: In Europa vor Mercedes S-Klasse und 7er BMW
Das wird den deutschen Autobauern gar nicht gefallen: Ein ausländischer Hersteller verkauft in Europa mehr Fahrzeuge als man selbst – und dann auch noch in der so prestigeträchtigen Oberklasse. Das berichtet die Automotive News Europe unter Berufung auf Zahlen der Marktforscher Jato Dynamics.
Tesla hat seine elektrische Limousine Model S im letzten Jahr 16.132 Mal verkauft. Das ist ein sattes Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf Platz zwei liegt Mercedes mit seiner S-Klasse und 13.359 verkauften Einheiten – immerhin knapp drei Prozent mehr als letztes Jahr. Der 7er BMW fährt mit 11.735 verkauften Fahrzeugen auf Platz drei und muss sogar ein Minus von 13 Prozent hinnehmen. Audi ist mit seinem A8 noch weiter abgeschlagen.
In den USA ist Tesla schon längst auf Platz 1
Im Heimatland verkauft Tesla mittlerweile fast doppelt so viele Model S wie Mercedes von seiner S-Klasse. Die Abkehr von deutschen Premium-Autos findet dort schon länger statt. Weltweit liegt Mercedes aber immer noch auf dem ersten Platz: Die S-Klasse ist die meistverkaufte Oberklasse-Limousine. Das haben die Schwaben allerdings dem großen Automarkt in China zu verdanken, der immer noch sehr auf den Stern auf der Motorhaube steht.
Dennoch: Tesla verpasst den deutschen Konzernen einen heftigen Denkzettel. Wie fällt die Antwort aus? Sie importieren für fast 200.000 Euro ein Tesla Model 3 aus den USA oder leihen sich beim Autovermieter Sixt ein Model X, um es komplett auseinander- und wieder zusammenzubauen. Ob sie mit diesen Aktionen die Krone in der Oberklasse wiederbekommen?
Spannend ist, dass der Konkurrenzkampf um die zahlungskräftige Kundschaft in der Oberklasse heute nicht mehr allein unter Verbrennern ausgetragen wird. Auch das müssen die deutschen Hersteller lernen.
Quelle: Automotive News Europe, t3n, Handelsblatt
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