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Xiaomi Mi Notebook Pro als „Hackintosh“: Günstige Alternative zum MacBook Pro 2018?

Nüchtern und ohne Fanboybrille betrachtet, ist ein Apple-Notebook wie das MacBook Pro 2018 auch nur ein ganz normaler Laptop, mit normalen Komponenten wie Prozessoren von Intel. Durch das Apple-eigene Betriebssystem macOS und einige technische Gimmicks kann es sich Apple aber erlauben, für die Produkte sehr hohe Preise zu verlangen, die von den Anhängern gerne bezahlt werden. Doch was, wenn man macOS auf ein handelübliches, günstigeres Notebook spielt? Wir haben es uns angeschaut.

 
Xiaomi
Facts 

Xiaomi Mi Notebook Pro läuft mit Apples macOS

„Hackintosh“ lautet das Zauberwort. Ein Hackintosh ist ein PC „von der Stange“, auf dem man macOS installiert. Die macOS-Nutzungsbedingungen verbieten das offiziell, technisch möglich ist es, mit ein wenig Bastelei, aber trotzdem. Das Xiaomi Mi Notebook Pro scheint gerade zu prädestiniert für diesen Einsatzzweck zu sein, es gibt nämlich viele technische Gemeinsamkeiten. Es besitzt ein 15,6-Zoll-Full-HD-Display und wird von dem aktuellen Intel Core i7-8850U Quad-Core-Prozessor angetrieben, dem 8 GB RAM und 256 GB interner Speicher zur Verfügung stehen. Optional lässt sich noch eine zweite M.2-SSD verbauen. So kann man für wenig Geld noch mehr schnellen Speicher nachrüsten. Das geht beim MacBook Pro beispielsweise nicht. Verbaut ist eine dedizierte Nvidia-Grafikkarte, leider wird die GeForce MX150 aber treiberseitig nicht unterstützt. Die volle Grafik-Performance bekommt man also nicht, die Onboard-Grafik des Intel-Prozessors reicht aber für die meisten Aufgaben aus.

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Die Leistung überrascht

Die Leistung des Xiaomi Mi Notebook Pro als Hackintosh ist wirklich hoch. Im Geekbench erreicht das Gerät über 15.500 Punkte im Multi-Core-Test und ist damit nur knapp unter dem aktuellen MacBook Pro 2018, das in der kleinsten Konfiguration auf über 18.000 Punkte kommt.

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Xiaomi Mi Notebook Pro wird als MacBook Pro in Geekbench erkannt.

Und auch bei der normalen Bedienung merkt man die hohe Leistung an jeder Stelle. Alles startet sofort, die Animationen sind flüssig. Wer einen Mac nutzt, möchte auch, dass alles schnell läuft - und das tut es in dem Fall.

Installiert ist macOS 10.13.6. Erkannt wird das Xiaomi-Notebook als MacBook Pro 13“ von 2017. Das macOS-Betriebssystem geht also davon aus, dass es sich um ein MacBook Pro handelt. Die doppelt belegten Tasten auf der englischen Tastatur zur Veränderung der Helligkeit, der Lautstärke usw. funktionieren einwandfrei. Das Touchpad unterstützt einige, aber nicht alle Gesten. Es ist bei Weitem nicht so gut wie das Glas-Touchpad eines echten MacBooks, unter Windows 10 funktioniert das Trackpad besser. In macOS sind viele Fehleingaben sind die Folge. Das beeinflusst die Bedienung deutlich. Man sollte also auf eine externe Maus ausweichen.

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Nicht alles funktioniert

Anschlüsse wie USB-C, HDMI und die normalen USB-Ports haben in unserem Test ohne Probleme funktioniert, die Webcam läuft ebenfalls. Doch nicht alles funktioniert: WLAN und Bluetooth machen Probleme, weil der entsprechende Chip nicht unterstützt wird. USB-Dongle, die man günstig bei Amazon findet, schaffen Abhilfe, belegen aber auch dauerhaft einen USB-Port. Der Fingerabdrucksensor kann ebenfalls nicht verwendet werden. Außerdem ist der SD-Kartenslot ohne Funktion.

Zum Glück hab ich einen USB-C-Adapter mit zusätzlichen Ports und SD-Kartenslots, den ich sonst an meinem Dell-Laptop verwende. Das funktioniert ohne Probleme – alle Ports und Slots werden erkannt. Das Xiaomi Mi Notebook Pro kann selbst über den USB-C-Adapter aufgeladen werden, man verliert also keinen USB-C-Port. Diese Lösung passt nicht nur optisch ganz gut zum Xiaomi-Notebook, sie ist auch günstig bei Amazon erhältlich. Und wenn wir mal ehrlich sind, gehört #donglelife ja auch ein bisschen dazu, wenn man einen Laptop mit macOS nutzt, oder?

Akkulaufzeit: macOS vs. Windows 10

Und was ist mit der Akkulaufzeit? Zu Beginn hat diese noch stark gelitten, zwei bis drei Stunden waren normal. Das lag aber wohl daran, dass man sehr viel installiert und ausprobiert hat. Nach einigen Tagen läuft es besser, da hat sich die Laufzeit bei 4 bis 5 Stunden eingependelt. Dreht man die Helligkeit des Displays herunter, ist sogar mehr drin. Leider ist die Helligkeit des verbauten Bildschirms etwas niedrig, sodass man hier nicht viel einsparen kann, bevor die Ablesbarkeit stark beeinträchtigt ist. Mit Windows 10 liegt die Laufzeit bei 5-7 Stunden - je nach Einsatzzweck.

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Das Betriebssystem macOS 10.13 läuft überraschend flüssig. Apps können aus dem Store heruntergeladen und installiert werden – da gibt es überhaupt keine Probleme. Videos schneiden per iMovie? Auch das ist möglich. Bildbearbeitung per Pixelmator? Ein Traum. Doch irgendwas stimmt trotzdem nicht.

Die Apple-Magie fehlt

So gut das Xiaomi Mi Notebook Pro als Hackintosh funktioniert, so deutlich werden die Unterschiede zu einem echten Macbook Pro aufgezeigt. Die Apple-Laptops sind perfekt an das macOS-Betriebssystem angepasst: Die Gesten funktionieren perfekt, die Akkulaufzeit stimmt, die Leistung ist überragend und man hat nicht das Gefühl, dass die Hardware einfach irgendwie zusammengewürfelt wurde. Es ist schlichtweg ein Gesamtkunstwerk – und genau dafür bezahlt man als Apple-Kunde. Wer sich ein MacBook Pro kauft, der steigt auch nicht jedes Jahr um. Selbst nach fünf Jahren lässt sich noch gut mit einem Apple-Laptop arbeiten. Und das ist nicht selbstverständlich in der Tech-Welt, in der wir mittlerweile leben.

Ein Hackintosh ist sicher eine gute und günstige Möglichkeit, um macOS auszuprobieren – früher oder später wird man aber auf einen echten Mac umsteigen müssen, wenn man das volle Potenzial des Betriebssystems ausschöpfen möchte. Alles andere bleibt eine Frickelei, auf die man sich nie wirklich verlassen kann.

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