Der in Deutschland überwiegend nur in Fachkreisen bekannte chinesische Konzern Xiaomi möchte mit seinen Smartphones auch in Europa Fuß fassen. Zu Beginn steht Großbritannien im Mittelpunkt – Deutschland steht zwar nicht im Zentrum der Bemühungen – aber auch bei uns verbessert sich die Verfügbarkeit.

Xiaomi startet offiziell in Europa durch

Xiaomi ist zwar einer der größten Produzenten von Smartphones, hat sich aber außerhalb Asiens noch nicht durchgesetzt. Das soll sich nun ändern. Zusammen mit CK Hutchison aus Hongkong wird jetzt eine Kooperation mit Three angestrebt, einem britischen Telekommunikationsanbieter, der auch in vielen anderen Ländern aktiv ist. Kunden von Three sollen schon bald Xiaomi-Geräte als Beigabe zu Mobilfunkverträgen angeboten bekommen. Darüber hinaus sollen Produkte von Xiaomi in Geschäften von A.S. Watson erhältlich sein – neben Smartphones könnten hier auch Laptops, Smart Bikes und weitere Artikel des chinesischen Produzenten angeboten werden.

Großbritannien steht zwar eindeutig im Mittelpunkt der Europa-Expansion, doch auch in Österreich, Dänemark, Niederlande, Irland, Italien und Schweden wird es künftig einfacher, Smartphones von Xiaomi zu bekommen. In Spanien gibt es bereits einen eigenen „Mi Store“. Seit Ende April 2018 sind Xiaomi-Produkte auch in Deutschland offiziell über die Webseite von Xiaomi ohne Importgebühren zu beziehen. Onlinehändler wie Amazon, Alternate, Cyberport und Notebooksbilliger führen mittlerweile Xiaomi-Geräte als „EU-Ware“. Anders als frühere Geräte von Xiaomi, die Deutschland in den vergangenen Jahren auf dem Importweg erreichten, sind dabei alle passenden LTE-Bänder freigeschaltet und die Software auf Deutsch benutzbar.

Ein Verkaufsschlager scheint unseren Informationen zufolge das Xiaomi Mi A1 zu sein, das als Android-One-Device mit Stock-Android ausgestattet ist und sich ohne Werbekampagne in die Toplisten der verkauften Smartphones diverser Händler schummeln konnte. Wie es mit dem stationärem Ladenverkauf in Deutschland aussieht, hat der Konzern noch nicht durchblicken lassen – wir vermuten, dass Xiaomi den „Soft-Launch“ in Deutschland zunächst nicht an die große Glocke hängen will. Das kann sich freilich dann ändern, wenn eine größere Kooperation, wie jene mit Three in Großbritannien, den Konzern hierzulande ins Rampenlicht rückt.

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Ob und wann Xiaomi auch in den USA offiziell durchstartet, ist ebenfalls noch unklar. Entsprechende Gerüchte kursieren seit Jahren, angesichts der angespannten Handelssituation und der jüngsten Vorwürfe gegen andere chinesische Hersteller wie Huawei und ZTE könnte Xiaomi aber aktuell vorsichtiger agieren. Xiaomi stellt Geräte vom Einsteiger bis zum High-End-Bereich her, hat dabei in der Regel ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Xiaomi: Börsengang steht kurz bevor

Xiaomi könnte neben der Europa-Expansion in nächster Zeit auch für weitere Schlagzeilen sorgen. Derzeit wird eine Aufnahme bei der Börse in Hongkong angestrebt. Hier könnten dem Wirtschaftsdienst Bloomberg zufolge „mindestens zehn Milliarden US-Dollar“ umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr hat Xiaomi einen Umsatz von umgerechnet 15 Milliarden Euro erzielen können, musste aber gleichzeitig einen satten Verlust von 5,8 Milliarden Euro hinnehmen. Insgesamt wurden 91,4 Millionen Smartphones verkauft. 2016 hatte am Ende des Jahres noch ein Plus von 64,5 Millionen Euro in den Büchern gestanden.

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Was das erste Quartal 2018 angeht, hat Xiaomi deutlich aufholen können. Der weltweite Marktanteil liegt aktuell bei 8,4 Prozent, im selben Quartal des Vorjahres waren es noch 4,3 Prozent. Mit 28 Millionen Einheiten hat der Konzern fast doppelt so viel Smartphones verkauft wie noch im ersten Quartal 2017.

Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 4. Mai veröffentlicht. Wir haben ihn am 7. Mai um einige Informationen die Verfügbarkeit der Geräte in Deutschland betreffend erweitert. Die Redaktion

Quelle: engadget, Bloomberg
Das Artikelbild zeigt Xiaomi Redmi Note 5 Pro